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Eine unerwartete Erbschaft (German Edition)

Eine unerwartete Erbschaft (German Edition)

Titel: Eine unerwartete Erbschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen McQuestion
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und ob ich bitte seine Frau sprechen könne. Wenn es nicht zu viele Umstände mache.
    Zum ersten Mal seit Jahren kam Piper beinahe enthusiastisch ans Telefon. »Hey Lola«, sagte sie, »gerade habe ich an dich gedacht. Ich schwöre, ich wollte auch gerade das Telefon nehmen und dich anrufen!«
    Ich war geschmeichelt, fragte mich jedoch, warum Mike ans Telefon gegangen war, wenn sie es angeblich schon fast in der Hand gehabt hatte. War er zu ihr gelaufen und hatte es ihr entrissen? Nun ja, egal. Es war der Gedanke, der zählte.
    Sie fuhr fort: »Wie geht es Hubert denn heute? Er muss ja wahnsinnige Kopfschmerzen haben.«
    »Inzwischen geht es ihm schon besser. Wie sich herausstellte, hatte er gar nicht so viel getrunken – ihm war vor allem schlecht, weil er ein verdorbenes Sandwich zum Mittag gegessen hatte.« Ich erklärte die Sache mit den Meeresfrüchten, merkte aber, dass sie daran zweifelte. Nun ja, wenn ich einen Freund aus einer Bar abhole, der nach Whiskey stinkt und kaum noch laufen kann, hätte ich wohl auch meine eigene Theorie.
    »Na, wie schön, dass er wieder einigermaßen wohlauf ist. Mike und ich haben uns wirklich Sorgen gemacht. Aber nun«, fuhr sie munter fort, »erzähl mal von deiner Verabredung. Hubert sagte, du bist mit Ryan ausgegangen?«
    Wie immer kam sie schnell zur Sache. »Zuerst lief alles sehr gut«, begann ich. »Bis Mindy auftauchte.«
    Fasziniert lauschte Piper meiner Zusammenfassung der abendlichen Ereignisse. Sie warf die eine oder andere Frage ein sowie entrüstete Kommentare über Mindys Verhalten. »Sie ist wirklich ein Miststück«, urteilte sie, als ich innehielt, um Luft zu holen.
    »Das war sie schon immer«, bestätigte ich. »Wenigstens bleibt sie sich treu. Bei Mindy weiß man, was man zu erwarten hat – derselbe Mist, nur von einem anderen Haufen. Die gute Nachricht ist allerdings ...«, hier machte ich um der Dramatik willen eine Kunstpause, »... und das wird dir gefallen ... dass ich beschlossen habe, die Sache mit der Verlobung durchzuziehen. Ryan ist voll dabei, also dachte ich: Was soll’s?« Ich musste grinsen.
    Piper quietschte vor Vergnügen auf. »O mein Gott, ich freue mich ja so für dich. Ich wünschte, ich könnte dabei sein. Aber du kannst mir dann ja das Video zeigen, oder?« So, wie sie sich anhörte, hätte man meinen können, ich sei tatsächlich verlobt. »Jetzt müssen wir nur noch den Ring besorgen. In der Cosmopolitan habe ich gerade etwas über Diamant-Imitationen gelesen, die so echt aussehen, dass nur ein Juwelier den Unterschied erkennen kann. Und sie kosten einen Bruchteil dessen, was echte Verlobungsringe kosten. Welchen Schliff magst du am liebsten?«
    »Das ist mir eigentlich egal.« So oberflächlich war ich schließlich nicht. Irgendein schlichter, großer, glitzernder Stein würde vollkommen ausreichen.
    »He, kann ich deine erste Brautjungfer sein?«
    »Aber natürlich.« Ich war schließlich auch ihre gewesen, also war das nur fair.
    »Und Hubert könnte Trauzeuge werden. Das war er bei mir ebenfalls.«
    Als sie Hubert erwähnte, fiel mir der eigentliche Grund meines Anrufs ein. »Da du gerade von Hubert sprichst ... Wir hatten letzte Nacht ein ganz seltsames Gespräch.« Ich berichtete ihr ein paar Details. »Und dann sagte Hubert, wir sollten
heiraten. Einander! Zuerst dachte ich, er macht nur Spaß, aber er klang vollkommen ernst. Kannst du dir das vorstellen?« Ich wartete auf ihre Reaktion – ein Stöhnen, erschrockenes Aufseufzen, weitere Fragen. Doch sie schwieg, so dass ich schon dachte, wir wären getrennt worden und ich hätte die ganze Zeit mit mir selbst gesprochen. »Piper, bist du noch dran?«
    »Ja.«
    »Ist das nicht unglaublich? Da sind wir nun seit der siebten Klasse befreundet und aus heiterem Himmel fällt ihm ein, dass wir heiraten könnten!«
    »Hmmm.« Ich nahm an, dass sie sich Brandon auf den Schoß zog, da ich ihn in Hörernähe plappern hörte.
    »Ich habe ja den Verdacht, dass die Kombination aus verdorbenem Fischzeug und Whiskey diese Wirkung auf Männer ausübt«, fuhr ich fort. »Und wenn das stimmt, könnte ich diese Information an andere Frauen verkaufen und ein Vermögen verdienen. Hey! Vielleicht wird ja die, die den Eimer hält, zum Objekt der Begierde. Wie bei den Gänsen, die einem Ultraleichtflugzeug folgen, weil sie es für ihre Mutter halten oder so.« Ich kicherte, doch Piper blieb still. Vielleicht wurde sie gerade von Brandon abgelenkt. »Und das Paradoxe an der Sache ist, dass sich

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