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Eine Tote im Arm

Eine Tote im Arm

Titel: Eine Tote im Arm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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gerettet hat —?«
    »Wie
sie mich aus der Hütte holte, bevor sie explodierte ?«
    »Nein,
hinterher«, sagte sie leise. »Sie brachte dich in Dixies Wohnung zurück ?«
    »Hm.«
    »Das,
was hinterher kam, hast du irgendwie beschönigt. Hast du in dieser Nacht mit
ihr geschlafen ?«
    »Hm.«
    »Das
Luder !« murmelte sie entrüstet. »Wenn ich etwas nicht
ertragen kann, dann sind es Mädchen, die sofort mit einem Mann ins Bett gehen,
selbst wenn sie zum erstenmal mit ihm zusammen sind .«
    »Ganz
recht«, sagte ich grinsend. »Und wie lange sind wir nun schon zusammen, Hyacinth ?«
     
     
    Ich
nippte an meinem Kaffee und schnupperte anerkennend den Duft des kroß gebratenen Schinkens. »Weißt du was, Hilda ?« sagte ich beglückt.
    »Was?«
Ihre Stimme klang geistesabwesend, während sie sich auf die Bratpfanne und
ihren Inhalt konzentrierte.
    »Eine
der besten Phantasievorstellungen meines Jünglingsalters war die, daß eine
schöne Rothaarige mein Frühstück zubereitet und dabei nichts als ein
himmelblaues Höschen anhat«, erklärte ich ihr.
    »Das
hier ist eher türkisfarben«, sagte sie zerstreut. Dann erstarrte sie, als ihr
die volle Bedeutung dessen, was ich soeben gesagt hatte, bewußt wurde. »Du bist
unersättlich !«
    »Und
hungrig«, stimmte ich zu.
    Sie
verteilte den Inhalt der Bratpfanne auf zwei Teller, brachte sie zu dem
winzigen Tisch, stellte den einen vor mich hin und den anderen an ihren Platz.
Ich sah verdutzt zu, wie sie die Küche verließ und wunderte mich noch immer,
als sie in dem schwarzseidenen Morgenrock mit fest um die Taille gebundenem
Gürtel zurückkehrte und sich hinsetzte.
    »Habe
ich dich in Verlegenheit gebracht ?« fragte ich in
entschuldigendem Ton.
    »Nein,
aber du hättest mich in Verlegenheit bringen können«, sagte sie gefaßt. »Und außerdem
wäre auch noch dein Frühstück kalt geworden .«
    Als
ich bei meiner dritten Tasse Kaffee angelangt war, zündete sie eine Zigarette
an und betrachtete mich nachdenklich. »Was wirst du nun tun, Rick ?«
    »Heimgehen
und mich umziehen, glaube ich«, sagte ich.
    »Bemüh
dich bloß nicht schon heute früh um Geistesblitze !« fuhr sie mich an.
    »Ich
weiß es nicht .« Ich zuckte die Schultern. »Noch ein
paar weitere Abmachungen treffen, vermutlich. Warum?«
    »Ich
habe mich nur gefragt .« Sie blickte auf ihre Zigarette
hinab. »Ich möchte nicht gern, daß dir in nächster Zeit dein Schädel
eingeschlagen wird. Ich bin ein As, was Erste Hilfe anbelangt, aber
Gehirnchirurgie ist wieder was anderes .«
    »Du
arbeitest jetzt schon eine ganze Weile für Bruce Milford ,
glaube ich«, sagte ich.
    »Etwa
ein Jahr. Warum?«
    »Wie
oft ist Betty Wong während dieser Zeit bei ihm gewesen ?«
    »Allein
oder mit Fessler zusammen?«
    »Beides.«
    Sie
überlegte einen Augenblick. »Zweimal mit Fessler, kurz nachdem ich im Büro angefangen
hatte. Dann habe ich beide lange Zeit nicht mehr gesehen — mehr als sechs
Monate, glaube ich. In den letzten paar Wochen ist das Mädchen einige Male
dagewesen, aber immer allein .«
    »Welcher
Art sind ihre Beziehungen zu Milford , weißt du das ?«
    Hilda
schüttelte bedächtig den Kopf. »Das habe ich mich auch schon gefragt. Sie ist
in der Kartei nicht aufgeführt, es kann sich also nicht um eine geschäftliche
Verbindung handeln .«
    »Du
meinst, er ist nicht ihr Agent ?«
    »Genau.«
Sie trank einen Schluck Kaffee. »Ich wußte natürlich nicht, daß sie Fesslers
Frau ist, bis du mir das gestern nacht erzählt hast. Ich frage mich, wieviel Leute das
überhaupt wissen .«
    »Warum
sollte er es geheimhalten ?« fragte ich.
    »Das
weiß ich nicht. Wie du gestern nacht schon sagtest, tut er nichts ohne Absicht. Irgendwie muß für ihn darin ein
Vorteil liegen, das könnte ich mir jedenfalls verstellen .«
    »Vielleicht
zieht er auch einfach vor, die Tatsache, daß er verheiratet ist, geheimzuhalten , wenn Mädchen wie Dixie auftauchen«, schlug sie vor.
    »Das
ist das Wahrscheinlichste .« Sie packte mich plötzlich
am Handgelenk und warf einen Blick auf meine Uhr. »Ist es schon so spät? Ich
hätte schon vor fünf Minuten von diesem kleinen Liebesnest hier wegfliegen
sollen !« Sie sprang vom Tisch auf und zog sich in
Windeseile aus der Küche zurück.
    Etwa
eine Viertelstunde später, als ich eben mit dem Gedanken spielte, mir eine
vierte Tasse Kaffee einzuschenken, erschien ein Kopf mit glattem kupferfarbenem
Haar im Türspalt. Ich starrte verdutzt auf ein Tüchtigkeit

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