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Eine unerwartete Erbschaft (German Edition)

Eine unerwartete Erbschaft (German Edition)

Titel: Eine unerwartete Erbschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen McQuestion
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noch bis vor Kurzem niemand für mich interessiert hat, und plötzlich habe ich zwei Männer, die mich heiraten wollen.« Na gut, Ryans Antrag durfte ich eigentlich nicht zählen, aber irgendwie waren wir trotzdem zusammen, und das war immerhin ein Anfang. Wer wusste, wohin das noch führen würde? »Pass auf, nächste Woche werden mir die Männer in Scharen nachlaufen.« Während ich lachte, blieb es am anderen Ende nach wie vor ruhig.
    Als Piper schließlich etwas sagte, hörte es sich an, als hätte sie die Worte wohl bedacht. »Was hast du geantwortet, als Hubert von Heirat gesprochen hat?«
    »Ich habe natürlich ›auf keinen Fall‹ gesagt! Das Ganze war einfach lächerlich!«
    »Und wie hat er darauf reagiert?«
    »Offen gesagt, wirkte er ein wenig enttäuscht. Aber er war wohl immer noch betrunken und durcheinander, denn einen Heiratsantrag macht man ja nicht einfach so aus dem Nichts.«
    »Ich würde nicht sagen, dass er aus dem Nichts kam«, murmelte Piper, fast wie zu sich selbst.
    »Was soll das denn heißen?«
    Brandon gab ein rhythmisches Brummen von sich, als würde sie ihn auf den Knien auf und ab hopsen lassen. »Ich habe schon immer gedacht, dass Hubert auf der Highschool in dich verliebt war.«
    »War er nicht.«
    »Ich denke, doch. Erinnerst du dich an das dritte Jahr, als er dich zum Abschlussball eingeladen hat?«
    »Das hat er doch nur gemacht, weil er nett sein wollte. Er wusste genau, dass ich eigentlich mit Luke Sorenson gehen wollte, aber Luke hat nie gefragt.« Tatsächlich hatte Luke ein anderes Mädchen meiner Klasse gefragt, Allison, die zufällig die ältere Schwester von Mindys Freundin Jessica war. Danach mochte ich Luke nicht mehr. Was Mädchen betraf, hatte er einen jämmerlichen Geschmack.
    »Nein, es steckte mehr dahinter als pure Nettigkeit. Ich habe definitiv Verliebtheitsschwingungen gespürt. Er war in dich verknallt.«
    »Wenn das stimmt, warum erwähnst du es jetzt zum ersten Mal?«
    »Ich habe damals versucht, es dir zu verklickern. Weißt du noch, als ich sagte, dass Hubert meiner Meinung nach mehr sein wollte als nur ein guter Freund?«
    Ja, ich erinnerte mich tatsächlich daran. Es ist schon kurios, wie man so etwas verdrängen kann! Jetzt, wo sie es sagte, fiel mir alles wieder ein und dazu sogar, wo wir damals gewesen waren: Wir hatten in Pipers Zimmer Musik aus ihrer Stereoanlage gehört und einen Stapel People -Magazine durchgeblättert. Sie hatte mich von der Seite angesehen und gesagt: »Ich habe das Gefühl, dass Hubert mehr als nur dein guter Freund sein will.« Sie merke es an der Art, wie er mich ansehe. Damals hatte ich gedacht, sie wolle nur einen Scherz machen, oder – schlimmer noch – mir, der Unbeliebten, einen Köder hinwerfen.
    Jetzt fuhr sie fort: »Ich habe versucht, es dir zu sagen, aber du hast abgewinkt und erwidert, er wolle nur nett sein und dass du keine Mitleidsverabredung zum Abschlussball willst.«
    Statt also zum Abschlussball zu gehen, waren Hubert und ich ins Kino und zum Essen gegangen und anschließend singend mit dem Auto herumgefahren. Ich dachte an jenen Abend zurück und versuchte, ihn aus dieser neuen Perspektive zu sehen. War er tatsächlich in mich verliebt gewesen? Nein, auf keinen Fall. Das hätte ich gemerkt. Oder nicht?
    »Du warst so unsicher«, sagte Piper nun, »und hast immer für Typen geschwärmt, die sich nicht für dich interessierten. Ich habe mich oft gefragt, ob das so etwas wie unbewusste Absicht war. Du weißt, was ich meine: wenn man sich jemanden
aussucht, der so unerreichbar ist, dass man sich nicht mit der Realität einer Beziehung auseinandersetzen muss.«
    Hatte sie etwa Psychoanalyse bei mir betrieben? Also, bitte! »Hör auf damit, das ist lange her!« Ich hasste es, von der Highschool-Zeit zu reden. Ich hasste es schon, nur daran zu denken. »Selbst wenn Hubert ein bisschen in mich verknallt gewesen sein sollte – und ich sage ›wenn‹ –, bin ich sicher, dass er heute nicht mehr so empfindet.«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht«, erwiderte sie. »Aber ich bin ziemlich sicher, dass er nicht einfach irgendwelche Frauen fragt, ob sie ihn heiraten wollen. Da muss etwas zwischen euch sein. Und nur, um das mal festzuhalten: Ich fand schon immer, dass ihr zwei ein gutes Paar abgeben würdet.«
    »Was?« Ein gutes Paar, Hubert und ich? Na ja, besser als Hubert und Kelly vielleicht, aber das hieß noch lange nichts. »Warum sagst du das?«
    »Ich weiß nicht.« Ich stellte mir vor, wie sie am

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