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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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ihm der Gedanke, dass es doch schön war, am Leben zu sein: zu sehen, zu fühlen und zu schmecken.
    Nach einiger Zeit öffnete er die Augen wieder – und erblickte Sam. Die Luft verließ ruckartig seine Lungen, er unterdrückte gerade noch einen Aufschrei. Herrgott, was machte sie hier? Und dann auch noch nackt! Sprachlos sah er zu, wie sie die Tür zur Dusche öffnete und zu ihm unter den Wasserstrahl stieg. Krampfhaft bemühte er sich, weiterhin in ihre Augen zu blicken.
    »Was machst du hier?« Er räusperte sich, um den Frosch aus dem Hals zu bekommen.
    »Was denkst du, was ich hier mache? Ich will natürlich duschen.«
    »Ich bin gleich fertig, warum gehst du nicht so lange noch einmal hinaus?«
    Sam blickte ihn mit ihren großen blauen Augen forschend an. Ihre nassen Haare klebten an ihrem Kopf, Wassertropfen hingen an ihren Wimpern und liefen ihr Gesicht hinab. »Nein.«
    »Nein?«
    Sam schüttelte den Kopf. »Ich bleibe hier. Ich könnte mir vorstellen, dass es ziemlich schwierig für dich ist, dich mit deinen Verletzungen vernünftig zu waschen. Also werde ich das für dich übernehmen.«
    Morgan blickte sie fassungslos an. »Himmel, Sam, bitte geh einfach, ich werde das schon schaffen.«
    In Sams Augen trat ein verletzter, unsicherer Ausdruck. »Du brauchst mich also nicht?«
    Morgan hatte das Ja schon auf der Zunge, aber irgendwie wollte es nicht über seine Lippen kommen. Es wäre eine Lüge, im Moment brauchte er sie geradezu schmerzhaft, nicht unbedingt nur für die Körperpflege. Sein Körper zeigte das ziemlich deutlich, und er konnte sich nicht vorstellen, dass Sam diesen offensichtlichen Hinweis übersehen würde. Morgan presste seine Hände an die Wand, um zu verhindern, dass er sie berührte und über ihren wunderschönen nassen Körper strich …
    »Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich dich brauche. Aber es ist nicht richtig.« Seine Stimme spiegelte seine Qual wider.
    »Und wer bestimmt, was richtig oder falsch ist?«
    »Ich.«
    Sam lachte. »Das glaube ich nicht. Ich kann meine eigenen Entscheidungen treffen. Und wenn ich mit dir duschen möchte, dann mache ich das auch.«
    »Auch wenn ich dich hier nicht haben will?«
    Sam blickte ihn ernst an. »Willst du das wirklich nicht? Wenn es so ist, werde ich natürlich gehen. Aber sei bitte ehrlich.«
    Morgan öffnete den Mund, um ihr zu sagen, dass er sie hier wirklich nicht haben wollte, aber es kam kein Ton heraus. Gott, er wollte sie! Sein ganzer Körper schmerzte vor unterdrücktem Verlangen. Schweigend reichte er ihr die Seife und drehte sich zur Wand um, damit sie nicht mit seiner Erregung konfrontiert wurde.
    Sam atmete erleichtert aus. Sie hatte wirklich gedacht, Morgan würde sie noch einmal bitten zu gehen. Energisch schob sie ihre Enttäuschung beiseite. Warum hatte sie auch gedacht, er würde sie mit offenen Armen empfangen, wenn sie nackt in seine Dusche stieg? Noch nie war sie so draufgängerisch gewesen, hatte sich so bloßgestellt. Sie war es nicht gewohnt, nackt durch die Gegend zu laufen, erst recht nicht in der Gegenwart eines Mannes. Morgan konnte gar nicht wissen, was es sie an Überwindung gekostet hatte, zu ihm zu kommen, ihren Wünschen zu folgen. Doch jetzt war sie hier, und sie würde es sich nicht entgehen lassen, ihm nahe zu kommen. Sehr, sehr nahe.
    Sie rieb die Seife, bis sie schäumte, und begann dann damit, Morgans Rücken zu waschen. Ihre seifigen Hände strichen langsam über seine nasse Haut. Die Striemen waren immer noch zu sehen, auch wenn sie jetzt nicht mehr rot, sondern eher dunkellila waren. Vorsichtig fuhr sie mit ihren Fingern darüber und spürte, wie Morgans Körper sich anspannte. Sie konnte sich nicht vorstellen, was für Schmerzen er die ganze Zeit haben musste, doch er ließ sich selten etwas anmerken.
    Sam lehnte sich vor und küsste ihn vorsichtig auf einen besonders schillernden Streifen. Natürlich konnte sie es nicht besser machen, aber es half ihr dabei, die Tränen zu unterdrücken. Ihre Hände glitten weiter über seinen breiten Rücken bis hinunter zu seiner schmalen Taille und den muskulösen Pobacken. Sie hätte sich gerne länger dort aufgehalten, aber sie ahnte, dass es Morgan nicht recht sein würde. Also strich sie nur kurz darüber und überließ ihm die gründliche Reinigung für später. Sam ging in die Hocke, um seine Beine waschen zu können. Morgans Oberschenkelmuskulatur arbeitete, als ihre Hände in einer Spur aus Schaum hinunterwanderten. Erneut griff sich Sam die

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