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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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letzte in der Reihe.«
    »Okay, habe ich notiert. Es kann allerdings ein paar Stunden dauern. Ich muss mir erst eine Karte und ein Auto besorgen.«
    Morgan hustete. »Schon in Ordnung, bis dahin werde ich wahrscheinlich noch überleben. Ich bin schon froh, dass du gerade nicht in New York bist.« Er räusperte sich. »Danke für deine Hilfe, Zach.«
    »Es geht dir nicht gut, oder?«
    »Es ging schon mal besser. Bis später.«
    »Ich beeile mich.« Damit beendete Zach das Gespräch.
    Morgan legte den Hörer wieder auf die Gabel und ließ sich zurückfallen. Eigentlich musste er etwas essen, aber er konnte sich einfach nicht dazu durchringen, sich mehr als notwendig zu bewegen. Also blieb er liegen und versank wieder in einen unruhigen Schlummer.
    Zach blickte nachdenklich auf das Telefon, das er immer noch in der Hand hielt. Morgan hatte sich nicht gut angehört. Seit Maras Tod vor acht Monaten hatten sie nur noch ein paarmal telefoniert. Er hatte Morgans Wunsch nach Abgeschiedenheit verstanden und respektiert, wollte in seinem Urlaub jedoch bei ihm in Denver vorbeischauen, um dann von dort aus nach New York zurückzufliegen. Doch dort hätte Zach ihn anscheinend gar nicht angetroffen, da Morgan sich gerade in Vernal aufhielt und offensichtlich in Schwierigkeiten steckte.
    Das Erste, was ihm damals an Morgan aufgefallen war, als sie sich bei einem Polizeilehrgang für angehende Brandermittler kennengelernt hatten, war dessen eiserner Wille gewesen, möglichst alles alleine zu schaffen. Morgan besaß eine tief verwurzelte Unabhängigkeit und verließ sich in seinem Privatleben nur auf sich selbst. Er behielt auch das meiste für sich, genauso wie Zach es tat. Das war einer der Gründe gewesen, warum sich so schnell eine Freundschaft zwischen ihnen entwickelt hatte.
    Kopfschüttelnd steckte Zach das Handy wieder ein. Was stand er hier eigentlich noch herum, während sein Freund Hilfe brauchte? Er schob den Zettel mit der Adresse in seine Hosentasche und verließ eilig das Zimmer. Im Türrahmen blieb er stehen und atmete noch einmal tief durch, bevor er die Küche betrat. Wie immer versetzte ihm der Anblick von Autumn einen Stich. Natürlich freute er sich, dass sie jetzt in Sicherheit war und so glücklich schien, wie er sie nie zuvor in New York gesehen hatte. Aber trotzdem ärgerte er sich, dass nicht er derjenige war, der ihre grünen Augen zum Leuchten brachte. Autumn Howard war Bibliothekarin in New York gewesen, als ihr damaliger Freund völlig durchdrehte, sie schlug, in den Keller seines Hauses sperrte und dort schwer misshandelte. Erst nach fünf Tagen war es ihr gelungen, ihn zu überwältigen und sich mit letzter Kraft ins Freie zu schleppen.
    Zach war damals einer der Polizisten gewesen, die versucht hatten, Robert Pears zu fangen. Doch es war ihnen nicht gelungen. Er war wie vom Erdboden verschluckt und tauchte erst ein Jahr später wieder auf, als er Autumn im Arches National Park auflauerte, wo sie als Rangerin arbeitete. Ein Job, den Zach ihr besorgt hatte, um sie vor Robert zu verstecken.
    Zach verzog bei der Erinnerung daran das Gesicht. Sowie er hörte, dass Autumn wieder von Robert bedroht wurde, war er dorthin geflogen und hatte versucht, Pears zu finden. Doch das war ihm wieder nicht gelungen, im Gegenteil, der Verbrecher hatte ihm eine Falle gestellt, und Zach war wie ein Anfänger hineingetappt. Dabei war er so schwer verletzt worden, dass er monatelang im Koma gelegen hatte. Erst hinterher hatte er erfahren, dass Pears Autumn in die Steinlandschaft des Parks verschleppt hatte und sie nur knapp dem Tod entronnen war. Ihr Freund und Kollege Shane Hunter hatte sie mithilfe seines Bruders Clint, der früher Mitglied einer Spezialeinsatztruppe gewesen war, im letzten Moment gerettet. Ihm standen jetzt noch die Haare zu Berge, wenn er daran dachte, wie knapp die Sache gewesen war.
    Und jetzt stand er hier in dem Haus, das Autumn sich mit Shane und einer Katze namens Coco teilte. Er seufzte so tief auf, dass Autumn es am anderen Ende der großen Küche hörte und sich lächelnd zu ihm herumdrehte.
    Als sie seine ernste Miene sah, kam sie besorgt auf ihn zu. »Schlechte Nachrichten?«
    »Das weiß ich noch nicht genau, aber es sieht so aus. Ein Freund von mir benötigt meine Hilfe. Ich muss leider sofort abreisen.«
    Autumn legte ihre Hand auf seinen Arm und löste damit ein Kribbeln aus. »Oh, das tut mir leid. Können wir irgendwie helfen?«
    Zach wollte schon den Kopf schütteln, als ihm einfiel,

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