Eine Traumrolle fuer Madison
hat. Er sollte sie dann auch tunlichst nicht mehr loslassen."
Verblüfft blickte Madison ihn an. Das gab doch alles keinen Sinn. Gideon liebte Claire, oder etwa nicht? Wie sonst erklärte sich sein Verhalten an ihrem Krankenbett? "Ich verstehe dich nicht, Gideon. Wie kannst du sie so einfach gehen lassen?"
"Was bleibt mir denn anderes übrig? Ich kann sie ja wohl kaum daran hindern, zu heiraten. Sie ist immerhin alt genug, um diese Entscheidung selbst zu treffen. Und ich bin mir sicher, dass die beiden glücklich miteinander werden."
"Aber du liebst Claire doch auch." Erschrocken zuckte sie zusammen. Doch gesagt war gesagt, sie konnte die Worte jetzt nicht mehr zurücknehmen.
"Was?" Fassungslos blickte er sie an.
"Sei ehrlich, Gideon. Ich habe doch beobachtet, wie du sie gestern Abend im Krankenhaus angesehen hast…"
"Ich habe mir Sorgen um sie gemacht, verdammt noch mal!
Das ist doch wohl nicht verboten. Immerhin hat sie einen Unfall gehabt."
"Genau das meine ich. Gideon, findest du nicht auch, dass es langsam an der Zeit ist, zu deinen Gefühlen zu stehen? Sonst verlierst du die Frau, die du liebst, an einen anderen."
"Das ist dein Ernst, oder?" fragte er verblüfft.
"Natürlich."
Er kniff die Augen zusammen. "Ich frage mich, Madison, was eigentlich in dir vorgeht, Eben haben wir von Edgar und Claire gesprochen und davon, dass ich in Claire ve rliebt sein soll. Und jetzt bringst du auch noch Simon Cauley ins
Gespräch…"
"Simon? Wie kommst du darauf? Ich habe seinen Namen doch nie erwähnt."
"Stimmt. Aber er ist gemeint."
Madison sah ihn überrascht an. Was sollte das nun wieder heißen? Sie hatte in den letzten Tagen überhaupt nicht an Simon gedacht. Warum hätte sie auch an ihn denken sollen? Er war ein guter Freund, mehr nicht.
"Ich kann dir nicht ganz folgen, Gideon. Was hat Simon damit zu tun? Ich wollte dich nur aufrütteln, dir sagen, dass du Claire verlieren wirst, wenn du nichts dagegen unternimmst.
Und du sprichst von Simon…" Madison schwieg, denn plötzlich kam ihr ein Gedanke, der sie völlig überwältigte.
Sie hatte Gideon warnen wollen, dass er dabei war, die Frau, die er liebte, an einen anderen zu verlieren - und er hatte von Simon gesprochen. Sollte das etwa heißen, dass…
"Madison." Schnell kam Gideon auf sie zu und nahm sie in die Arme. "Ich weiß nicht, wie du darauf kommst, dass ich in Claire verliebt sei. Natürlich mag ich sie, aber ich liebe sie nicht.
Du wolltest wissen, was Simon Cauley damit zu tun hat. Das ist doch ganz einfach. Ich werde einen Teufel tun und zulassen, dass ich die Frau, die ich liebe, an einen anderen verliere. Weder an Cauley noch an den Mann, der dir so viel Kummer bereitet hat, dass du bei Edgar Remington Zuflucht gesucht hast."
Gideon liebte sie! Madison konnte es nicht fassen. Aber wieso… Sie war zu keinem klaren Gedanken mehr fähig.
"Ich habe mir geschworen, mich nie in jemand zu verlieben, mit dem ich zusammenarbeite. Jetzt habe ich diesen Schwur gebrochen, und nicht nur das: Ich teile dir hiermit offiziell mit, dass ich dich in den nächsten acht Monaten - bis dein Vertrag ausläuft - so lange umwerben werde, bis auch du mir dein Herz schenkst."
Madison konnte es nicht glauben. Es war so wundervoll, so unbeschreiblich! Sie brauchte einen Moment, bis sie die Fassung wiedergewonnen hatte. Dann aber lächelte sie ihn strahlend an und sagte: "Du brauchst mich nicht zu überzeugen, Gideon, denn ich liebe dich schon lange. Allein der Gedanke, dass du Claire lieben könntest, hat mir fast das Herz gebrochen."
Gideon presste sie fest an sich und küsste sanft ihr Haar. "Du hast eine blühende Fantasie, Madison", flüsterte er. "Es waren deine Tränen, die ich gestern Abend einfach nicht ertragen konnte. Mit Claire hatte das gar nichts zu tun."
Madison lehnte den Kopf an seine Brust und genoss seine Wärme. "Ich bin nicht in Simon Cauley verliebt, er ist nur ein alter Schulfreund meines Bruders. Und was Gerry angeht…"
"War das der Mann, der dich so sehr verletzt hat? Eigentlich müsste ich ihm danken, denn nur seinetwegen haben wir uns kennen gelernt."
Sie blickte auf und sagte ruhig: "Gerry ist Geschichte. Ich weiß noch nicht einmal mehr, wie er aussieht."
"Dann lass es auch dabei bewenden", meinte Gideon. "Und jetzt küss mich, Frau, bevor ich noch ganz den Verstand verliere."
Diesen Gefallen tat sie ihm nur zu gern, und sie küssten sich voller Hingabe. Gideon liebte sie, und das war mehr, viel mehr, als sie je zu hoffen
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