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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Boden und wurde sofort von Sediment abgedeckt. Mikroorganismen haben dann Haut und Fleisch aufgelöst, und übrig blieb das Skelett. Irgendwann ist der Fluss dann ausgetrocknet, die Sedimente wurden zu Stein, in diesem Fall Sandstein, die Knochen darin wurden durch Kieselsäure ersetzt. Und 145 Millionen Jahre später ist diese Schicht aus alten Sedimenten und Fossilien an der Erdoberfläche, und die Knochen warten nur darauf, gefunden und geborgen zu werden.« Sie holte tief Atem und blickte dann zu ihm. »Tut mir leid, so genau wollten Sie es wahrscheinlich gar nicht wissen.«
    Morgan lächelte sie schief an. »Ihre Ausführungen waren wirklich interessant. Ich würde gerne mehr darüber hören, nur lieber erst, nachdem ich neu verbunden bin.«
    Erschrocken trat Sam mit voller Wucht auf die Bremse. Der Buggy schlingerte und stoppte schließlich in einem Sandhaufen. Sam sprang heraus, noch bevor Morgan die Augen wieder geöffnet hatte. Hastig wühlte sie in dem Durcheinander aus Kisten und Kästen und zog den Verbandskasten heraus. Sie ging um den Buggy herum, bis sie neben Morgan stand.
    Sie begegnete seinem Blick und zog die Augenbrauen zusammen. »Was sitzen Sie denn da noch herum? Ziehen Sie die Hose runter.« Ihre Stimme wurde sanfter. »Oder können Sie nicht alleine aufstehen?«
    Morgan befahl seinen zitternden Gliedern, ihm den Dienst nicht zu versagen, als er langsam ausstieg. Er lehnte sich einen Moment an den Rahmen, um das Schwindelgefühl vergehen zu lassen. Mit geschlossenen Augen atmete er mehrere Male tief durch, bis er das Gefühl hatte, nicht gleich umzukippen. Langsam öffnete er die Augen und sah sich Sams besorgtem Gesicht gegenüber. Sie war tatsächlich ungefähr genauso groß wie er mit seinen 1,85 Metern. Ihre Augen waren fast auf gleicher Höhe, und auch ihren Mund hätte er küssen können, ohne sich den Nacken zu verrenken. Verwirrt schüttelte er den Kopf. Wie kam er denn auf diese Idee? Er musste doch mehr Blut verloren haben, als gut für ihn war.
    »Warten Sie, ich helfe Ihnen.« Ihre langen, schlanken Finger berührten den Knopf seiner Hose und ließen ihn abrupt zusammenzucken.
    Hastig hielt er ihre Hände fest und brachte sie außer Reichweite. Er riss sich zusammen, als er ihren verwirrten Gesichtsausdruck sah. »Danke, es geht schon.« Damit knöpfte er seine Hose auf und schob sie langsam herunter. Er war fast dankbar für den scharfen Schmerz, den er verspürte, als der harte Jeansstoff über die Wunde schrammte und Teile des Verbandes mit sich riss. Sonst wäre es ihm wirklich peinlich gewesen, sich auszuziehen, während ihr Blick auf diesem Teil seines Körpers ruhte. Die unbewusste Reaktion nach ihrer Berührung war durch die Qualen wenigstens etwas gedämpft worden, sodass Sam nicht sofort in Ohnmacht fallen würde. Er atmete schwer, nachdem er seine Jeans schließlich bis über seine Oberschenkel heruntergezogen hatte.
    Sam ergriff seinen Arm und schob Morgan vorsichtig wieder auf den Sitz zurück. Mit einem Seufzer ließ er sich auf den heißen Plastikbezug sinken. Er beobachtete durch halb geschlossene Augen, wie Sam den durchtränkten Verband entfernte und die Wunde begutachtete. Ihre Stirn war sorgenvoll gerunzelt, die rosa Zungenspitze lugte zwischen den Zähnen hervor. »Das sieht nicht gut aus. Die Blutung ist mit meinem geringen Vorrat an Verbandsmaterial nicht zu stoppen. Sie müssen unbedingt zu einem Arzt.«
    »Hier ist aber keiner. Wie steht es mit Ihrem Spezialeinsatzmittel?«
    Sam blickte ihn fragend an. »Mit was?« Dann verstand sie. Ein Lachen sprudelte aus ihr heraus. »Kommt sofort.« Damit richtete sie sich auf und wühlte noch einmal in ihrer Reisetasche. Sie grinste immer noch, als sie sich wieder über ihn beugte. »Wollen Sie vielleicht lieber die Augen schließen?«
    Morgan nahm ihren Vorschlag dankbar an und kniff die Augen zu. Ein Knistern ertönte, und dann wurde ein Gegenstand in die Wunde gelegt. Er biss die Zähne zusammen. Die Schmerzen ließen nur langsam nach, während Sam die Wunde verband. Nach einiger Zeit konnte er sogar die Augen wieder öffnen. Blinzelnd blickte er auf Sams gesenkten Kopf, die gerade den Verband mit einem Pflaster fixierte.
    Als sie damit fertig war, sah sie auf und bemerkte Morgans Blick. »Alles in Ordnung?«
    »Ja.« Morgans Stimme klang belegt, und er räusperte sich.
    »Möchten Sie vielleicht noch etwas trinken, bevor wir weiterfahren?« Morgan nickte wortlos. Er versuchte sich aufzurichten, doch Sam drückte

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