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Eine Tote im Arm

Eine Tote im Arm

Titel: Eine Tote im Arm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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und mir mitgeteilt, Bobby
Giles habe Sie engagiert, damit Sie seinem Alptraum auf die Spur kämen .« Er sog scharf an der leeren Pfeife und grinste dann
verständnisvoll. »Bei den Honoraren, die Sie fordern, Holman ,
müssen Sie ja wohl jedenfalls so tun, als ob Sie etwas unternähmen .«
    »Es
muß eine phantastische Party gewesen sein«, sagte ich höflich. »Ist Giles immer
so blau ?«
    »Wenn
er auf einer Party ist«, sagte Jennings tolerant, »wenn er nicht arbeitet —
dann ist er betrunken. Aber schließlich ist er Schauspieler .«
    Ich
zündete mir eine Zigarette an und befleckte einen jungfräulichen Aschenbecher
mit dem abgebrannten Zündholz. »Ich habe versucht, mich mit dem chinesischen
Mädchen, Betty Wong, in Verbindung zu setzen. Edwina Ballard sagte, sie sei heute morgen in Urlaub gefahren.
Haben Sie zufällig eine Ahnung... ?«
    »Tut
mir leid .« Er zuckte kaum merklich die Schultern. »Ich
habe das Mädchen zum erstenmal gesehen, als Nick
Fessler sie an diesem Abend mitbrachte .«
    »Schade«,
sagte ich und zuckte meinerseits die Schultern.
    »Ich
werde Ihnen wohl leider nicht viel helfen können, wissen Sie«, sagte er in bedauerndem
Ton. »Der arme alte Bobby kippte irgendwann am frühen Morgen um, und ich nahm
zwei der Jungens zur Hilfe, damit wir ihn in Sammy Westins Wagen schaffen konnten, und dann fuhr ihn Sammy zu Edwina zurück.«
    »Sie
und Nick Fessler halfen Westin , Giles in Westins Wagen zu schaffen ?«
    »Ganz
recht .« Seine das Pfeifenmundstück umfassenden Lippen
verzogen sich flüchtig, als ob er den Geschmack abgestandenen Tabaks nun nicht
mehr länger ertragen könne.
    »Eine
reizende Idee von Fessler«, bemerkte ich, »seine derzeitige Freundin und seine
ehemalige Freundin zusammen auf dieselbe Party zu bringen .«
    »Wieso?«
Seine Stirn runzelte sich, als ob ich ihm irgendein doppelsinniges Rätsel
aufgegeben hätte.
    »Seine
ehemalige ist Betty Wong«, erklärte ich, »und die Lohblonde, Dixie , ist seine derzeitige ständige Begleiterin .«
    »Reden
Sie keinen Stuß , Holman «,
sagte er ruhig. »Dazu habe ich keine Zeit. Es gab gar kein Mädchen, das Dixie hieß .«
    »Vielleicht
nicht bei Ihrer Party«, sagte ich sachlich. »Aber es gibt — oder gab — ganz
entschieden ein Mädchen namens Dixie . Sie scheint
plötzlich verschwunden zu sein .«
    »Wirklich?«
Er war so frappiert bei dem Gedanken, daß er tatsächlich die Pfeife für
mindestens fünf Sekunden aus dem Mund nahm. »Was für ein interessanter Zufall.«
    »Nicht
wahr ?« bestätigte ich. »Und, wenn wir schon von
Zufällen reden, so wette ich, Sie sind heilfroh, Ihre Strandhütte an Fessler
verkauft zu haben, nach all dem, was gestern nacht mit ihr passiert ist !«
    Er
nickte weise. »Wie ich ihm erst vor zwei Stunden sagte: Wer ein Riesenfaß Benzin in einer verlassenen Holzhütte aufbewahrt,
muß ja mit solchen Dingen rechnen! Er hat natürlich nicht die geringste Chance,
Versicherungsgelder einzukassieren .«
    »Trotzdem«,
sagte ich nachdenklich, »vielleicht dachte Nick, die Sache lohne sich doch,
allein um den sauberen, glänzenden Boden im Wohnzimmer loszuwerden ?«
    »Den
sauberen, glänzenden...« Jennings starrte mich verdutzt an.
    »Nachdem
all die Blutflecken weggeschrubbt worden waren«, erklärte ich ihm, »war der
Boden im Wohnzimmer wirklich sauber und glänzend; er stand in einem
verteufelten Kontrast zu der zentimeterdicken Staubschicht im übrigen Teil der
Hütte, wissen Sie?«
    »Nein«,
sagte er, »ich weiß gar nichts .«
    »Es
würde uns allen beiden eine Unmenge Zeit ersparen, Mr. Jennings, wenn Sie mir
erzählten, wer wen deckt und warum und was alle Beteiligten zu verlieren
hätten, wenn die Wahrheit herauskäme«, sagte ich gelassen. »Wir könnten alle
von diesem Dixieland-Karussell abspringen und anfangen, vernünftig miteinander
zu reden .«
    »Wissen
Sie was ?« Er lächelte plötzlich, wobei er die
kräftigen weißen Eckzähne zeigte, die wie das Gebiß eines Bullenbeißers das
Pfeifenmundstück umfaßt hielten. »Ich habe im
Augenblick ein ganz seltsames Gefühl, Holman . Es
kommt mir plötzlich so vor, als redeten Sie in einer völlig fremden Sprache,
die ich nie zuvor gehört habe .« Er schüttelte
bedächtig den Kopf. »Ich glaube nicht, daß ich Ihnen in dieser
Angelegenheit irgendwie behilflich sein kann. Nehmen Sie mir meine Offenheit
nicht übel — aber was Sie brauchen, ist ein Psychoanalytiker — und zwar schnell !«
    Ich
erlöste den spastischen Schwan von

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