Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits
Kommunikation. Vielleicht sollten wir noch was trinken.«
»Glaubst du, das hilft?«
»Wär möglich.«
»Dann nur zu. Ich kann nicht, aber lass dich nicht abhalten.«
»Aber ich habe eine wirklich gute Flasche Wein zum Essen.«
»Dann hätte ich den Whiskey nicht trinken sollen. Mehr darf ich nicht.«
»Du könntest natürlich über Nacht bleiben.« Seine Miene verriet nicht, ob er mit dem Angebot irgendwelche Absichten verband. »Auf dem Sofa?«
»Wo du willst. Courtbridge House hat sieben bewohnbare Schlafzimmer.«
»Sieben? Ich hab nur sechs gesehen. Welches noch?«
»Wechsle nicht das Thema.«
»Warum nicht? Das andere führte doch zu nichts.«
»Ich will nur, dass du weißt, dass du hier bleiben kannst. Ohne Verpflichtungen«, fügte er hinzu.
»Und was wird mit Caroline?«
»Ruf sie an und sag ihr, du bleibst über Nacht hier.«
Hetty wusste nicht, was sie tun sollte. Wenn sie Caroline sagte, dass sie hier übernachtete, gab es kein Zurück mehr. »Könntest du mich nicht zu Caroline fahren?«
Er schüttelte den Kopf. »Ich habe schon ein Glas getrunken, bevor du gekommen bist.«
So viel also dazu, sie nicht vor vollendete Tatsachen zu stellen. »Wenn du ein Gentleman wärst, wärest du abstinent geblieben.«
»Und wenn ich Räder hätte, wär ich vielleicht ein Omnibus. Ich bin kein Gentleman, war niemals einer und werde auch niemals einer sein, und das weißt du ganz genau.« Er sah auf sie hinab.
Sie wusste nichts dergleichen, aber sie nickte trotzdem. »Vermutlich, ja.«
»Also soll ich den Wein jetzt öffnen, ja oder nein?«
»Ich könnte mit dem Taxi zu Caroline fahren.«
»Sicher.«
»Einer der Wichtelväter hat ein Taxi.«
»Natürlich. Ich bin überzeugt, Caroline könnte ihre eigenen Gelben Seiten rausbringen, nur mit Wichtelvätern.«
»Du klingst nicht gerade erfreut. Ich finde eine Lösung für das Problem, und du wirst ganz grantig. Was dir natürlich nicht schwer fällt.«
Er lehnte sich mit der Schulter an das Kaminsims aus Ahornholz. »Erwartest du tatsächlich, dass ich begeistert bin? Ich hab ein wirklich außergewöhnliches Abendessen für dich vorbereitet, und alles, woran du denken kannst, ist zu verschwinden. Nicht gerade schmeichelhaft.«
»Wenn du auf Schmeicheleien aus bist, hast du die falsche Frau zum Essen eingeladen.«
»Ich will keine Schmeicheleien, und es ist die richtige Frau. Das Problem ist nur, jetzt da ich sie hier hab, weiß ich nicht so recht, wie ich sie handhaben soll.«
Handhaben? Das klang ermutigend. »Nein?«
»Sie gehört nicht zu der Sorte, die ich gewöhnlich bevorzuge. Normalerweise suche ich mir blonde Karrierefrauen. Ich liebe sie nicht, sie lieben mich nicht, beide Seiten sind zufrieden. Wenn ich gehe, gibt es weder Kummer noch Tränen, und wir vergessen einander.« Er unterbrach sich kurz. »Aber wenn du nicht da bist, muss ich pausenlos an dich denken.«
Hetty biss sich auf die Lippe und war verzweifelt bemüht, den Sinn hinter diesen Worten zu erfassen. »Sollen wir jetzt das Taxi bestellen?«
»Nein«, sagte er bestimmt. »Komm mit.«
Hetty wusste, sie sollte erleichtert sein, dass er nicht in Aussicht stellte, sie ins Schlafzimmer zu verschleppen, sobald die Mousse verspeist war. Aber stattdessen war sie enttäuscht.
Diese bedenklichen Emotionen wurden zum Glück von dem eisigen Wind weggeblasen, der sie in dem Moment anfiel, als sie die Wagenscheune verließen. Connor hielt ihre Hand und zog sie zum Haupthaus hinüber.
»Ich frag mich, ob das Stück Schnur immer noch die Klospülung zusammenhält«, sagte Hetty. »Ich geh mal schnell nachsehen.«
Sie nutzte die Gelegenheit, um sich mit den Fingern durch die Haare zu kämmen und sich zu vergewissern, dass ihre Wimperntusche nicht abgefallen war.
Connor wartete ungeduldig, bis sie wieder zum Vorschein kam, dann führte er sie in die Halle und schaltete die Lampen ein. »Besser, findest du nicht?«
»Hm. Viel atmosphärischer. Hast du das gemacht?«
Er nickte. »Weder Phyllis noch Peter verstehen viel von Beleuchtung.«
Hetty warf ihm einen neckenden Blick zu. »Du bist ziemlich künstlerisch für einen ... was immer du bist.«
»Bauingenieur.« Er öffnete den Flügel. »Ich wette, du hast seit Ewigkeiten nicht mehr gesungen.«
Er fing an zu spielen, und Hetty erkannte, dass es eins ihrer Lieblingsstücke war. Der Text war leider ganz und gar nicht unverfänglich. Bisher hatte sie sich immer geweigert, es mit ihm zu singen.
Doch jetzt hatte der Whiskey seine
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