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Eine Tote im Arm

Eine Tote im Arm

Titel: Eine Tote im Arm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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    »Es
gibt nur zwei Möglichkeiten, Sammy«, erklärte ich ihm. »Entweder Sie haben sich
wirklich der Zehn-Cent-Schlafzimmerbehandlung unterzogen und deshalb konnten
die anderen Ihnen drohen, wenn Sie das Spiel nicht mitmachten, oder es war
nicht so, aber die anderen drohten Ihnen, es trotzdem zu behaupten. —
Stimmt’s?«
    »Meine
Frau besuchte ihre Familie in Wyoming«, murmelte er, »deshalb war sie nicht mit
auf der Party. Wir sind erst seit einem Jahr verheiratet, und es ist ihre erste
Ehe — und meine dritte. Aber ich bin verrückt nach ihr, Holman ,
ich würde niemals eine andere Frau anrühren — .« Sein
Gesicht war purpurrot vor Wut, als er plötzlich zu mir aufblickte. »Wer, verdammt,
war dieser verlogene Dreckskerl, der das behauptet hat? Ich muß es wissen !«
    »Wer
hat es nicht behauptet ?« log ich leichthin. »Marty
Jenkins hat es mir so erzählt — die Strong selbst — und Nick Fessler .«
    »Diese
stinkige, lausige, verlogene Drecksbande!« Er packte das kunstvolle Modell
eines eleganten Bungalows mit einer Garage für drei Wagen und einer Fünfzigjahrehypothek und schleuderte es durchs Zimmer.
»Drecksbande !« zischte er, während das Modell an der
Wand zerschellte.
    »Und Dixie ?« bohrte ich freundlich
weiter. »Was ist mit Dixie und Robert Giles ?«
    »Sie
kam spät«, flüsterte er. »Es waren nur noch wenig Leute auf der Party, als sie eintraf. Dem Ausdruck in ihren Augen nach zu
schließen, hatte sie schwer geladen, aber keinen Alkohol, sondern eher Marihuana,
glaube ich. Sie war noch keine fünf Minuten da, als sie sich pudelnackt auszog
und diesen wirklich sinnlichen Tanz aufführte. Giles hatte nicht einmal mehr
den Hauch einer Chance — sie traf ihn mitten ins Herz, wie eine ferngelenkte
Rakete. Ich merkte, daß die Ballard nach einer Weile nahe an einem hysterischen
Anfall war, denn Giles hatte sie von dem Augenblick an, als die Blonde
hereingekommen war, überhaupt nicht mehr gesehen. Jedenfalls kippte sie aus den
Pantinen und haute schließlich einfach ab, wobei er sich noch nicht einmal die
Mühe gab, ihr Lebwohl zu sagen. Ich bezweifle, daß er sie überhaupt weggehen
sah, so hypnotisiert war er von der Blonden. Etwa eine halbe Stunde später
griff er sie sich einfach und verschwand .«
    »Und
danach?«
    Er
zuckte die Schultern. »Ich erinnere mich nicht daran, wann Nick wegging, aber
er muß weggegangen sein, denn er kam gegen fünf Uhr morgens mit seinem Schläger
zurück: Robut . — Sie kennen ihn ?«
    Meine
Wangen begannen, dumpf zu brennen. »Klar«, sagte ich. »Wir kennen uns .«
    »Nick
und Marty flüsterten eine Weile miteinander an der Tür, dann kamen sie zu mir
herüber und sprachen mit mir und der Hundertdollarnutte. Es gäbe Scherereien,
sagte Marty, und zwar ernsthafte. Giles habe die Blonde mit zu Nicks
Strandhütte genommen, sie zusammengeschlagen, und sie sei in einem üblen
Zustand. Nick habe Giles stocksteif betrunken daliegend vorgefunden und
glaubte, er würde sich nicht einmal an irgend
etwas erinnern, wenn er wieder zu sich käme. Das beste sei also, wenn wir alle schwören, das alles sei
überhaupt nicht passiert. Er, Nick, habe Giles auf der Zufahrt zu Edwina
Ballards Haus abgeladen, und er wollte, daß ich behauptete, ich hätte ihn
geradewegs von der Party nach Hause gebracht. Ich erklärte ihm, Robert Giles
sei mir restlos egal. Und warum, zum Teufel, sollte ich meinen Kopf hinhalten,
um ihn zu decken? Und daraufhin drohten sie mir, sie würden ihrerseits
beschwören, daß ich mit der Hure im Bett gewesen sei, und sie würden dafür
sorgen, daß auch meine Frau davon erführe. Aber auch damit haben sie mich noch
reingelegt — Ihnen haben sie es bereits erzählt .«
    »Wie
alt ist Ihre Frau, Sammy ?« fragte ich sanft.
    »Dreiundzwanzig«,
sagte er.
    Westin war mindestens fünfundvierzig. Ich blickte
ihn an — er war ein großer, viel zu schwerer Mann mittleren Alters, der
ausgiebig schwitzte, und seine ewig in die Stirn rutschende Perücke verlieh ihm
ein leicht lächerliches Aussehen. Er tat mir beinahe leid.
    »Ich
glaube Ihnen, Sammy«, sagte ich. »Wenn Sie glauben, es nützt Ihnen bei
Gelegenheit etwas, werde ich das Ihrer Frau gern erzählen .«
    »Danke .« Er grinste trübe. »Aber wenn sie mir nicht glaubt, Holman , dann ist alles im Eimer.«
    »Darf
ich telefonieren ?«
    »Bitte.«
    Ich
wählte Milfords Nummer, und die Tüchtigkeit
ausstrahlende Stimme der menschlichen Rechenmaschine meldete sich.
    »Hier
ist Rick Holman «,

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