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Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Titel: Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Notaufnahme war es einigermaßen ruhig. Eine Hand voll Leute saß auf Stühlen und blätterte in Zeitschriften. Einer hatte den Fuß bandagiert, ein anderer trug den Arm in einer sehr schmuddeligen Schlinge. Zwei weitere schienen auf Patienten zu warten, die gerade behandelt wurden. Hetty wurde sofort in eine Behandlungskabine gebracht.
    Es war eine Erleichterung, von dem Brett befreit und auf die Untersuchungsliege gehoben zu werden, und eine noch größere Erleichterung war es, die beiden Sanitäter los zu sein, die sich auf dem kurzen Weg vom Krankenwagen bis hierher über den Schaden an Connors Wagen unterhalten hatten, welchen Schrottwert er wohl bringen mochte und ob man ihn ausschlachten könnte. Sie hätten ebenso gut darüber diskutieren können, ob Hettys Organe recyclingfähig waren, dachte sie.
    Eine Schwester mit sehr kalten Händen und einem warmen Lächeln tastete Hetty vorsichtig ab, nachdem sie sie ausgezogen und in ein Krankenhaushemd gesteckt hatte. »Sie müssen auf jeden Fall über Nacht hier bleiben«, sagte sie schließlich. »Bleiben Sie schön hier liegen, der Doktor kommt gleich.«
    Hetty waren gerade wieder die Augen zugefallen, als sie harte, lange Schritte draußen auf dem Korridor hörte. Es folgte leises Gemurmel, dann kamen die Schritte näher. Hetty hoffte wider besseres Wissen, es möge der Doktor sein. Der Vorhang wurde heftig beiseite gerissen, und nicht der Doktor trat ein.
    »Geht es dir gut?« Unter der verblassenden Sonnenbräune war Connors Gesicht kreidebleich, Schweiß glitzerte auf dem Hals und im Ausschnitt des offenen Hemdkragens. Er war unrasiert, und seine Haare waren zerwühlt.
    »Mir geht's bestens. Aber der Wagen ...«
    »So, dir geht's also bestens, ja? Das ist doch wunderbar! Dir geht's bestens, und mein Wagen ist Schrott. Gott, ich wusste, dass du Grund hattest, mich nicht zu mögen, Hetty, aber ich hätte nie gedacht, dass du mich so hasst. Und ich hätte auch nicht geglaubt, dass du zu solcher Niedertracht fähig wärst! Ich war sicher, du hättest genug Ehrgefühl, offen gegen mich zu kämpfen. Nicht zu stehlen und zu vernichten, woran ich am meisten hänge!«
    »Ich hab doch nur ...« Ihre Stimme war fast unhörbar.
    »Oh, jetzt fang bloß nicht davon an, dass du den Kredit zurückgezahlt hast. Ich will lieber nicht wissen, wie du dir das Geld beschafft hast. Was ich hingegen gern wüsste, ist, warum zur Hölle du mir nichts davon gesagt hast, warum du unsere Differenzen nicht einfach außer Acht lassen und mit mir reden konntest? Ich hätte das Geld nach London bringen können, ohne meinen Wagen zu opfern.«
    »Bitte ...«
    »Halt bloß die Klappe! Du weißt ganz genau, was dieses Auto mir bedeutet hat. Du hast einen Weg gefunden, wie du mich wirklich verletzen konntest, und du hast es getan. Gott, wenn du nicht schon im Krankenhaus liegen würdest, würde ich dafür sorgen, dass du hier landest! Du hättest dich umbringen können! Oder dein Leben lang querschnittgelähmt sein! Oder gehörte das auch zu deinem Plan, dass ich wegen Totschlags dran bin?!«
    »Totschlag?«
    »Willst du mir etwa erzählen, du hättest nicht gewusst, dass die Lenkung nicht in Ordnung war?«
    »Woher hätt ich das denn wissen sollen?«
    Er ignorierte ihr ersticktes Flüstern. »Denkst du wirklich, das Haus ist das Risiko wert, das du eingegangen bist? Wenn die Lenkung auf der Autobahn versagt hätte, wärst du draufgegangen und hättest Dutzende anderer Leute mitgerissen. Es war das Blödeste, Kindischste, Hysterischste, Idiotischste, was ich je erlebt hab. Warum hast du mir nichts gesagt, verdammte Scheiße?«
    Hetty zögerte einen Moment, um festzustellen, ob er ihr Redezeit zubilligte.
    »Also?«, fragte er ungeduldig.
    »Ich dachte, dass du nicht gerade begeistert wärst, wenn ich dich morgens um zwei aus dem Bett werfe, als mir die Idee kam ...«
    »Ach, wirklich?« Sarkasmus rann über die Weißglut seines Zorns wie geschmolzenes Metall. »Aber du dachtest, ich wäre begeistert festzustellen, dass mein Wagen verschwunden war, als er verkauft werden sollte, und du obendrein auch wie vom Erdboden verschluckt warst? Du meinst, es würde mir Spaß machen, den ganzen Tag halb tot vor Angst darauf zu warten, dass die Polizei kommt und mitteilt, dass du tot bist? Mir das Hirn zu zermartern, was für einen irrsinnigen Plan du wohl gefasst haben könntest, um den Kredit zu bezahlen. Und dabei hatte ich die Sache völlig im Griff. Aber nein, du konntest natürlich nicht zulassen, dass

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