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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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hinaus und winkte sie herüber. Anscheinend hatte sich doch niemand mehr versteckt. Wäre ja auch ziemlich ungeschickt. Sie war nicht gerade leise gewesen, als sie nach Hause gekommen war. Der oder die Täter hätte sie also auf jeden Fall hören müssen.
    »Es war niemand mehr im Haus, sie können jetzt hineingehen. Es wäre sehr hilfreich, wenn Sie uns eine Liste von dem erstellen könnten, was alles fehlt.«
    Sam nickte stumm und ging vor ihm her in ihr Haus. Irgendwie fühlte es sich nicht mehr an wie ihr Zuhause. Es wirkte nicht mehr heimelig, sondern chaotisch und unheimlich. Schweren Herzens machte sich Sam an die Aufgabe, ihre Besitztümer zu sondieren. Wie sie bereits vermutet hatte, fehlten die tragbaren Wertgegenstände, aber die konnten ersetzt werden. Viel schlimmer war, dass viele ihrer wertvollen Bücher, Fotos und Erinnerungsstücke beschädigt oder zerstört worden waren. Ein dicker Kloß saß in ihrer Kehle, als sie von Zimmer zu Zimmer ging und dem einen Polizisten mitteilte, was gestohlen worden war, während der andere mit Grafitpulver auf den glatten Gegenständen Fingerabdrücke sicherte.
    Nach über einer Stunde hatten sie schließlich das Haus durchkämmt. Sam war mit ihren Nerven völlig am Ende. Der Polizist bemerkte ihren Zustand und erklärte schließlich die vorläufige Untersuchung für beendet. »Haben Sie hier in der Gegend Verwandte oder Freunde?«
    Sam blickte ihn verwirrt an. »Nein. Ja. Ich weiß nicht. Wieso?«
    »Es wäre vielleicht besser, wenn Sie heute Nacht nicht hierblieben. Zumindest so lange nicht, bis Sie aufgeräumt und neue Schlösser eingebaut haben. Vielleicht sollten Sie auch überlegen, sich eine Alarmanlage anzuschaffen, wenn Sie hier ganz alleine leben.«
    Sams Gesicht verlor jegliche Farbe. Bisher hatte sie noch gar nicht darüber nachgedacht, dass die Täter auch wiederkommen könnten. Es gab ja schließlich nichts mehr bei ihr zu holen. »Ich könnte meine Freundin Cathy anrufen. Sie nimmt mich bestimmt für ein paar Nächte auf.«
    Der Polizist lächelte sie ermutigend an. »Tun Sie das. Wir bleiben hier, bis Sie eine Unterkunft gefunden haben.«
    Seine Freundlichkeit tat Sam unendlich gut. Sie brachte ein schwaches Lächeln zustande. »Vielen Dank.«
    Sie ging zum schwarz bepuderten Telefon, hob es vorsichtig mit zwei Fingern hoch und rief ihre Freundin an. Cathy bot ihr sofort an, bei ihr zu übernachten, so lange sie wollte. Sam fühlte sich danach schon etwas besser. Es tat gut, solche Freunde zu haben. Schnell suchte sie sich einige notwendige Sachen zusammen und verließ gemeinsam mit den Polizisten ihr Haus.

11
    Wie gebannt blickte Morgan in den kleinen Spiegel, den Zach ihm gegeben hatte.
    »Nun, wie findest du’s?« Zachs Stimme verriet sein unterdrücktes Lachen.
    »Ich sehe aus wie Frankensteins Monster, nur schlimmer.« Morgans Knurren brachte Zach erst recht zum Lachen. Morgan blickte ihn böse an. »Du findest das wohl lustig, was? Stell dir mal vor, dir würde jemand deine hübschen roten Löckchen aschblond färben!«
    Zach hörte auf zu lachen. »Ich habe keine roten Haare.«
    Diesmal grinste Morgan. »Also, von hier sehen sie aber so aus.« Er hielt seinem Freund den Spiegel hin. »Sieh selbst.«
    Zögernd nahm Zach den Spiegel und blickte hinein. »Das liegt am Licht. Was dich betrifft: Ich finde diese Haarfarbe ist genau das, was du brauchst. Niemand wird dich erkennen. Man wird dich wahrscheinlich kaum mehr beachten.«
    »Ja, und die verdammten Prellungen wird auch niemand bemerken.« Sein Sarkasmus prallte an Zach einfach ab.
    »In ein paar Tagen wird das meiste davon verschwunden sein. Den Rest kannst du überschminken, wenn du nach draußen gehst.« Morgan grunzte nur. »Du willst doch hier nicht den schwierigen Patienten spielen, oder? Ich habe nämlich auch noch anderes mit meiner Zeit anzufangen, als mir dein Gejammere anzuhören.«
    Zach hatte natürlich recht, auch wenn er es etwas ruppig gesagt hatte. Aber es war schwer für Morgan, einfach tatenlos im Bett zu liegen und andere für ihn sorgen zu lassen. Er war es gewöhnt, der Versorger zu sein und sich um andere zu kümmern, nicht umgekehrt. »Hatte ich dir schon dafür gedankt, dass du mir hilfst?«
    Zach seufzte. »Ja, hattest du, mehrfach. Und es ist nicht nötig, mir zu danken. Du hättest das Gleiche auch für mich getan.« Er räusperte sich und wechselte das Thema. »Übrigens habe ich heute mit dem zuständigen Polizisten in Grand Junction gesprochen. Er hat gesagt,

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