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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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einsamen Wüste sterben. Als er nach einigen Sekunden immer noch lebte, blickte er zögernd auf.
    Rote Flecken hatten sich auf Geralds gebräunten Wangen gebildet. Seine Stimme war gefährlich leise. »Willst du damit sagen, euch hat jemand dabei fotografiert?«
    »Ja, Boss. Tut mir echt leid.«
    »Das ist alles, was du dazu zu sagen hast? Es tut dir leid?« Gerald atmete tief durch. »Gab es mehr als ein Foto?«
    »Das wissen wir nicht. Aber da wir keine Kamera gefunden haben, kann es durchaus sein, dass derjenige noch weitere Fotos geschossen und mitgenommen hat.« Bevor Gerald ihn auf der Stelle erschießen konnte, redete er schnell weiter. »Aber wir haben ja den Namen der Person und können so den Aufenthaltsort ermitteln. Dann holen wir uns die Fotos, und niemandem ist ein Schaden entstanden.«
    »Glaubst du.« Es war keine Frage. Gerald wandte sich an Tony. »Ich möchte, dass du George die Stelle zeigst, wo ihr Frank begraben hattet.« Er wandte sich zu George um. »Danach soll nichts mehr davon zu sehen sein. Verstanden?«
    George nickte und ging mit einem erleichterten Tony zum Wagen. Chuck verzog das Gesicht, als er ihnen nachblickte. So jung und so dumm . Sein Kumpan dachte wirklich, es sei ausgestanden.
    Die beiden Männer stiegen in den Jeep und waren bald hinter den Felsen verschwunden. Geralds stechende hellgrüne Augen bohrten sich in Chucks. »Kannst du den Mann beschreiben?«
    »Nicht richtig. Wir haben ihn nur ganz kurz aus der Entfernung und bei voller Fahrt gesehen. Er war ungefähr so groß wie Frank und hatte kurze braune Haare.«
    »Wie Millionen anderer Menschen.«
    Chuck zuckte zusammen. »Ja.«
    »Nun, dann hoffen wir für dich, dass der Hinweis im Buch Erfolg hat.«
    »Vielleicht hilft es auch, wenn wir nach dem Buggy suchen, in dem er unterwegs war? Die werden hier ja wohl nicht so häufig sein.«
    »Wir werden sehen.«
    Plötzlich ertönte ein lauter Schuss und durchbrach jäh die Stille. Chuck erbleichte, doch Gerald quittierte das Geräusch lediglich mit einem Lächeln. »Ich hasse es, wenn jemand versucht, die Schuld von sich auf andere abzuwälzen. Du bekommst noch eine Chance, Chuck.«
    Erleichtert wischte Chuck sich den Schweiß von der Stirn. »Danke, Boss. Ich werde dich nicht enttäuschen.«
    »Das hoffe ich sehr.«
    Morgan erwachte vom durchdringenden Klingeln eines Telefons. Im ersten Moment wusste er nicht, wo er sich befand und was geschehen war. Doch die Schmerzen, die durch seinen Körper schossen, erinnerten ihn schnell wieder daran. Er knipste die Lampe über dem Bett an und setzte sich mühsam auf.
    Mit einer zittrigen Hand hob er den Hörer ab und hielt ihn an sein Ohr. »Ja?«
    Stille am anderen Ende. »Morgan, bist du das? Hier ist Zach.«
    Erleichterung durchflutete Morgan, als er die Stimme seines Freundes erkannte. »Ja, ich bin’s. Danke, dass du zurückrufst.«
    »Kein Problem. Was ist los? Die Telefonistin hat etwas von ›Leben und Tod‹ gesagt. War sie da wieder etwas melodramatisch?«
    Morgan wünschte, es wäre so. »Leider nicht. Ich bin gerade in einer ziemlich verzwickten Lage und brauche deine Hilfe. Hast du gerade Zeit?«
    »Ja, ich habe Urlaub. Was kann ich für dich tun?«
    Morgans geschwollene Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Es war schön, wenn man Freunde hatte, auf die man sich verlassen konnte. Nicht zum ersten Mal fragte er sich, warum er Zach nicht von Anfang an um Hilfe gebeten hatte. Dann wäre das alles nicht passiert. »Bist du in New York?«
    Zach gab einen merkwürdigen Laut von sich. »Nein, ich besuche Freunde in Moab, Utah.« Das Wort »Freunde« hatte einen seltsamen Unterton. Zach räusperte sich. »Also, was ist los?«
    »Das möchte ich ungern am Telefon sagen. Ich bin gerade in einem Motel in Vernal, ebenfalls Utah, in der Nähe des Dinosaur National Monuments. Kannst du mich hier abholen? Ich bin momentan nicht mobil und körperlich etwas angeschlagen.«
    »Kein Problem. Ich kann mich gleich auf den Weg machen.«
    Morgan atmete erleichtert auf. »Tut mir leid, wenn ich die Zeit mit deinen Freunden unterbreche.«
    »Macht nichts, ich habe sowieso bereits eine zu große Dosis glücklicher Menschen eingeatmet. Wo finde ich dich genau?«
    Morgan wollte schon antworten, dann wurde ihm bewusst, dass er überhaupt keine Ahnung hatte, wo er genau war. »Moment, ich suche eben die Adresse.« Er blätterte in einem kleinen Prospekt, der auf dem Nachttisch lag. »Bedrock Motel, 930 North, Vernal Avenue. Ich bin in Zimmer 12, das

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