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Eine tödliche Erinnerung (German Edition)

Eine tödliche Erinnerung (German Edition)

Titel: Eine tödliche Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Limar
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Einverständnis seiner Frau. Ich habe sie leider nur flüchtig gekannt, aber sie war immer sehr freundlich zu mir und hat meine Bilder gelobt."
    Auf die Frage, was Frau Tietze-Mühlberger wohl mit ihr besprechen wollte, wusste Melissa keine Antwort.
    Sie wirkte inzwischen erschöpft und Johannes ließ es dabei bewenden. Nachdem sie ihm die entsprechende Vollmacht unterzeichnet hatte, schärfte er ihr ein, von nun an nur noch in seiner Anwesenheit mit der Polizei zu reden, worüber sie sehr erleichtert schien.
    "Es wird sich alles aufklären, Melissa", sagte ich ihr beim Abschied. In Wirklichkeit war ich mir da gar nicht so sicher.

33.
    Die folgenden Tage brachten verschiedene neue Entwicklungen. Die Analyse des verwendeten Giftes hatte eindeutig ergeben, dass es sich wieder um Parathion gehandelt hatte. Da Julia Wenger durch die gleiche Substanz ums Leben gekommen war, ging man nunmehr von einem Serientäter aus. Daraufhin übernahm Gernot Schlüter die Leitung der Ermittlungen, was mich mit einer gewissen Erleichterung erfüllte.
    Auch Johannes stürzte sich mit Feuereifer in seine Aufgabe. Melissa hatte uns beide von unserer Schweigepflicht entbunden, wodurch wir uns ungehindert austauschen konnten. Sein wichtigster Erfolg war gewesen, dass Melissa nicht in Untersuchungshaft musste. Zwar durfte sie den Ort nicht verlassen und hatte Meldeauflagen zu erfüllen, doch das Gefängnis blieb ihr erspart.
    Die ersten Ermittlungen hatten eine Menge Entlastendes für sie ergeben. Bei einer gründlichen Hausdurchsuchung konnte keine Spur von Parathion gefunden werden. Melissa war ziemlich unglücklich gewesen, weil die Beamten aus ihrem Atelier sämtliche Farben, Malgründe und Verdünnungen mitgenommen hatten. Inzwischen hatte sie jedoch alles unversehrt zurückerhalten.
    Die beiden Telefonate, von denen Melissa berichtet hatte, hatten nachweislich stattgefunden. Der angeblich aus einer Klinik stammende Anruf war aus allernächster Nähe von einem Handy geführt worden. Als Besitzerin des Handys konnte ein zehnjähriges Mädchen ermittelt werden. Sie vermisste ihr Handy seit zwei Tagen und wusste nicht einmal zu sagen, ob sie es verloren hatte oder ob es ihr gestohlen worden war. Herr von Werlitz war übrigens wohlauf und befand sich zur Zeit nicht in einer Klinik. Melissas Vermieterin Frau Steffen bestätigte das Eintreffen von Frau Tietze-Mühlberger gegen 11.00 Uhr sowie auch den Umstand, dass sie sich kurz darauf telefonisch bei Melissa nach der Frau erkundigt hatte.
    Vor allem hatte sich jedoch herausgestellt, dass ihr Garten nicht nur einmal, sondern vermutlich sogar regelmäßig ungebetenen Besuch erhalten hatte. In der dichten Hecke, die äußerlich so undurchdringlich wirkte, gab es einen richtigen Tunnel. Um ihn anzulegen, war sogar Schneidwerkzeug verwendet worden. Die Eingänge sowohl zur Straßen- als auch zur Gartenseite hin, wurden durch lose überhängende Ranken geschickt kaschiert. Der Gang schien regelmäßig benutzt worden zu sein, die Kriminaltechniker hatten in seinem Inneren verschiedene Faserspuren sichergestellt. Es sah so aus als wäre Melissa bereits über einen längeren Zeitraum hinweg aufmerksam beobachtet worden.
    Johannes hatte umgehend Polizeischutz für seine Mandantin verlangt und war richtig aufgebracht gewesen, weil dem nicht entsprochen wurde. Allerdings ging er davon aus, dass Melissa verdeckt observiert wurde. Völlig ausgeschlossen wurde ihre Täterschaft dennoch nicht, da es auch einige belastende Momente gab.
    Befragungen im Umfeld von Frau Tietze-Mühlberger hatten ein mögliches Mordmotiv für Melissa ergeben. Zwar hatte ihr Ehemann die Existenz von Eifersucht und Konkurrenzgefühlen zwischen den beiden Frauen völlig ausgeschlossen, doch Bekannte und Freunde von Frau Tietze-Mühlberger sahen das etwas anders. Besonders ihre engste Freundin wusste Interessantes zu berichten. Demnach war ihr das Verhältnis zwischen Melissa und ihrem Mann trotz offener Ehe überhaupt nicht recht gewesen. Melissa hätte einen labilen und unberechenbaren Eindruck auf sie gemacht, sie hätte Probleme vorausgesehen und ihren Mann zu überzeugen versucht, das Verhältnis zu beenden. Auch der geplanten gemeinsamen Reise nach Florenz hätte sie mit sehr gemischten Gefühlen entgegengesehen. Zwar hatte die Freundin keine konkreten Hinweis darauf, konnte es sich aber gut vorstellen, dass Frau Tietze-Mühlberger versucht haben könnte, Melissa zur Aufgabe ihrer Reisepläne zu überreden.
    Ein weiterer

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