Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Hochebene empor. Hunderte von Starts, schnell und dicht wie Kurzstrecken-Raketenartillerie – nur das sich die Silos Dutzende von Kilometern entfernt befanden. Diese Rauchfahnen trieben intelligente Nutzlasten zu den Tausende von Kilometern entfernten und etliche Kilometer hohen Abfangpunkten. Es war ehrfurchtgebietend über all die Angeberei hinaus, die die Luftverteidigung bei den Stabsbesprechungen aufgetischt hatte… und es musste bedeuten, dass die Sinnesgleichen gerade alles gestartet hatten, was sie besaßen.
    Scherkaner Unterberg schien keine Notiz zu nehmen. Er bewegte den Kopf unter der Lichtshow des Helms vor und zurück. »Es muss eine Rückverbindung geben. Es muss.« Er hantierte an den Spielreglern. Sekunden vergingen. »Alles vermasselt«, schluchzte er.
     
    Trud verließ seine Blitzköpfe für die numerische Steuerung und gesellte sich wieder Pham Trinli bei den Übersetzern zu. »Die reine Numerik kriege ich hin, Pham. Ich meine, ich bekomme Antworten. Aber was die Steuerung angeht…«
    Trinli nickte nur und wischte mit einer Handbewegung die Einwände weg. Trinli sieht so anders aus. Ich kenne ihn seit Jahren Wachzeit, aber jetzt ist er ein anderen Mensch. Der alte Pham Trinli war laut und arrogant gewesen, ein Angeber, mit dem man streiten und Späße machen konnte. Dieser Pham war stiller, doch seine Handlungen waren wie Messer. Und töten uns alle. Truds Blick glitt unwillkürlich zu der Stelle, wo Anne Reynolts Körper wie Fleisch am Haken hing. Und selbst wenn er einen Plan fände, wie er Pham verriete, würde es ihn wahrscheinlich nicht retten. Nau und Brughel waren Hülsenmeister, und er wusste, dass er zu weit gegangen war, um auf Vergebung zu hoffen.
    »… noch eine Chance, Trud.« Phams Stimme schnitt durch seine Angst. »Vielleicht könnten wir noch ein bisschen weiter aufmachen, den Blitzköpfen vorspiegeln, dass…«
    Silipan zuckte die Achseln. »Mach das, und wir haben die Hülsenmeister sofort an der Kehle. Ich kriege fünfzig Dienstanforderungen pro Sekunde von Nau und Brughel.«
    Pham rieb sich die Schläfen, und sein Blick ging in die Ferne. »Hm-ja, ich verstehe, was du meinst. Gut. Was haben wir? Das Temp…«
    »Die Kameras bei Benny zeigen eine Menge sehr verwunderter Leute. Wenn sie Glück haben, bleiben sie, wo sie sind.« Und später würden die Hülsenmeister keinen Anspruch auf Rache an ihnen haben.
    Einer von den Blitzköpfen – Bonsol – fiel ihm ins Wort, das typische zusammenhanglose Zeug der Fokussierten: »Auf dem Planeten gibt es Millionen Bewohner. In ein paar Sekunden werden sie sterben.«
    Die Bemerkung schien Pham aus der Bahn zu werfen. Sogar der neue Pham Trinli war noch ein Amateur, was den Umgang mit Blitzköpfen betraf. »Ja«, sagte er, mehr zu sich selbst als zu Silipan oder dem Blitzkopf. »Aber wenigstens haben die Spinnen eine Chance. Ohne unsere Blitzköpfe kann Ritser die Schrauben nicht weiter anziehen.« Natürlich ignorierte Bonsol die Antwort, sie hämmerte einfach weiter auf ihrer Tastatur.
    Trinlis Aufmerksamkeit schnellte zu Silipan zurück. »Schau. Nau ist in einem Taxi und kommt gerade bei L1-A an. In dem Gebiet gibt es überall elektrische Impulstriebwerke. Wenn wir ein paar Blitzköpfe dazu kriegen, sie zu steuern…«
    Trud fühlte, wie in ihm Wut hochstieg. Was er auch sein mochte, Pham Trinli war immer noch ein Dummkopf. »Hol dich die Seuche! Du hast einfach keine Ahnung von Blitzkopf-Loyalität! Wir müssen…«
    Bonsol fiel ihm ins Wort: »Ritser kann die Schrauben nicht fester anziehen, aber wir können sie auch nicht lockern.« Sie lachte, fast unhörbar. »Was für eine interessante Situation. Wir sind in einer Sackgasse.«
    Trud bedeutete Pham, er möge zur Zimmerdecke zurückkehren, außer Reichweite dieser zufälligen Blitzkopf-Kommentare. »Die machen ewig so weiter.«
    Doch Pham wandte sich wieder dem Blitzkopf zu und widmete der Frau abrupt volle Aufmerksamkeit. »Was meinen Sie mit ›Wir sind in einer Sackgasse‹?«, sagte er ruhig.
    »Hol’s der Eiter, Pham! Ist doch egal!« Doch Trinli stieß seine Hand hoch und gebot Schweigen. Die Geste hatte die herrische Gewissheit eines führenden Hülsenmeisters – und Silipans Einwände erstarben auf seinen Lippen. Innerlich wuchs und wuchs seine Furcht. So viel zu Wundern. Wenn es je eine Chance gegeben hatte, Nau den Zutritt zu L1-A zu verwehren, dann verschwand sie mit dieser Verzögerung. Und Silipan wusste, was sich in L1-A befand. O ja. Bei aller Automatik und

Weitere Kostenlose Bücher