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Eine Traumrolle fuer Madison

Eine Traumrolle fuer Madison

Titel: Eine Traumrolle fuer Madison Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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doch so logisch!
    "Jonny ist mein Bruder, und er ist auch deiner. Warum willst du es denn nicht einsehen?" Madison konnte die Tränen nicht länger zurückhalten. Zu viel war in den letzten Stunden auf sie eingestürmt. "Sieh ihn an, Gideon…"
    Aber er legte keinen Wert darauf, Jonathan McGuire
    anzusehen! Sie versuchten zwar, ihn zu überzeugen, dass McGuire sein Bruder war, aber sie konnten ihm gestohlen bleiben!
    Gideon war beinahe sein ganzes Leben lang allein gewesen.
    Nachdem sein Vater die Familie verlassen hatte, war er seiner Mutter eine Stütze gewesen und nicht umgekehrt. Und mit einem Mal sollte er einen Bruder haben? Der zu allem Überfluss auch noch Jonathan McGuire hieß?
    Er warf Susan Delaney einen bösen Blick zu. "Wollen Sie mich eigentlich für dumm verkaufen? Sie selbst haben doch versichert, dass Sie mit meinem Vater kein Verhältnis hatten."
    Madisons Mutter blickte wieder zu Boden, und Gideon
    merkte, wie schwer es ihr fiel, darüber zu reden. Aber es war ihm egal. Diese Frau hatte seine Familie zerstört!
    "Ich habe nicht gelogen", antwortete Susan Delaney schließlich. Sie sah Edgar flehend an. "Wie soll ich es ihm erklären, Edgar?"
    "Nicht nötig. Sie lügen ja sowieso", sagte Gideon verächtlich.
    "O nein, sie lügt nicht." Jonny beschloss, seiner Mutter beizustehen. "Als ich achtzehn war, hat meine Mutter mir die Wahrheit gesagt. Mein richtiger Vater ist John Byrne."
    Der Schmerz, den Gideon bei diesen Worten empfand, war beinahe übermächtig. Er hatte seinen Vater geliebt und bewundert und war sich sicher gewesen, dass er alles für ihn getan hätte - sogar den Mond vom Himmel geholt, wenn Gideon ihn darum gebeten hätte. Und als sein Vater die Familie einfach so im Stich gelassen hatte, war für ihn eine Welt
    zusammengebrochen.
    Er hatte gedacht, das Kapitel John Byrne sei ein für alle Mal abgeschlossen. Aber da hatte er sich wohl geirrt.
    "Lass uns einen Augenblick nach draußen gehen, Gideon", sagte Jonny ruhig.
    Nein, Gideon wollte nichts davon hören! Er konnte es einfach nicht…
    Reiß dich zusammen, dachte er erbost. Du bist doch keine sieben mehr! Das, was damals geschehen war, war nichts Besonderes gewesen. Eine Scheidung bedeutete nicht
    automatisch, dass die Eltern ihr Kind nicht mehr liebten - auch das war ihm inzwischen klar geworden.
    "Wenn es unbedingt sein muss." Gespielt unbeteiligt folgte Gideon Jonny na ch draußen.
    Es war ein wunderbarer Tag. Die Sonne schien, und die
    Vögel sangen. Die Natur zeigte sich von ihrer besten Seite, aber die beiden Männer nahmen keine Notiz davon.
    Schweigend gingen sie nebeneinander her bis zum Rand der Klippe, von der aus sie einen wunderbaren Blick auf die Irische See hatten. Möwen flogen kreischend über sie hinweg und ließen sich von der leichten Brise tragen.
    Gideon dachte gar nicht daran, das Schweigen zu brechen.
    Aber er erinnerte sich an Madisons flehende Bitte und
    beschloss, sie zu erfüllen. Er musterte Jonny - und zum allerersten Mal betrachtete er ihn richtig.
    Er sah einen Mann Anfang dreißig mit einer athletischen Figur, schwarzem Haar und grauen Augen - und Gideon konnte es nicht leugnen: Genauso hatte er vor einigen Jahren
    ausgesehen.
    Jonny hatte seinen kritischen Blick bemerkt und sagte: "Ist doch irgendwie ein komisches Gefühl, oder?" Er schüttelte den Kopf. "Erst als Onkel Edgar deinen Namen erwähnte, wusste ich, wer du warst. Und da… da merkte ich - das mag vielleicht verrückt klingen -, dass ich das fehlende Puzzleteil endlich gefunden hatte."
    Nein, das ist überhaupt nicht verrückt, dachte Gideon. Auch er empfand so. Allerdings war ihm das erst eben klar geworden.
    Er hatte einen Bruder! Wieso und warum, interessierte ihn im Augenblick nicht, es war noch zu schmerzlich. Wichtig war nur die Tatsache, dass John Byrnes Blut sie beide miteinander verband.
    Aber Jonathan war auch Madisons Bruder. Irgendwie war
    Gideon erleichtert, dass dieser ominöse Jonny nicht ihr Freund war, wie er so lange geglaubt hatte. Aber machte die Tatsache, dass er Madisons und auch sein Bruder war, nicht alles noch komplizierter? War er, Gideon, etwa mit Madison
    blutsverwandt?
    "Ich erinnere mich noch gut, wie ich mich gefühlt habe, als meine Mut ter mir eröffnet hat, wer mein Vater war", sagte Jonny nachdenklich. Er blickte hinaus auf das Meer und hatte die Hände in die Taschen geschoben. "Und ich hoffe, du bist mir nicht böse, Gideon, wenn ich dir verrate, dass es mich nicht besonders berührt hat. Die Familie

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