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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Rhapsa, bitte?«
    »Klar.« Die Spinnen gingen auf spitzen Füßen beiseite, während Zinmin Ali Lin weiterhin mit Fragen überschüttete.
    Ezr und Qiwi waren dreißig Zentimeter voneinander entfernt. »Qiwi. Vor ungefähr zweitausend Sekunden haben sie Trixia defokussiert.«
    Das Mädchen lächelte, eine strahlende Geste. Sie verfügte immer noch über eine kindliche Intensität. Irgendwie war Qiwi bei allem, was sie durchgemacht hatte, ein aufgeschlossener Mensch geblieben. Und jetzt befand sie sich im Zentrum der Verhandlungen mit den Spinnen, war der Ingenieur, den sie allen anderen vorzogen. Jetzt sah er wirklich, wie weit sich ihre Klugheit erstreckte, von Dynamik über Biowissenschaft bis zu knallharten Geschäftsabschlüssen. Qiwi kam dem Geist der Dschöng Ho sehr nahe.
    »Wird… wird sie in Ordnung sein?« Qiwi machte große Augen und hielt die Hände ineinander verschränkt.
    »Ja! Ein wenig Desorientierung, sagt Anne, aber ihr Geist und ihre Persönlichkeit sind intakt, und… und ich kann später hingehen und sie sehen.«
    »Oh, Ezr! Ich freu mich so für sie.« Qiwis Hände ließen einander los und streckten sich zu seinen Schultern aus. Plötzlich war ihr Gesicht sehr nahe, und ihre Lippen streiften über seine Wange.
    »Ich wollte dich treffen, ehe ich mit ihr rede…«
    »Ja?«
    »Ich… ich wollte dir einfach danken, dass du mein Leben gerettet hast, uns alle gerettet hast.« Ich wollte dir danken, dass du mir meine Seele zurückgegeben hast. »Wenn Trixia und ich jemals etwas für dich tun können…«
    Und sie war wieder auf Armabstand, und ihr Lächeln wirkte etwas sonderbar. »Keine Ursache, Ezr. Aber… du brauchst nicht zu danken. Ich bin froh, dass es für dich glücklich ausgeht.«
    Ezr ließ sie los und wandte sich bereits den Führungsseilen zu, die Ali für die Rekonstruktionsarbeiten angebracht hatte. »Es ist eher ein glücklicher Anfang, Qiwi. All die Jahre waren tote Zeit, und jetzt endlich… He, ich rede später mit dir!« Er winkte und zog sich immer schneller voran, zurück zum Eingang der Höhle.
     
    Reynolt hatte den Gruppenraum im Dachgeschoss in eine Rekonvaleszenzstation umgewandelt. Wo Blitzköpfe Wache um Wache fokussiert im Dienste des Hülsenmeisters verbracht hatten, wurden sie jetzt befreit.
    Anne hielt ihn im Korridor vor dem Gruppenraum auf. »Ehe Sie hineingehen, vergessen Sie nicht…«
    Vinh war bereits dabei, sich an ihr vorbei zu drängen. Er hielt inne. »Sie sagten, sie wäre in Ordnung.«
    »Ja. Der Gesamt-Affekt ist normal. Die allgemeine Erkenntnisfähigkeit ist so gut wie zuvor; sie hat sogar ihre Spezialkenntnisse behalten. Wir führen fast dreitausend Defokussierungen durch, mehr Freilassungen als je eine Arbeitsgruppe in der Geschichte der Aufsteiger. Wir werden allmählich sehr gut.« Sie runzelte die Stirn, doch es war nicht die ungeduldige Geste ihrer alten Fokussierung. Es war eine Geste des Schmerzes. »Ich… ich wünschte, wir könnten die Ersten noch mal machen. Ich glaube, ich könnte es jetzt besser.«
    Ezr sah den Schmerz und schämte sich für seine plötzliche Freude: Die Verzögerung war also zum Besten. Trixia hatte den Nutzen aus all den früheren Erfahrungen gezogen. Vielleicht wäre sowieso alles mit ihr in Ordnung gewesen. Immerhin war auch Reynolt gut durchgekommen. Doch so oder so, es hatte geklappt. Und gleich hinter Reynolt war Trixia Bonsol, die Prinzessin, die jetzt endlich erweckt worden war. Er schlüpfte eilig an Reynolt vorbei, den kühlen grünen Korridor entlang.
    Hinter ihm rief Anne: »Aber, Ezr… Schauen Sie, Pham möchte mit Ihnen reden, wenn Sie fertig sind.«
    »In Ordnung. In Ordnung.« Doch er hörte jetzt nicht wirklich hin. Und dann war er im Gruppenraum. Ein Teil davon war noch offen, und auf zehn oder fünfzehn von den Sitzen saßen sogar Leute in kleinen Gruppen und redeten. Köpfe drehten sich in seine Richtung, Augen voller Neugier, die früher unmöglich gewesen wäre. Manche von den Gesichtern waren ängstlich. Viele hatten den traurigen, verlorenen Blick von Hunte Wen, nachdem er defokussiert worden war. Die Aufsteiger unter ihnen hatten niemanden, zu dem sie zurückkehren konnten. Sie erwachten in Freiheit, aber ein Leben und Lichtjahre von allem entfernt, was sie gekannt hatten.
    Ezr lächelte verlegen und schlüpfte an ihnen vorbei. Für Trixia und mich ist alles gut gelaufen, doch diesen Verlorenen muss man helfen.
    Die gegenüberliegende Seite des Raums war in Kabinen unterteilt worden. Ezr huschte

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