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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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durchs Dunkel gegangen waren.
    Die Botschaft des Einklangs in Südende hatte ihren eigenen Flughafen, ein Sechsmaldreikilometer-Grundstück etwas außerhalb des Stadtkerns. Selbst das war nur ein Bruchstück der Enklave, die Kolonialinteressen in früheren Generationen unterhalten hatten. Der Überrest der Fremdherrschaft war abwechselnd ein Hindernis auf dem Weg zu freundschaftlichen Beziehungen und eine wirtschaftliche Triebkraft für beide Nationen. Für Unnerbei war es nur ein allzu kurzer ölverschmierter Streifen Eis. Ihr umgebauter Bomber legte die aufregendste Landung in Hrunkners Laufbahn hin, ein Zwischending zwischen Rollen und Rutschen vorbei an endlos vorbeihuschenden schneebedeckten Lagerhäusern.
    Der Pilot der Generalin war gut, oder er hatte großes Glück. Sie kamen gerade mal dreißig Meter vor Schneewehen zum Stehen, die das unwiderrufliche Ende der Rollbahn kennzeichneten. Minuten später waren käferförmige Fahrzeuge herangerollt und zogen sie zu einem Hangar. Keine einzige Person ging im Freien umher. Seitlich von ihrem Weg glitzerte auf dem Boden Kohlendioxid-Schnee.
    Innerhalb des höhlenähnlichen Hangars waren die Lichter hell, und als die Türen erst einmal geschlossen waren, eilte Bodenpersonal mit Treppen herbei. Es gab dort unten ein paar schick aussehende Kupps, die am Fuße der Treppen warteten. Höchstwahrscheinlich der Botschafter des Einklangs und der Chef der Botschaftswachen. Da sie sich noch auf Grund und Boden von Einklang befanden, war es unwahrscheinlich, dass Südländer zugegen wären… Dann sah er den Parlaments-Wimpel auf den Jacken von zweien der VIPs. Jemand trieb den Eifer über die Grenzen kluger Diplomatie hinaus.
    Die Mittelluke wurde geöffnet, ein Schwall eiskalter Luft strömte in die Kabine. Schmid hatte bereits ihre Ausrüstung genommen und war auf dem Wege zur Luke. Hrunkner blieb noch einen Augenblick auf seinem Sitzgitter. Er winkte einem der Geheimdienst-Techniker. »Hat es noch mehr Bomben gegeben?«
    »Nein, Herr Feldwebel, nichts. Wir haben Bestätigungen von überall aus dem Netz. Es war eine isolierte Explosion von einer Megatonne.«
     
    Der Unteroffiziersclub beim Landeskommando fiel ein wenig aus dem Rahmen. Das Landeskommando lag mehr als eine Tagesfahrt von zivilen Vergnügungen entfernt, und der Posten hatte im Vergleich zu vielen abgelegenen Orten ein dickes Budget. Der durchschnittliche Unteroffizier war am ehesten ein Techniker mit mindestens vier Jahren Universitätsausbildung, und von den Soldaten hier arbeiteten viele im tiefsten Befehlsund-Kontroll-Zentrum, mehrere Etagen unter dem Club. Es gab also die üblichen Tischspiele und Turngeräte und die Sprussel-Bar, aber auch eine gute Büchersammlung und eine Anzahl Spielkonsolen mit Netzverbindung, die auch als Lernstationen genutzt werden konnten.
    Viktoria Lichtberg hockte krumm im Halbdunkel hinter der Bar und betrachtete das Panorama kommerzieller Videoübertragungen auf der gegenüberliegenden Seite. Das vielleicht Ungewöhnlichste an dem Club war, dass sie ihn betreten durfte. Lichtberg war jung und Leutnant, der naturgegebene Fluch und Widersacher vieler Unteroffiziere. Doch hier war es Tradition, dass, wenn ein Offizier seinen Rang verbarg und von einem Unteroffizier eingeladen wurde, man ihn duldete.
    Duldete, aber in Lichtbergs Fall nicht wirklich willkommen hieß. Der Ruf, den sich ihr Team mit überfallartigen Inspektionen erworben hatte, und seine besondere Beziehung zur Direktorin des Geheimdienstes bewirkte, dass der durchschnittliche Kupp ihr und ihrem Team gegenüber Unbehagen empfand. Aber he, die übrigen Mitglieder des Teams waren keine Offiziere. Jetzt eben waren sie über den Club verstreut, jeder mit prallen Abreise-Seitentaschen. Diesmal redeten die anderen Unteroffiziere mit ihnen, wenn sie sich auch nicht direkt mit ihnen gemein machten. Sogar diejenigen, die nicht zum Geheimdienst gehörten, wussten, dass die Dinge auf der Kippe standen – und das immer so geheimnisvolle Lichtberg-Team musste sicherlich Insiderwissen besitzen.
    »Das ist Schmid da unten in Südende«, sagte ein Oberfeldwebel, der an der Bar saß. »Wer könnte es sonst sein?« Er nickte in Richtung auf einen von Lichtbergs Korporalen und wartete auf eine Reaktion. Korporal Suabisme zuckte nur die Achseln und sah dabei sehr unschuldig und – nach Trad-Maßstäben – unanständig jung aus. »Das könnte ich nicht wissen, Oberfeldwebel. Wirklich nicht.«
    Der Oberfeldwebel machte mit den

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