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Eine tollkuehne Lady

Titel: Eine tollkuehne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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verdorben gewesen. Ian und sie hatten zwar nicht direkt gestritten, aber irgendwie war die Nacht, die so glücklich begonnen hatte, angespannt und kühl geworden, und am Ende war es unerfreulich gewesen.
    „Noch mehr Blumen, Miss!“
    Sie blickte auf, als ein Mädchen in Dienstkleidung hereinkam, mit rosigen Wangen und einem strahlenden Lächeln unter der weißen Spitzenhaube. Das Mädchen brachte Georgie einen weiteren großen Strauß. „Von wem sind sie, Martha?“, fragte Georgie eifrig.
    „Ich habe nicht nachgesehen, Miss. Würden Sie gern die Karte lesen?“
    „Oh ja bitte!“ Eilig winkte sie das Mädchen heran, und ihr Herz schlug mit neu erwachter Hoffnung. Konnten sie von Ian sein?
    Martha legte den farbenprächtigen Strauß auf den Tisch, zog die kleine Leinenkarte zwischen den prachtvollen Blüten und einigen Zweigen Schleierkraut hervor und reichte sie Georgie.
    Mit angehaltenem Atem nahm Georgie sie und las.
    Gleich darauf jedoch ließ sie die Schultern sinken und gab Martha mit leichter Ungeduld die Karte zurück. „Was glaubst du, wer ,D‘ ist?“
    Das Mädchen lächelte. „Vermutlich jemand, mit dem Sie gestern auf dem Ball tanzten, denke ich.“
    Georgie seufzte und schüttelte den Kopf. „Vermutlich.“
    Erstaunt sah Martha sie an und wunderte sich über den Mangel an Begeisterung nach dem Triumph am Vortag. „Soll ich sie zu den anderen stellen?“, fragte sie unsicher.
    Mit einem Nicken und einer Handbewegung stimmte Georgie zu. „Danke.“
    Als das Mädchen gegangen war, saß Georgie noch eine Weile da und starrte ins Leere, während sie überlegte, ob Ian nun mit ihr böse war oder nicht.
    Aber warum zum Teufel sollte er böse auf sie sein, wenn sie doch diejenige war, die gute Gründe hatte, ärgerlich zu sein?
    Er war derjenige, der möglicherweise einen Geist liebte.
    Manchmal war es so schwierig zu erkennen, was er wirklich fühlte, obwohl sie feststellte, dass es ihr jeden Tag ein wenig leichter fiel, sein Verhalten zu deuten. Deshalb war sie sicher, dass er am vergangenen Abend richtig wütend gewesen war, weil er sie da draußen auf der Terrasse zusammen mit den dummen Burschen gesehen hatte.
    Nicht dass er das zugeben würde.
    Oh nein. Nicht er.
    Nicht der tugendhafteste aller Männer.
    Aber dass er nicht darüber sprach, bedeutete nicht, dass der Zorn nicht da war. Nein, Georgie fürchtete, dass unter der Oberfläche etwas Schlimmeres vor sich ging, und sie hätte gern gewusst, was das war.
    Manchmal hatte sie beinahe den Eindruck, er würde etwas vor ihr verbergen. Aber dann wurde ihr klar, dass sie sich kaum darüber beklagen konnte, dass Ian ihr nicht sagte, was er fühlte, wenn sie nicht bereit war, dasselbe zu tun.
    Oh, diese ganzen Überlegungen begannen, ihr Kopfschmerzen zu verursachen.
    Langsam drehte sie den Löffel herum und trommelte damit auf den Tisch. Ihm von Lady Faulconers kleiner Ansprache zu erzählen und ihn direkt zu fragen, ob an ihren Behauptungen etwas Wahres dran war - all das klang nach einer gefährlichen und überaus peinlichen Unternehmung. Wenn sie es wagte, das Thema anzuschneiden, und Ian Lady Faulconers Geschichte bestätigte, er zugab, dass die tote Catherine immer den ersten Platz in seinem Herzen innehaben würde - dann, das wusste Georgie, würde ihr eigenes Herz brechen.
    Andererseits war die Unsicherheit noch schlimmer. Sie musste es einfach riskieren und herausfinden, wie er für sie im Vergleich zu Catherine empfand. Sie musste danach fragen und es hinter sich bringen. Sie musste mit ihm reden.
    Plötzlich war sie zu unruhig, um noch länger auf dem Stuhl sitzen zu bleiben, trank den letzten Schluck Tee aus und beschloss, auf ihr Zimmer zu gehen. Irgendetwas musste sie tun können, um nicht den Verstand zu verlieren, bis sie wieder von ihm hörte - wenn sie je wieder von ihm hörte. Vielleicht sollte ich meine Nägel maniküren, dachte sie. Ihre Gedanken waren zu verworren, ihr Gemüt zu bedrückt, um irgendetwas Anspruchsvolleres zu tun.
    Als sie jedoch die Treppe hinauf stieg, drang ein Schluchzen und wütender Protest an ihr Ohr, beides von einem Kind, das am Rande eines Zornesausbruchs stand. Sofort war sie besorgt und rannte die letzten Stufen hinauf, folgte den Geräuschen durch den langen Gang. Das Weinen des Kindes führte sie zum Musikzimmer.
    Als sie durch die offene Tür spähte, sah sie ein überfordetes Kindermädchen, das versuchte, den rotgesichtigen und empörten Matthew zu beruhigen.
    „Kommen Sie, Master Aylesworth,

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