Eine unheilvolle Begegnung
Brustwarzen richteten sich auf, ihr Herzschlag beschleunigte sich. Gott, wie kam sie hier wieder raus, ohne Morgan zu wecken? Andererseits, warum sollte sie sich bemühen? Schließlich war es nicht ihre Hand, die in fremdem Gebiet wilderte.
In diesem Moment regte sich Morgan. Seine Finger spannten sich reflexartig an, dann erstarrten sie. Sein gesamter Körper wurde steif wie ein Brett. Sein Atem stockte. »Sam, bist du wach?«
»Ja.«
»Tut mir leid, das war keine Absicht.«
Langsam drehte sie ihren Kopf zu ihm herum. Sein Gesicht war jetzt dicht vor ihr. Ein Blick in seine verhangenen grauen Augen zeigte ihr, dass er von der Situation auch nicht völlig unberührt war. »Was war keine Absicht? Dass ich wach bin oder dass du mich berührt hast?«
Ein selbstironisches Lächeln huschte über sein Gesicht. »Letzteres. Mir war wirklich bis eben nicht bewusst, wo meine Hand sich befindet.«
Seine Entschuldigung würde vielleicht überzeugender wirken, wenn er seine Hand entfernen würde. Aber noch immer hielt er ihre Brust umfangen, seine Nasenspitze nur Zentimeter von ihrer entfernt. »Und jetzt, wo du es weißt, was gedenkst du zu tun?«
Morgan schnitt eine Grimasse. »Ich sollte dich wohl loslassen und so schnell wie möglich ins Bad gehen.«
Sam blickte ihn abwartend an, aber er bewegte sich nicht. Nun, dann musste sie wohl etwas unternehmen. Aber anstatt sich aus dem Bett zu bewegen, drehte sie sich um und rückte näher an ihn heran, bis sie Vorderseite an Vorderseite lagen. Ihr Mund streifte seinen in einem flüchtigen Kuss. »Guten Morgen.«
Morgan blickte sie mit weit aufgerissenen Augen an. Ein Ruck ging durch seinen Körper, nach einem letzten Druck ihrer Brust ließ er sie los, rollte sich zu seiner Seite des Bettes und stand auf. Er schnappte sich seine Jeans und war kurz darauf im Bad verschwunden.
Sam blickte ihm verwundert hinterher. Er konnte sich wirklich schnell bewegen, wenn er es wollte. Aber warum tat er es immer nur, um von ihr wegzukommen? Es wäre schön, wenn er zur Abwechslung mal auf sie zukommen würde. Seufzend legte sie sich im Bett zurück. Vielleicht war es auch besser so. Sie sollte einem fast fremden Mann wirklich nicht so nahe sein. Aber genau das war das Problem. In ihrem Kopf, in ihrem Herzen war er kein Fremder mehr. Worauf hatte sie sich da bloß eingelassen? Reichte es nicht, dass sie schon bis über beide Ohren in einer gefährlichen Situation steckte, musste sie unbedingt auch noch ihr Herz verlieren? Sam seufzte erneut. Wem machte sie eigentlich etwas vor: Es war längst geschehen. Sie war eindeutig ein Idiot. Und wenn sie sich nicht langsam aufraffte, würde sie auch noch ein einsamer sein. Ein Grinsen überzog ihr Gesicht, während sie sich aus der Bettdecke schälte und aufstand. So schnell es ging, zog sie ihre Jeans an, schlüpfte in ihre Schuhe, richtete vor einem Spiegel soweit möglich ihr Haar, schnappte sich die Schlüsselkarte und ihr Geld und verließ leise das Zimmer.
Morgan steckte seinen Kopf aus der Duschkabine und lauschte. Hatte er nicht eben etwas gehört? Nein, scheinbar nicht. Er zog den Kopf zurück und schloss die Duschtür. Er hatte sich entschieden, eine Dusche zu riskieren, auch wenn er dazu die Verbände abnehmen musste. Wahrscheinlich war das nicht besonders gut für seine Wunden, aber das war ihm jetzt egal. Er wollte endlich wieder richtig sauber sein. Und wenn es gleichzeitig dabei half, seine steifen Muskeln zu lockern und sein Verlangen nach Sam zu mindern, dann konnte ihm das nur recht sein. Sam. Er wusste nicht, was er mit ihr machen sollte. Er begehrte sie mehr als jede andere Frau, die er bisher kennengelernt hatte. Woran das lag, wusste er nicht, es war einfach so. Sie brachte sein Blut mit einem Blick zum Kochen, und wenn sie ihn berührte, war es um ihn geschehen. Er war jetzt ein paarmal nur knapp entkommen, viel länger würde er diese Tortur nicht durchhalten können. Vielleicht sollte er doch zur Sicherheit ein paar Kondome besorgen …
Morgan schüttelte ungehalten den Kopf. Er sollte sich wirklich lieber darauf beschränken, für ihre sichere Flucht zu sorgen, anstatt sich über Sex und seine Gefühle für Sam Gedanken zu machen. Das konnte er schließlich immer noch, wenn sie erst einmal in ihrem Versteck angekommen waren. Zufrieden, sich endlich sortiert zu haben, schloss er die Augen und hielt seinen Kopf unter den Duschkopf. Das Wasser prasselte auf sein Gesicht und belebte ihn. Zum ersten Mal seit langer Zeit kam
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