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Eine unerwartete Witwe (Die Colorado Bräute) (German Edition)

Eine unerwartete Witwe (Die Colorado Bräute) (German Edition)

Titel: Eine unerwartete Witwe (Die Colorado Bräute) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carré White
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verdienen.“
    „Das ist sehr schlau.“
    Er musterte mich mit Sympathie. „Der Verlust, den sie erlitten haben, tut mir leid. Ihr Mann war ein guter Mensch. Ein netter Mann.“
    „Danke.“
    „Sie sind jung und hübsch. Ich weiß, Sie werden einen anderen Mann finden.“
    Ich hatte nicht erwartet, dass er so was sagen würde. „Ähm ... ich bin jetzt in Trauer.“ Er nickte, sein Blick unmerklich. Der Klang eines Wagens erregte meine Aufmerksamkeit. „Jemand ist hier.“ Ich eilte durch die Gasse um zu sehen, wer zu Besuch gekommen war, da ich heute niemanden erwartete. Zu meiner Überraschung stieg Sally Higgins von ihrem Sitz.
    „Hallo!“
    „Na, hallo.“ Ich eilte zu ihr. „Was bringt Sie heraus an diesem feinen Freitagmorgen?“
    „Ich habe Sie seit der Kirche letzte Woche nicht gesehen.“ Ihr Blick wanderte über mich. „Ich dachte, ich schau mal nach Ihnen. Ich habe Sarsaparille und Erdnussbutter-Plätzchen mitgebracht.“
    „Oh, das klingt lecker. Kommen Sie herein.“ Ich hielt die Tür offen, leitete sie den Gang hindurch in die Küche. Ich nahm zwei Gläser aus dem Regal, und stellte sie auf den Tisch. „So, wie geht es Ihnen? Wie geht es Ihrem Mann und den Kindern?“
    „Uns geht es gut.“ Sie hob das Tuch von einem kleinen Korb, brachte die Plätzchen zum Vorschein. „Bedienen Sie sich.“
    „Danke.“ Ich nahm einen Bissen, das süße, krümelige Plätzchen zerfiel in meinem Mund in Stücke.
    „Hmm ... es ist gut.“
    „Hannah“, ihr Blick war plötzlich ernst. „In Wirklichkeit kam ich hierher, um Ihnen ein paar Fragen zu stellen. Ich dachte, es sei am besten, dass Sie es zunächst von mir hörten, anstatt von einem Fremden.“
    „Welche Fragen?“
    „Es gibt ein Gerücht, dass Sie gesehen wurden, als sie aus -“
    „Ich weiß. Das Bordell. Ich bin mir dessen bewusst.“
    „Ist es wahr?“
    Ich zuckte mit den Schultern. „Ja.“
    „Was in aller Welt haben Sie da drin gemacht?“
    „Ich hatte einen Moment des Wahnsinns, Sally. Ich kann nicht genau sagen, warum ich es tat. Alles was ich weiß, ist, dass Ruby Wallace eine nette Dame ist. Sie ist sehr nett. Sie sprach ein bisschen mit mir, und dann bin ich gegangen.“
    Ihre Augen weiteten sich. „Wie sieht es drinnen aus?“
    „Wie ein schickes Haus. Es ist mit hübschen Möbeln und weichen Teppichen eingerichtet. Sie hat sogar Pflanzen!“
    „Wie sehen ihre Mädchen aus?“
    „Ich sah nur Eines und das war sehr hübsch. Sie tragen Make-up und sie färben ihre Haare.“
    „Meine Güte.“
    „Sie gab mir einige Ratschläge. Das war alles.“
    „Welche Art von Ratschläge?“
    „Über Männer.“
    „Was hat sie gesagt?“
    „Es spielt keine Rolle. Ich ... habe über eine Menge nachzudenken.“
    „Sie müssen wissen, dass die Leute reden. Ich fragte Adaline und Rhoda, ob sie mich heute begleiten würden, aber sie weigerten sich.“
    „Wirklich?“
    „Sie versuchen, sich von Ihnen zu distanzieren.“
    Diese Offenbarung schmerzte. „Ich sprach nur fünf Minuten mit der Frau. Bin ich jetzt etwa verdorben?“
    „Ich bin sicher, dass sich das mit der Zeit wieder legen wird, Hannah, aber die Leute sind alle aufgeregt. Es ist das einzige Gesprächsthema.“
    Ich stand so schnell auf, dass mein Stuhl mit einem Paukenschlag umfiel. „Das kann ich nicht glauben!“ Hin- und herlaufend, atmete ich tief ein. „Wie können sie es wagen mich derart zu verurteilen! Es ist ja nicht so, als ob ich dort arbeiten würde.“
    „Es wird vorübergehen. Es ist nur seltsam, dass Sie eine solche Einrichtung besuchen. So etwas sehen die Leute nicht jeden Tag.“
    „Darf ein Mensch denn nicht neugierig sein?“ Ihr Blick war zweifelhaft. „Also habe ich einen Fehler gemacht. Sie haben Recht, es wird vorbei gehen.“ Ich schaute aus dem Fenster, als sich ein ungutes Gefühl in meinem Magen breit machte. „Ich hoffe es jedenfalls.“
    Aber am Sonntag fühlte ich mich deutlich unwohl in der Kirche, da viele Augenpaare Löcher in meinem Rücken bohrten. Ich habe versucht, mich auf Pastor Baileys Predigt zu konzentrieren, aber es war schwierig, wenn man das Objekt von wilden Spekulationen war. Nachdem der Gottesdienst zu Ende war, bahnte ich mir meinen Weg durch den Gang, erkannte Ruby Wallace, die am Ende saß, mit einem großen Strohhut auf dem Kopf, der mit Blumen und Federn geschmückt war. Ich nickte ihr zu, und sie nickte zurück.
    „Wie geht es Ihnen?“ fragte ich.
    „Sehr gut, und Ihnen?“
    „Gut, Ms. Wallace.“ Sie

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