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Eine tollkuehne Lady

Titel: Eine tollkuehne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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Lakshmi kaum hörbar.
    Mit großen Augen und ernster Miene drehte Georgie sich zu ihr um. „Du hast recht. “
    Nur über meine Leiche!
    „Was werden wir jetzt tun? “, fragte Lakshmi verzweifelt. „Jetzt werden wir Meena nicht besuchen können. “ „O doch, das werden wir“, gelobte Georgie. „Dieser Mann hat keine Macht über mich und wird sie auch niemals haben. “
    „Aber wie sollen wir entkommen? “
    „Nun, das haben wir noch nicht herausgefunden“, gab Georgie zu und starrte aus dem Fenster, das zur nordwestlichen Seite hinauszeigte. „Aber keine Sorge, Lakshmi. Ich werde mir etwas ausdenken. “
    Gerade in dem Moment tauchte einer der diensthabenden Soldaten in Sichtweite auf und spähte nach links und rechts, während er mit todernster Miene Patrouille ging. Doch als Georgie die Augen zusammenkniff, um das glatt rasierte Gesicht unter dem Tschako, der gängigen militärischen Kopfbedeckung, besser erkennen zu können, huschte ein Lächeln über ihre Züge. Es war einer ihrer Verehrer.
    Tommy Gray.
    Vielleicht spürte der junge Sergeant ihren Blick, denn er sah hinauf zu dem Fenster, an dem sie stand. Georgie bemühte all ihren weiblichen Charme und hob eine Hand, um Tommy kokett zuzuwinken.
    Er nahm seinen Tschako ab und schwenkte ihn in weitem Bogen hin und her, wobei er Georgie von einem Ohr zum anderen anlächelte.
    Ein süßer Junge.
    Dummkopf. Genau wie alle anderen dummen, machtbesessenen Männer. Wozu waren sie schon gut?
    „Mach dir keine Sorgen, Lakshmi“, versicherte sie ihrer Freundin, lächelte dabei unbeirrt weiter, stützte ihr Kinn in die Hand und tat so, als würde sie Tommy vom Fenster aus bewundern. „Du glaubst, ich lasse zu, dass irgendein überheblicher Marquess meine Pläne durchkreuzt? Ich verspreche dir, so hat mein Vater mich nicht erzogen. “
    Spät an jenem Abend schlüpfte Ameer Firoz Khilji aus seinen Schuhen und glitt leise in den von Kerzen erhellten Tempel der Göttin Kali. Den ganzen Abend über hatte es leicht geregnet, letzte Ausläufer des Monsun, der die Dunkelheit feucht und geheimnisvoll erscheinen ließ.
    Zufrieden, dass der Engländer den Rest der Nacht in seinem Hotelzimmer verbringen würde, hatte Firoz diese Gelegenheit genutzt, um hierher zu kommen und der Göttin zu huldigen, die er verehrte. Den Blick starr auf ihr übergroßes Bild am Ende des heißen, stickigen Raumes gerichtet, trat er tiefer in den Tempel. Die Tieropfer waren seit der Dämmerung beendet, und obwohl er die Riten verpasst hatte, gab er dem Priester, der ihn begrüßte, einen schweren Beutel voll Gold, der Lohn für seine Arbeit. Firoz neigte den Kopf, als der alte Mann seine Stirn berührte und ihn segnete.
    Als der Priester gegangen war, um seine großzügige Spende an einen sicheren Ort zu bringen, kniete Firoz vor der riesigen Statue nieder und beugte das Haupt. Doch unter den Lidern lugte er hervor und betrachtete ihre Gestalt mit dem inzwischen vertrauten Gefühl des Entsetzens, das ihm immer noch die Nackenhaare zu Berge stehen ließ, nach all den Jahren.
    Ungeheuerlich.
    Kali, die Göttin der Zerstörung.
    Sie war die vollkommene Nacht, die Dunkle Mutter, das Ende aller Zeiten - ein Albtraum. Tod, Furcht und Schmerz. Und um ihr zu dienen, hatte er all das auf sich genommen. Damit er es wert war, sie anbeten zu dürfen.
    Es war ein schwerer und einsamer Weg, aber er war einer der Wenigen, die verstanden hatten, wie wichtig diese Aufgabe war. Schließlich würde ohne Kalis Schrecken und das, wofür sie stand, alles Gute und Helle in der Welt bedeutungslos sein.
    Kalis nackter Leib war schwarz gefärbt, ihr langes, ebenholzschwarzes Haar zerzaust von ihrem Todestanz. Sie trug eine Kette aus menschlichen Schädeln und einen Rock, der aus Menschenarmen gefertigt war. Ihre Augen glühten von dem Durst nach Blut, die goldene Zunge ragte aus ihrem Mund, als wollte sie die Welt verschlingen. In ihren vier Armen hielt sie ein blutiges Schwert, ein abgeschlagenes Haupt - die Macht, die Furcht zu besiegen und das Geheimnis des Glücks.
    Firoz fragte sich, wie viele Morde er noch begehen musste, ehe er in das Geheimnis eingeweiht wurde.
    Es stimmte, dass die Göttin ihn begünstigte.
    Selbst seine Brüder, die zu der Bruderschaft der Thuggees gehörten, fürchteten ihn, obgleich sie Kali huldigten, indem sie Reisende ausraubten oder sogar ermordeten. Aber keiner von ihnen diente ihr so rücksichtslos und geschickt wie er.
    Er genoss ihren Schutz in solch einem Maße, das die

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