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Eine ungezaehmte Lady

Titel: Eine ungezaehmte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Archer
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hilfsbedürftige Frau.«
    Sie warf den Stock ins Feuer und wirbelte herum.
    »Deine Bedürfnisse machen dich schwach. Ich weiß das, denn ich bin selbst hilfsbedürftig«, sagte er und hoffte verzweifelt, dass seine Worte sie erreichen würden.
    »Ich bin nicht schwach!«
    »Dann eben verletzlich.«
    »Nein!«
    »Sharon, wir stacheln uns gegenseitig immer wieder an. Die Desperados werden das bemerken und es gegen uns verwenden. Das macht uns beide schwach.«
    Sie atmete tief ein.
    »Wir können uns gegenseitig helfen und unsere Bedürfnisse befriedigen. Niemand muss davon erfahren. Und dann erledigen wir unsere anderen Aufgaben.«
    »Und gehen getrennte Wege?«
    »Wenn es das ist, was du willst.«
    »Keine Liebe?«
    »Wenn es das ist, was du willst.«
    »Du hast von einer Abmachung gesprochen.«
    »Richtig. Wir haben bereits eine getroffen. Warum nicht noch eine weitere?«
    Sie warf einen Blick auf das Feuer. Ihr Rücken versteifte sich. »Ich kann es nicht riskieren, dass …«
    »Kein Problem«, sagte er sanft. Er konnte es kaum fassen, dass sie ihm tatsächlich zuhörte und seinen Vorschlag in Erwägung zog. Aber es passte zu ihr, sich zu ihren Bedingungen zu nehmen, was sie wollte, und er wäre nicht so weit gegangen, wenn er nicht sicher wäre, dass sie ihn ebenso sehr wollte, wie er sie. »Ich habe Kondome bei mir.«
    »Was?« Sie wirbelte herum und sah ihn an.
    »Ich würde niemals eine Frau in Gefahr bringen. Die Kondome sind aus Schafsdärmen gemacht.«
    »Oh!« Sie legte beide Hände auf ihre Wangen, errötete leicht und starrte ihn peinlich berührt an. »Ich verstehe. Deputy U.S. Marshals sind auf alles vorbereitet. Colt .45. Munition. Kondome.«
    Rafe schwieg. Vielleicht war er doch zu weit gegangen. Sie war nicht so erfahren, wie sie alle Welt glauben machte. Vielleicht ging er mit dieser Situation völlig falsch um. Er hatte gedacht, dass ihr an Romantik nicht gelegen sei. Zumindest hatte sie das gesagt. Er war davon ausgegangen, dass ihr eine weitere Vereinbarung recht sei. Schließlich hatte sie auch der ersten Abmachung zugestimmt. Jetzt befürchtete er, die Chance, sie für sich zu gewinnen, vertan zu haben.
    Sie stemmte die Hände in die Hüften und musterte ihn von oben bis unten. »Du glaubst, dass du Manns genug bist?«
    Ein wenig Hoffnung regte sich in ihm, aber er würde nicht übermütig werden, nicht bei der unberechenbaren Lady mit dem Colt. »Wenn du Frau genug bist.«
    »Welche Vereinbarung schwebt dir vor?«
    Einen Moment lang war er sprachlos. War es ihm tatsächlich gelungen, sie zu überreden? Ihm wurde heiß bei dem Gedanken daran. »Gleichberechtigung. Ich kümmere mich um dich. Du kümmerst dich um mich.«
    »Ohne weitere Verpflichtungen. Wir können beide die Vereinbarung auflösen, wann immer wir wollen.«
    »Warte. Wir müssen zuerst unsere erste Abmachung einhalten, bevor einer von uns die zweite auflösen kann. Einverstanden?«
    Sie zögerte und legte den Kopf zur Seite, als müsse sie noch einmal darüber nachdenken. Dann streckte sie die Hand aus, um die Abmachung zu besiegeln.
    Er starrte sie verblüfft an und konnte es kaum glauben. Als ihm die Wahrheit bewusst wurde, wurden ihm die Knie weich, aber er fing sich rasch wieder. Er schüttelte ihr leicht die Hand, hob sie dann zu seinen Lippen und drückte einen Kuss auf ihre Handfläche.

29
    Rafes sanfter Kuss löste in Lady sofort das Gefühl aus, als würde Dynamit in ihrem Bauch explodieren und ihren ganzen Körper in Flammen setzen. Ihr wurde abwechselnd heiß und kalt, und ein Schauer überlief sie, während ihr unzählige Gedanken durch den Kopf rasten.
    Es war dumm von ihr gewesen, zu glauben, dass sie vor ihren Gefühlen für Rafe davonlaufen konnte. Sie hatte versucht, ihn zurückzuweisen, obwohl sie wusste, dass das nicht klug war. Aber als er ihr gesagt hatte, dass er sie brauchte, hatte sie sich erweichen lassen.
    Er war ganz anders als Derry Atwater, ihr von Grund auf verdorbener Verlobter, der längst Vergangenheit war. Sie sehnte sich verzweifelt danach, herauszufinden, ob Sex, unabhängig von romantischer Liebe, immer so gut sein konnte, wie Rafe ihr an der Medicine Spring gezeigt hatte. Wahrscheinlich suchte sie nur eine Entschuldigung dafür, dass sie stark erregt war. Und das war schließlich nur eine körperliche Reaktion auf einen unwahrscheinlich begehrenswerten Mann namens Rafe Morgan.
    Sie hatte so lange mit dem Feuer gespielt, tief ausgeschnittene Satinkleider getragen, emotionale Lieder gesungen

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