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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Skelett kauerten. »Macht weiter, ich schaue nach, wer uns da besuchen kommt.«
    Zustimmendes Gemurmel ertönte.
    Tom blickte auf. »Soll ich mitkommen?« Der besorgte Ton in seiner Stimme zeigte ihr, dass auch er daran dachte, was hier vor ein paar Wochen geschehen war.
    Beruhigend lächelte sie ihn an. »Nein, das ist nicht nötig. Und wenn es etwas Bedrohliches sein sollte, kann ich immer noch schreien.« Damit kletterte sie eilig die Felsen hinauf. Sie spürte Toms Blick in ihrem Rücken, drehte sich aber nicht mehr um. Sie konnte sich nicht den ganzen Rest ihres Lebens immer hinter anderen verstecken. Sie musste ihr Schicksal wieder selbst in die Hand nehmen.
    Oben angekommen hielt sie die Hand als Schutz gegen die Sonne vor die Augen und beobachtete, wie langsam eine Staubwolke näher kam. Davor erkannte sie einen dunklen Fleck, der rasch größer wurde. Auch der Motorenlärm wurde jetzt lauter. Sam kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. Das sah fast aus wie … Ihr Herz begann schneller zu klopfen, als sie sah, dass das Auto Morgans Jeep ähnelte. Natürlich konnte auch jemand mit einem ähnlichen Auto unterwegs sein, aber wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass er dann genau auf ihr Lager zuhalten würde? So schnell wie es ging, kletterte sie die Felsen auf der anderen Seite hinunter und blieb dann ein Stück entfernt stehen, um dort auf den Besucher – wer immer es auch war – zu warten.
    Nervös blickte sie an sich herunter. Sie sah aus, als hätte sie sich den ganzen Tag im Sand gewälzt, was sie im Prinzip auch getan hatte. Sam verzog den Mund. Sie wollte lieber gar nicht erst wissen, wie ihr Gesicht und ihre Haare aussahen. Vermutlich genauso dreckig wie der Rest von ihr. So hatte sie sich ihr Wiedersehen mit Morgan nicht vorgestellt. Wenn er es denn war. Andererseits war er selbst schuld, wenn sie aussah wie etwas, das unter einem Stein hervorgekrochen war. Schließlich hatte er sich wochenlang nicht gemeldet und tauchte dann einfach ohne Vorankündigung auf. Bitte, bitte, lass es Morgan sein! Sam konnte sich gerade noch davon abhalten, die Hände zu wringen. Nein, sie würde hier ganz ruhig und gelassen stehen und abwarten, bis das Auto vor ihr hielt. Ungeduldig trommelte sie mit ihren Fingern auf ihren nackten Armen, ihr Fuß wippte dazu im Takt.
    Endlich war der Jeep nah genug, dass sie mehr erkennen konnte. Ja, das Kennzeichen war aus Denver, und auch die Person hinter dem Lenkrad mit den leuchtend blonden Haaren sah aus wie Morgan. Aber da saß noch jemand neben ihm. War das … Cathy? Ein Grinsen breitete sich auf Sams Gesicht aus. Ja, wirklich, Cathy kam hierher in die Einöde, noch dazu freiwillig. Es war ein Wunder. Sam warf einen Blick zurück auf die Felsen, die die Spalte verbargen, in der Tom und die anderen Studenten schufteten. Wohl weniger ein Wunder als vielmehr ein Fall von akuter Sehnsucht. Sam konnte das durchaus verstehen. Langsam ging sie auf den Jeep zu, der jetzt in einer Staubwolke vor ihr zum Stehen kam.
    Sie wartete, bis Cathy ausgestiegen war, und umarmte sie dann heftig. »Hallo, schön, dass du gekommen bist.«
    Cathy lachte. »Ja, finde ich auch.« Sie warf einen Blick auf Morgan, der schweigend neben seiner Autotür stand. »Ich lasse euch dann mal alleine.«
    Sam zeigte hinter sich. »Dort entlang, hinter diesen Felsklippen.«
    Cathy salutierte und wandte sich in die angegebene Richtung. »Alles klar. Bis später.«
    Sam blickte ihr hinterher, wie sie fast im Laufschritt die Distanz überbrückte.

37
    »Hallo, Sam.« Morgans tiefe Stimme brachte eine Saite in ihr zum Schwingen.
    »Morgan.« Sie merkte selbst, wie brüchig ihre Antwort klang. Den Blick hielt sie fest auf die Felsen gerichtet, die Cathy gerade hochkletterte.
    Morgan trat um das Auto herum und baute sich vor ihr auf. Ein Finger legte sich unter ihr Kinn und hob es an. Sam zögerte, blickte ihm dann aber ins Gesicht. Gierig ließ sie ihren Blick über seine Züge gleiten. Er sah gut aus, seine Haut war gebräunt, keine Prellungen und Blutergüsse zierten mehr sein Gesicht. Nur die kleine Narbe an seiner Schläfe erinnerte daran, dass er nur knapp dem Tod entkommen war. Seine grauen Augen schauten mit Zuneigung und Leidenschaft, aber auch mit einer gewissen Unsicherheit in ihre.
    Er räusperte sich. »Wie geht es dir?«
    »Gut.« Sowie das Wort heraus war, schüttelte sie ärgerlich den Kopf. »Unsinn! Mir geht es nicht gut. Warum hast du dir so viel Zeit gelassen, verdammt noch

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