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Eine Tote im Arm

Eine Tote im Arm

Titel: Eine Tote im Arm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Cognac hinunterchluckte ,
und sah, wie die Hand, die das Glas hielt, ein wenig zitterte. Ich wußte nicht
recht, ob er mir leid tun solle oder nicht.
    »Über
die Zwangsvorstellung, die Sie da hegen, brauchen Sie sich nicht mein weiter
den Kopf zu zerbrechen«, sagte ich gelassen.
    »Sie
meinen, es ist überhaupt nichts passiert ?« Seine
Stimme klang plötzlich hoffnungsvoll. »Ich habe mir diesen ganzen blutigen,
dummen Alptraum nur eingebildet ?«
    »Nein«,
sagte ich, »eingebildet haben Sie sich nichts, denn die Geschichte ist wahr.
Sie ist wirklich passiert .«
    »Um
Himmels willen !« flüsterte er blindlings. »Dann habe
ich sie umgebracht ?« Er schloß krampfhaft die Augen,
und sein scharfgeschnittenes Gesicht schien sich plötzlich förmlich aufzulösen.
    »Ich
glaube es nicht«, sagte Edwina Ballard mit Schärfe. »Wie können Sie das mit Sicherheit
wissen, Mr. Holman ? Haben Sie irgendwelche Beweise ?«
    Ich
erzählte ihr über die Strandhütte, die Nick Fessler gehörte und nicht Marty
Jennings, über den frisch geschrubbten Boden im Wohnzimmer und wie Fessler und
sein Freund Russ Robut die
Hütte in die Luft gesprengt hatten. Wie Sammy Westin zuerst zugegeben hatte, daß man ihn erpreßt hatte, damit er löge, und wie dann
Betty Wong seine Aussage bestätigt hatte — zumindest in diesem Punkt.
    »Nur
hat Fessler nichts davon gesagt, daß sie tot war«, fügte ich schließlich hinzu.
»Er hat lediglich behauptet, sie sei nur übel zugerichtet worden .«
    »Sie
war tot«, sagte Giles mit einem Unterton hoffnungsloser Überzeugtheit in der
Stimme. »Ich weiß es .«
    »Halt
den Mund !« fuhr ihn Edwina an und warf ihm einen
eiskalten Blick zu. »Mr. Holman muß noch eine Menge
Beweise beibringen, bevor ich auch nur halbwegs überzeugt bin, daß es wirklich
geschehen ist !« Ihre Eiseskälte wandte sich nun gegen
mich. »Soviel ich mich erinnere, sagten Sie bei Ihrem letzten Hiersein, die
einzige Möglichkeit, nachzuweisen, daß der Alptraum meines Herzchens hier
Wirklichkeit sei, wäre, nachzuweisen, daß die fünf, die auf der Party
zurückblieben, sich untereinander abgesprochen hatten, einen Mord zu
vertuschen. — Stimmt’s?«
    »Oder
um eine schwere Körperverletzung zu vertuschen, falls Fessler die Wahrheit
gesprochen hat, was das Mädchen anbelangt«, sagte ich.
    »Aus
welchem Grund sollten sich die fünf zusammenschließen, um so etwas zu tun? Verdammt !« Sie lachte verächtlich. »Beantworten Sie mir das einmal !«
    »Marty
Jennings, um den Star seines nächsten Ausstattungsfilms zu decken«, erklärte
ich ihr gelassen. »Virginia Strong, weil sie ein professionelles Callgirl unter
Martys Obhut ist — oder würden Sie das anders bezeichnen? Sammy Westin , weil er eben eine Schlafzimmersitzung mit der
Strong gehabt hat und weil ihm die anderen drohten, dies seinem liebenden Weibe
mitzuteilen, wenn er nicht tat, was sie von ihm verlangten. Nick Fessler, weil
er vermutlich eine größere Summe von Jennings erwartete, wenn er den Mund
hielt. Und Betty Wong, weil sie Fesslers Frau ist.«
    Sie
schüttelte entschieden den Kopf. »Ich glaube es nicht. Welche Beweise haben Sie
dafür, daß diese Dixie überhaupt existiert hat ?«
    Ich
holte das Foto, das ich in der Wohnung gefunden hatte, und reichte es Robert
Giles. — Ein paar Sekunden später starrte er mich mit glasigen Augen an und
nickte dann. Edwina riß es ihm aus den Händen und starrte darauf, als hoffte
sie, es würde sich in Luft auflösen.
    »Das
beweist gar nichts !« schnaubte sie. »Es ist einfach
das Bild irgendeiner billigen überentwickelten Blonden, mehr nicht .«
    »Um
alles auf der Welt —!« Giles starrte sie wütend an. »Benimm dich nicht wie eine
Vollidiotin! Glaubst du vielleicht, ich kann das Mädchen nicht erkennen ?«
    »Du
blöder Trottel !« rief sie heiser. »Was hast du denn
vor ?«
    »Ich
habe es die ganze Zeit über gewußt«, sagte er langsam, als ob er keines ihrer
Worte gehört hätte. »In meinem tiefsten Inneren habe ich die ganze Zeit über
gewußt, daß ich sie umgebracht habe .«
    »Sie
wissen nicht das geringste mit Gewißheit, jedenfalls nicht, bevor wir das
Mädchen gefunden haben«, knurrte ich.
    »Ich
bin froh, daß Sie endlich einmal etwas Vernünftiges von sich geben«, sagte
Edwina schroff. »Da Sie all Ihre anderen brillanten Schlußfolgerungen mit solcher Schnelligkeit gezogen haben, Mr. Holman ,
bin ich überrascht, daß ein so geringfügiges Detail wie herauszufinden, wo das
Mädchen steckt,

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