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Eine Tote im Arm

Eine Tote im Arm

Titel: Eine Tote im Arm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Kosten. Das
gibt noch mehr Spaß, als wenn ein Haufen chinesischer Geheimbündler sich
gegenseitig mit Hackmessern zu Frikassee verarbeitet .«
    »Das
werden Sie mir büßen !« knurrte Milford mit vor Wut zitternder Stimme, während er sich seinen von der Asche und den
schwärzlichen Zigarrenstummeln verunzierten Anzug abwischte.
    »Kommen
Sie zu sich, mein kleiner Träumer«, spottete ich. »Fessler und sein fetter Schläger
haben mich gestern überrascht, sonst hätten Sie mich nicht fertigmachen können.
Aber Sie mache ich mit zwei Fingern meiner linken Hand fertig .« Ich lehnte mich zu ihm über den Schreibtisch hinüber und bemerkte einen Anflug
von Furcht in seinen Augen. »Sie haben mich hereingelegt«, wiederholte ich
langsam. »Sie haben mir den Weg zu Marty Jennings Strandhütte beschrieben, und
Sie wußten, daß sie Nick Fessler gehörte. Danach haben Sie Fessler wissen
lassen, daß ich einen Blick in die Hütte werfen würde. Warum, alter Knabe?« Ich
grinste ihn finster an. »Sie haben genau fünf Sekunden Zeit, mir diese Frage
plausibel zu beantworten, bevor ich Ihnen die Zähne einschlage .«
    »Na
schön«, sagte er verdrossen, als ich, innerlich zählend, bei »vier« angekommen
war. »Ich werde Ihnen die Wahrheit sagen, Rick. Vielleicht habe ich es etwas zu
gerissen anstellen wollen, aber ich sah keine Möglichkeit, einen anderen Weg
einzuschlagen .« Seine Hand strich immer noch
geistesabwesend die Asche von seinem Anzug. »Ich bin einer Menge von Leuten in
einer Menge Hinsicht verantwortlich. Und so geschieht es manchmal, daß ich in
einen Interessenkonflikt gerate, wie die Anwälte zu sagen pflegen. Nun, da
erzählt mir Bobby Giles seine verrückte Geschichte über die Blondine und die Strandhütte.
Und wie alle Teilnehmer der Party ihm gesagt hätten, er sei so blau gewesen,
daß er das Bewußtsein verloren habe und daß er sich
die ganze Geschichte eingebildet haben müsse. Auf der anderen Seite wußte ich
zwei Dinge, bevor er mit der Sache ankam, nämlich, daß Marty Jennings seine
Hütte an Nick Fessler verkauft hatte und daß letzterer eine Freundin namens Dixie besaß .«
    »Und
diese beiden Tatsachen überzeugten Sie von der Glaubwürdigkeit von Giles’
Erzählung ?« erkundigte ich mich.
    Er
zuckte die Schultern, und es war das klassische Schulterzucken des
Geschäftsmanns, der eine Million Abschlüsse tätigt und dabei eine Million
Interessenkonflikte zwischen den beteiligten Partnern auslöst, selbst dabei
aber niemals in den Schneider kommt. Im Gegenteil, jedes Geschäft macht ihn ein
wenig wohlhabender, ein bißchen stärker, ein bißchen gewichtiger.
    »Bobby
ist mein Kunde und mein guter Freund«, sagte er, als glaubte er ernsthaft an
die »Freund«-masche. »Deswegen glaube ich, daß es für seine Zukunft einfach
wichtig ist, die Wahrheit herauszufinden. Aber Marty Jennings ist in meiner
Branche eines von den ganz großen Tieren. Und wenn ich ihn einen Lügner nenne,
kann er möglicherweise mein Geschäft kaputtmachen, Stimmt’s? Außerdem war da
noch Nick Fessler im Spiel- .« Er zuckte erneut die
Schultern. »Und wir beide wissen, wozu Nick Fessler alles fähig ist. Oder? So
dachte ich, die einzige Möglichkeit, die Sache in Gang zu bringen, war,
jemanden ins Spiel zu bringen, der mit der Situation fertig werden konnte —
einen Spitzenprofi wie Sie, Rick. Habe ich recht ? Und
der rascheste Weg, herauszufinden, ob auch nur die Hälfte von Bobbys Geschichte
stimme, war, Sie und Fessler an einem Ort, an dem die Wahrheit ans Tageslicht
kommen mußte, zusammenzubringen .«
    »Deshalb
haben Sie mir also den Weg zur Hütte beschrieben und sich dann Fessler als
warmherzigen Kameraden empfohlen, indem Sie ihm sagten, ich sei dahin unterwegs ?«
    »Ich
hatte eine einfache Überlegung gemacht«, sagte er verteidigend. »Wenn die
Mitteilung Fessler nicht beunruhigte und er Sie nicht daran hinderte, sich die
Hütte anzusehen, so bewies das, daß Bobby einer alkoholischen Fata Morgana
erlegen war und nichts anderem. Aber wenn Fessler den Versuch machen würde, Sie
zu hindern, so würde das der Beweis sein, daß an Bobbys Geschichte etwas dran
ist .«
    »Und
wie er mich daran zu hindern versucht hat !« erinnerte
ich ihn. »Sogar mit einer Zeitbombe.«
    Milford grinste schwach. »Das habe ich natürlich
nicht erwartet .«
    »Wie
kommt es dann, daß die unerforschliche Miss Wong genau zu der Zeit die Hütte
beobachtete und mir dann wie ein ganzes Polizeiaufgebot zur Hilfe kam ?« fauchte

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