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Eine Tote im Arm

Eine Tote im Arm

Titel: Eine Tote im Arm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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    »Ich
glaube, ja«, sagte ich. »Ich bin drauf und dran, zu meinem Kunden
zurückzufahren und ihm zu erklären, er habe sich all das nicht eingebildet, es
sei wirklich geschehen. Was danach passieren wird, weiß ich nicht genau, aber
ganz sicher wird die ganze Sache mit einem Knall auffliegen .«
    »Wenn
du das ohnehin vorhast, warum unterziehst du dich dann der Mühe, mir das alles
erst zu erzählen ?«
    »Weil
du mir gestern nacht das Leben gerettet hast«, sagte
ich mit heiserer Stimme. »Vielleicht ist dir das völlig egal, Süße, aber für
mich ist das ziemlich wichtig .«
    »Laß
dich dadurch nicht stören«, sagte sie kalt. »Tu, was du tun mußt !«
    »Du
hast bei dieser Verschwörung mitgemacht«, beharrte ich ohne viel Hoffnung.
»Aber später, als Bruce Milford mich in das Ding
lockte, das ich für Marty Jennings’ Hütte hielt, und Fessler davon in Kenntnis
setzte, warst du ganz begierig, meine Interessen für ihn wahrzunehmen. Du
rettetest mich, bevor diese Bombe explodierte, und brachtest mich dann
absichtlich in die Wohnung der Blonden, so daß ich einen wirklichen Beweis für
die Existenz eines Mädchens namens Dixie hatte.
Danach, um mich am Fragen zu hindern, zogst du eine gewaltige sadistische
Nummer ab und klettertest sogar mit mir ins Bett! Was also auch immer deine
Gründe sein mögen, sie müssen meiner Ansicht nach verdammt triftig sein. Oder
nicht?«
    Die
langen dunklen Wimpern blinzelten eine Sekunde lang voll ernster Unschuld. Dann
lächelte sie plötzlich. »Weißt du was, Rick Holman ?
Bei all deiner Abgebrühtheit bist du wirklich ein netter Kerl. Ich habe fast
vergessen, daß die Sorte Mann noch existiert, weil es so lange her ist, daß ich
ein Exemplar wie dich getroffen habe .«
    »Es
hat gestern nacht Spaß gemacht — jedenfalls die
Schlafzimmerszene«, sagte ich. »Aber vermutlich ausschließlich mir. Für dich
war es nichts als der letzte verzweifelte Versuch, mich davon abzubringen, dir
beharrlich peinliche Fragen zu stellen. Nicht wahr?«
    Ihre
sinnlichen Lippen verzogen sich zu einem bedächtigen Lächeln. »Mir hat es auch
Spaß gemacht! Und jetzt willst du noch immer Antwort auf die peinlichen Fragen
haben, und es nützt wohl nichts, wenn ich dir jetzt vorschlage, statt dessen in
dein Bett zu klettern ?«
    »Ich
halte das für einen großartigen Einfall«, sagte ich begeistert. »Du kannst mir
meine Fragen hinterher noch immer beantworten .«
    »Habe
ich wirklich >ein netter Kerl< gesagt ?« fragte
sie milde.
    »Hast
du bis jetzt irgendwelche Fragen beantwortet ?« gab ich
zurück.
    Das
Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht, und die saphirblauen Augen verdunkelten
sich. »Zwischen mir und Nick war bis vor ein paar Monaten alles in bester
Ordnung. Dann beteiligte er sich finanziell an einem Nachtlokal am Strip. Und
eine der Striptease-Tänzerinnen war zufällig eine große Blonde, die Dixie hieß. Vom ersten Augenblick an, als er sie sah,
schien es so, als hätte sie ihn für alle Zeiten hypnotisiert. Die Sache spitzte
sich so zu, daß ich versuchte, es auf eine Kraftprobe ankommen zu lassen — er
sollte sich zwischen uns beiden entscheiden und er lachte mir ins Gesicht und
sagte, ich solle mich zum Kuckuck scheren, wenn mir die Situation nicht paßte .« Um ihre Lippen zuckte flüchtig ein grimmiges
Lächeln. »Ich hatte meinen Stolz — aber kein Geld! Also blieb ich, und er ging
weiter zu ihr, richtete ihr sogar diese Wohnung ein und kam so etwa einmal in
der Woche zu mir nach Hause zurück. Dann, vor zwei Tagen, erklärte er mir,
alles sei zu Ende, und er schlug vor, wir sollten wieder von vorn anfangen, als
wäre nie etwas geschehen. Ich war glücklich, darauf eingehen zu können — frage
mich nicht, weshalb, aber ich liebe Nick Fessler nun einmal. Er sagte auch,
Marty Jennings habe uns auf nächsten Abend zu einer Party eingeladen, und wir
sollten dorthin gehen und uns amüsieren und sozusagen eine Feier daraus machen .«
    »Und
mitten in deiner großen Versöhnungsfeier kam Dixie hereinspaziert ?« sagte ich.
    »Und
zog sich splitterfasernackt aus«, sagte Betty Wong mit gepreßter Stimme. »Aber sie beachtete Nick überhaupt nicht — tat so, als ob er gar nicht
da wäre, und konzentrierte sich völlig auf Robert Giles. Ich war froh, als die
beiden zusammen weggingen, denn ich vermutete, sie hatte ihr Äußerstes gegeben,
um Nick zurückzugewinnen; und nachdem das völlig schiefgegangen war, hatte sie
sich den Schauspieler unter den Nagel gerissen — als eine

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