Eine tollkuehne Lady
gewährleisten. Sie sollen sie zu allen Zeiten bewachen, darauf achten, dass sie Kalkutta nicht verlässt, und sie begleiten, wenn sie aus dem Haus geht. “
„Ja, Sir, ich werde mich persönlich darum kümmern. “ DeWitt salutierte, als hätte Ian ihn gerade zum Ritter geschlagen. „Und jetzt, Mylord, werde ich Sie allein lassen, damit Sie sich einrichten können. Zweifellos hatten Sie eine ermüdende Reise. “
„Danke, Lieutenant. Sie haben mir sehr geholfen“, meinte Ian ein wenig spöttisch.
Aus irgendeinem Grund war sich Ian sicher, dass es bei dieser Aufgabe - Miss Knight zu beschützen - nicht an Freiwilligen mangeln würde.
Nun, damit sollte sie beschäftigt sein.
Zu gern hätte er den Ausdruck auf ihrem Gesicht gesehen, wenn sich die Soldaten vor ihrem Haus aufbauten, um sie zu bewachen. Aber solange der Spion draußen lauerte, konnte er es nicht wagen, noch mehr Aufmerksamkeit auf Georgiana zu lenken, indem er sie noch einmal besuchte.
Inzwischen verneigte sich DeWitt und marschierte eilfertig hinaus.
Die nächsten Minuten verbrachte Ian damit, den Anfang von Lord Hastings’ Nachrichten über Janpur zu lesen und die Karten des felsigen, zerklüfteten Gebietes zu studieren.
In der mittäglichen Hitze lockerte er dann sein Krawattentuch, legte den Bericht für einen Moment zur Seite und öffnete einen seiner ordentlich gepackten Reisekoffer.
Wie immer, wenn er an einem neuen Ziel angekommen war, nahm er zuerst die dünne, runde Silberscheibe heraus, die nicht schwerer war als eine Taschenuhr und ihn überallhin begleitete. Er öffnete das Medaillon und wollte es auf den Tisch neben dem Bett stellen, aber anstatt dies zu tun, betrachtete er einen Moment lang das runde Gesicht des kleinen Jungen, das ihn mit großen, ernsten Augen aus der Miniatur anzusehen schien.
Matthew.
Als Ian das vertraute schlechte Gewissen überkam, das mit väterlichen Schuldgefühlen einherging, sagte er sich zum hunderttausendsten Mal, dass es keinen Grund gab, sich um Matthew zu sorgen. Er genoss die beste Betreuung, die sich für Geld kaufen ließ. Außer von einem Kindermädchen, einem Lehrer, einer Gouvernante und einer kleinen Armee von Bediensteten wurde der Junge in London von den Knights persönlich bewacht.
Ians Sohn und Robert Knights Sohn waren die besten Freunde, genau wie sie selbst es in dem Alter gewesen waren und ihre Väter vor ihnen. Robert und Bel behandelten Matthew, als wäre er ihr eigenes Kind.
Ausgekleidet bis auf die schwarze Hose und das enge Choli, das sie zu dem Sari getragen hatte, war Georgie im Garten und machte gerade ein paar Sonnengrüße, die ihr halfen, den Asthmaanfall von vorhin auszugleichen. Sie streckte die Arme hoch über den Kopf, bis ihre Fingerspitzen sich berührten, dann beugte sie die Taille, bis sie mit der Nase leicht an ihr Schienbein stieß, glitt zurück in den Ausfallschritt, nahm dann den Vierfüßlerstand ein, wobei sie das Gesicht nach oben reckte, und arbeitete sich ruhig und konzentriert durch ihre Yogaübungen.
Bei jeder Bewegung fühlte sie mehr, wie sich die verspannten Muskeln in ihrer Brust immer weiter entspannten, und sie war dankbar, dass das Atmen nicht mehr schmerzte.
Lakshmi war oben im Haus und suchte in Georgies Kleidungsstücken nach Dingen, die ihr passten. Adley war schon lange fort. Georgies Dienstboten hatten Georgies Gepäck für die Reise ins Landesinnere zusammengestellt, und jetzt wartete sie nur auf eine Nachricht von Lord Griffith, um zu erfahren, wann sie auf brechen würden. Er hatte gesagt, er würde sich bald wieder melden.
Sie dehnte ihre Wade, und fragte sich, ob er wohl damit einverstanden war, dass sie ihre Reise nach Janpur morgen früh antraten, wie sie es vorgeschlagen hatte, als ihre Zofe Gita mit einer Nachricht in den Garten gelaufen kam.
„Memsahib, dies hat gerade ein Bote für Sie gebracht. “ „Von Lord Griffith? “
„Ja, Miss. “
„Ich werde es hier lesen“, erwiderte Georgie schnell, verschränkte die Beine und machte es sich im Lotussitz bequem. „ Dhonobad , Gita“, murmelte sie und nahm die Nachricht mit einem dankenden Nicken entgegen. Ihr Herz drohte beinahe stillzustehen, als sie das Siegel brach und las: „Liebe Miss Knight, leider bin ich sehr beschäftigt mit den Vorbereitungen für die Reise, ehe ich Kalkutta verlasse, daher kommt statt meiner diese Nachricht zu Ihnen. Ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich mir die Freiheit genommen habe, einige Vorkehrungen zu Ihrer Sicherheit zu
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