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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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was für ein Auto sie fuhr und wo sie es an der Uni geparkt hat?«
    Cathy blickte ihn mit großen Augen an. »Du hast recht. Ich glaube, das ängstigt mich fast noch mehr.« Ein Zittern durchlief ihren Körper.
    Tom drückte sie eng an sich, fuhr mit seiner Hand beruhigend über ihren Rücken. »Wir werden das schon meistern. Schließlich sind wir zusammen, und wir bleiben es auch, bis das Ganze überstanden ist.«
    »Nur bis dann?«
    »Meinetwegen auch noch wesentlich länger. Ich meinte unser erzwungenes Zusammensein. Freiwillig können wir bis in alle Ewigkeit Zeit miteinander verbringen.«
    Cathy lächelte ihn zaghaft an. »Die Ewigkeit ist aber ganz schön lange.«
    »Ja, ich weiß.«
    Damit schob er sie von sich, damit er sich nicht dazu hinreißen ließ, ihren verlockenden Mund zu küssen, und öffnete die Tür. Er trat auf den Flur, schaute in beide Richtungen und atmete auf, als niemand ihnen im Schatten auflauerte. Er winkte Cathy herauszukommen. Nachdem sie die Tür abgeschlossen hatte, nahm Tom ihre Hand und ging mit ihr den langen, stillen Gang hinunter. In nächster Zeit würden sie ihre Arbeitszeit so legen müssen, dass sie kamen und gingen, wenn möglichst viele andere Menschen im Gebäude waren. Sollte jetzt jemand mit einer Waffe kommen, gab es niemanden, der ihnen helfen konnte. Tom hasste das Gefühl, hilflos zu sein. Er war zwar nicht gerade ein Leichtgewicht, aber gegen einen Profi hätte er keine Chance. Außerdem verabscheute er Gewalt. Er konnte noch nicht mal ein Insekt erschlagen, selbst wenn er Gefahr lief, gestochen zu werden.
    Natürlich würde er alles tun, was in seiner Macht stand, um sie beide zu schützen, aber er hatte einfach keine Übung darin. Vielleicht sollte er anfangen, seinen Geologenhammer mit sich herumzutragen, solange die Gefahr bestand. Mit dem spitzen Dorn konnte er bestimmt einigen Schaden anrichten, vorausgesetzt, er kam nahe genug heran. Angeekelt schüttelte Tom den Kopf. Er sollte lieber darüber nachdenken, wie sie es vermeiden konnten, überhaupt in die Nähe dieser Verbrecher zu kommen.
    Zusammen durchquerten sie die Haupthalle, die zum Ausgang des Gebäudes führte. Sie waren fast an der Tür angelangt, als Tom plötzlich ein quietschendes Geräusch hörte. Wie … Gummisohlen auf Linoleumboden! Hektisch blickte er sich um. Es gab keine Möglichkeit, sich zu verstecken, sie waren ohne jede Deckung. »Lauf zur Tür, Cathy.« Sein Flüstern war fast lautlos.
    Cathy stand wie angewurzelt da und blickte mit weit aufgerissenen Augen in Richtung des Geräuschs. Verdammt, jetzt war es zu spät. Die Schritte kamen immer näher. Hastig schob er sich vor Cathy und versuchte, sie wenigstens mit seinem Körper zu schützen. Er spürte, wie sich ihre Hände in sein T-Shirt krallten, während sie die Luft anhielt. Ein Schatten wanderte über den spärlich beleuchteten Gang, wurde immer größer, bis er schließlich auf sie fiel. Tom hielt sich stocksteif, bemüht, keinen Laut zu verursachen. Zusätzlich zu dem Quietschen hörte er jetzt ein anderes Geräusch. Ein … Pfeifen. Schief und unmelodisch zwar, aber eindeutig ein Pfeifen. Und er kannte nur einen Menschen, der solche Töne freiwillig von sich gab.
    Erleichtert stieß er seinen angehaltenen Atem aus, löste sich von Cathy und trat ein paar Schritte vor, hinein ins Licht. »Himmel, Bert, du hast uns vielleicht einen Schrecken eingejagt.«
    Dem Nachtwächter blieb das Pfeifen im Hals stecken. Eine Hand legte sich auf seine Brust. »Na, du mir erst mal.« Er versuchte, um Tom herumzublicken. »Wen hast du denn da bei dir?« Cathy trat neben Tom. »Ah, Ms O’Donnell. Was macht ihr beiden denn noch so spät hier im Haus?«
    Cathy räusperte sich. »Die Arbeit wollte heute einfach nicht enden.«
    Bert nickte wissend. »Ja, ja, eine Schande, das mit dem Professor. Steigt arglos in ein Auto, und Bumm …«
    Tom hob abwehrend die Hand. »Ja, danke Bert, das wissen wir. Wir müssen jetzt los. Gute Nacht!« Damit schob er Cathy vor sich her zum Ausgang. Bevor sie allerdings aus dem Gebäude treten konnte, zog er sie zur Seite und blickte erst einmal um sich. Nichts zu sehen, der Parkplatz lag ruhig da. Weite Bereiche der Parkflächen waren immer noch wegen der gestrigen Explosion abgesperrt und konnten nicht genutzt werden. Sie hatten deshalb ihre Wagen auf dem Parkplatz des Nachbarinstituts abgestellt. So schnell wie möglich überquerten sie die Rasenfläche, während Tom nach Beobachtern Ausschau hielt. Es war nichts zu

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