Eine unheilvolle Begegnung
zurücksanken.
Erschöpft, aber glücklich lächelte Cathy ihn an. »Es war eine gute Idee herzukommen.«
Tom brummte zufrieden. »Ja. Ich hoffe nur, dass keiner der anderen gerade eine kleine Pause macht.«
Cathy hob den Kopf. »Ich sehe niemanden. Und Sam und Morgan sind wahrscheinlich gerade ähnlich beschäftigt.«
»Ist er doch noch gekommen?«
»Ja. Sam hat zwar so getan, als würde sie ihm nie verzeihen, aber an ihrem Gesichtsausdruck konnte jeder Blinde erkennen, dass sie glücklich war, ihn zu sehen. Wenn er es nicht völlig dumm anstellt, dann bleibt sie für immer bei ihm.«
Tom stützte sich auf einen Ellbogen. »Und, habe ich es richtig angestellt?«
Cathy lächelte. »Was glaubst du?« Tom wollte sich gerade auf sie stürzen, als sie sich von ihm löste und aufstand. »Einmal im Sand ist genug. Ich glaube, mich hat ein Sandfloh gebissen. Nächstes Mal such dir einen bequemeren Ort aus.«
Tom beobachtete mit leuchtenden Augen, wie sie ihre Hose hochzog und den Gürtel schloss. »Ich?« Er stand auf und richtete seine Shorts. »Wer war es denn, der uns hier in dieses Loch gezogen hat?«
»Okay, ich nehme alle Schuld auf mich.« Sie nahm seine Hand und hielt sie fest in ihrer, während sie auf das Lager zugingen.
Als sie schließlich dort ankamen, traten Sam und Morgan gerade aus dem Zelt. Sie sahen beide etwas zerzaust aus, ihre Gesichter waren gerötet, und ihre Augen strahlten.
Cathy grinste. »Alles geklärt?«
»Ja, so ziemlich.«
Morgan widersprach. »Wir haben noch nicht besprochen, ob du mit zurück nach Salt Lake City kommst oder ob ich hierbleibe.«
Sams Miene verdüsterte sich. »Ich kann hier nicht weg, ich muss die Ausgrabung leiten.«
»Dann bleibe ich hier.«
Sam drehte sich zu ihm um. »Und was willst du den ganzen Tag hier tun? Däumchen drehen?«
»Ich könnte helfen, zum Beispiel Dreck schaufeln oder was auch immer.« Man hörte Morgan an, dass er entschlossen war, sich nicht wieder von Sam zu trennen.
»Wie wäre es, wenn jemand anders die Leitung für dich übernimmt?«
Sam stemmte die Hände in die Hüften und blickte Cathy ungeduldig an. »Und wer bitte soll das tun? Alle anderen haben Verpflichtungen am Institut.«
Cathy breitete die Arme aus. »Ich natürlich!«
»Du?« Sam und Tom blickten sie entsetzt an.
»Ja, ich. Glaubt ihr etwa, ich könnte das nicht? Ich habe schon im Dreck gebuddelt, da wart ihr noch nicht mal geboren!«
Die anderen sahen sich an und brachen in Gelächter aus. Beleidigt verschränkte Cathy die Arme über der Brust. »Ich finde das nicht witzig. Wir tauschen einfach die Plätze. Ich bleibe hier, und du fährst mit Morgan zurück und übernimmst die letzten zwei Wochen an Vorlesungen.«
»Aber du hast doch gar kein Zeug hier.«
Wortlos ging Cathy zum Wagen, öffnete die hintere Tür und zog eine Reisetasche hervor. »Doch, habe ich.«
Toms Herz begann schneller zu schlagen, als ihm klar wurde, dass Cathy wirklich hierbleiben wollte, bei ihm.
Sam sah es auch und ergab sich ohne große Gegenwehr. »Okay. Ich packe nur schnell meinen Kram, dann können wir fahren.« Sie grinste Cathy an. »Ich nehme an, du willst mein Zelt übernehmen, oder?«
Epilog
Die anstrengende Ausgrabung in der heißen Sonne des Colorado Plateau und die lange Fahrt hatten ihren Tribut gefordert. Sam schlief tief und fest, als Morgan schließlich vor ihrem Haus anhielt. Wie immer, wenn er sie betrachtete, stieg Dankbarkeit in ihm auf. Dankbarkeit, dass er sie gefunden hatte, sie ihn in ihrem Leben haben wollte und ihnen jetzt nichts mehr im Wege stand. Er hatte erst einmal alle Aussagen gemacht, sämtliche Schulden bezahlt. Dafür hatte er nur sein eigenes Geld genommen, alles, was er bei Gerald verdient hatte, wurde an Einrichtungen, die der Bekämpfung von Drogen dienten, überwiesen. Er wollte das schmutzige Geld nicht, und er fand es gerecht, wenn es an diejenigen zurückging, denen Gerald und ähnliche Typen Schaden zugefügt hatten.
Mit einem Ruck löste er sich von seinen Gedanken und stieg aus dem Jeep. Es wurde Zeit, dass er Sam nach Hause brachte. Er öffnete die Beifahrertür, schob seine Arme unter Sam und hob sie hoch.
Ihre Augen öffneten sich, und sie blickte ihn verwirrt an. »Sind wir schon da? Lass mich runter, ich bin viel zu schwer.«
»Ja, wir sind da. Und nein, du bist nicht zu schwer. Ich musste so lange darauf warten, dich endlich mal tragen zu können, also lass mir bitte die Freude.«
»Wie du willst.« Sam schmiegte sich an ihn
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