Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits
abhalten.«
»Verdammt, jetzt werd bloß nicht höflich, das kann ich nicht aushalten.«
»Sorry.«
»Hetty!«
Sie biss sich auf die Lippen und kam sich blöd vor.
»Ich sag dir was: Lass uns den Tisch beiseite räumen und es uns mit dem Wein gemütlich machen. Diese Stühle sind vielleicht von ästhetischem Wert, aber nicht bequem.«
Irgendwie fand Hetty sich neben Connor auf dem Sofa vor dem Kamin wieder, ein Glas Wein in der Hand.
»Besser?«, fragte er.
»Ja, mir ist nur furchtbar heiß.«
»Dann zieh die Jacke aus.«
Sie hatte eigentlich erreichen wollen, dass sie das Sofa ein bisschen weiter vom Feuer abrückten, lehnte sich aber artig vor, sodass er ihr aus der Jacke helfen konnte.
»Und die Stiefel auch«, sagte er und streifte sie ihr ab, ehe sie seine Absicht noch durchschaut hatte. »Jetzt kannst du dich richtig zurechtkuscheln.« Er nahm ihre Füße und legte sie auf seinen Schoß. »Lehn dich zurück und entspann dich, Hetty. Nichts und niemand drängt dich zu irgendwas.« Er fing an, ihre Füße sanft zu streicheln.
Hetty schloss die Augen. Nichts und niemand drängte sie. Sie hatte sieben Schlafzimmer und ein Schlafsofa zur Wahrung ihrer Tugend zur Auswahl, und es war nahezu unmöglich, bei so einer Fußmassage angespannt zu bleiben. Aber ein Teil ihres Bewusstseins riet ihr, die Situation nicht außer Kontrolle geraten zu lassen.
Connor stellte ihre Füße behutsam auf den Boden und rückte näher, legte den Arm um ihre Schultern. Seine Hand fühlte sich heiß an durch die dünne Seidenbluse. Und seine Nähe rief ihr ins Gedächtnis, dass sie eine Weste trug, eine von der Antiverführungssorte. Sollte sie unter einem Vorwand verschwinden, um sie auszuziehen?
»Ich muss mit dir reden, Hetty.«
»Dann rede, ich hindere dich nicht.« Obwohl, wenn sie die Wahl gehabt hätte, hätte sie einen Kuss vorgezogen.
»Bist du sicher, dass dieses Haus dir gefällt?«
»Wie oft muss ich es wiederholen? Ich bin hingerissen.«
»Weil ich es nämlich für dich gemacht habe. Ich hab versucht, aus der alten Wagenscheune ein Heim zu machen, das dir gefallen würde.«
»Wirklich? Warum?«
»Stell dich nicht blöd. Das hier ist sehr schwierig für mich. Ich bin es nicht gewöhnt, meine Gefühle in Worte zu fassen.«
Hetty machte den Mund zu, aber ihr ganzer Körper verspannte sich vor Unsicherheit.
»Ich will, dass du weißt, wie viel du mir bedeutest.«
»Ich dachte, ich bin dir ein Dorn im Auge, eine Plage, die dein Leben durcheinander bringt und obendrein deinen Wagen zu Schrott gefahren hat.«
Er presste ärgerlich die Lippen zusammen. »Du weißt doch wohl ganz genau, dass ich diese Dinge nur gesagt habe, weil du dich hättest umbringen können? Ich war so erleichtert, als ich hörte, dass du lebst, nachdem ich den ganzen Tag darauf gewartet hatte zu hören, dass du tot bist. Und meine Erleichterung hab ich in Wut verpackt, das weißt du doch sicher?«
»Wie du selbst sagtest, Connor: Kommunikation ist nicht deine Stärke.«
»Ach, verflucht! Ich liebe dich, Hetty. Ich liebe dich von ganzem Herzen. Es gibt nichts, was ich nicht für dich täte. Nichts, was du je tun könntest, könnte mich dazu bewegen, dich nicht mehr zu lieben. Du kannst meinen Wagen nehmen und vor die nächste Betonwand setzen, wenn du willst, solange dir dabei nichts passiert.«
»Und der Wagen repariert werden könnte?«
»Nein. Keine Bedingungen.« Plötzlich sah er sie sehr ernst an. »Aber mir ist bewusst, dass ich dir nicht viel zu bieten habe. Ich habe Courtbridge House für alle Zeiten am Hals. Und im Moment bringt mein Job es mit sich, dass ich öfter für längere Zeit außer Landes bin. Und weil ich alles, was ich mit meinem letzten Auftrag verdient habe, und den Erlös vom Verkauf meiner Wohnung investiert habe, hab ich nicht viel Geld.«
Hetty befeuchtete ihre Lippen. Sie hatte die schönsten Worte auf der ganzen Welt gehört. Und es war wichtig, dass sie die richtige Erwiderung fand. Wenn sie jetzt etwas Falsches sagte, konnte das ihr Leben für alle Zukunft ruinieren. Sie seufzte leise. »In dem Fall, sag lieber nichts mehr. Ich will nichts mit dir zu schaffen haben, ehe du mir nicht den Nachweis bringst, dass du Millionär bist.«
Er sah sie entsetzt an und stürzte sich dann auf sie, drückte sie unbarmherzig in die weichen Polster. »Du Miststück«, murmelte er, ehe er ihre Proteste mit der altbewährten Methode erstickte.
Ein paar Minuten und eine Thermoweste später setzte Connor sich auf. Sein
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