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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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automatischer Protest verklang unvollendet. Sie seufzte auf. »Du könntest recht haben. Es hat mir tatsächlich gefallen, wie er sich benommen hat. Sogar als er unbedingt mein Schlafzimmer durchsuchen wollte.«
    Sam lachte. »Ich dachte, genau da wolltest du ihn haben.«
    Cathy verzog den Mund. »Aber doch nicht so. Er sollte nicht in Schränken wühlen und unter das Bett kriechen. Außerdem warst du ja auch noch in der Wohnung.«
    »Tut mir leid.«
    »Unsinn. Ohne dich wäre er ja nie hierhergekommen. Also, bleib ruhig noch länger, vielleicht taucht er dann öfter hier auf.«
    Lächelnd stand Sam auf. »Es freut mich, dass meine Anwesenheit auch gute Seiten hat.«
    »Hey, ich bin halt praktisch veranlagt.« Cathy wurde ernst. »Du weißt, dass ich dich gerne hier habe und du bleiben kannst, solange du willst.«
    Sam ging zu ihr hinüber und umarmte sie. »Ich weiß. Danke für alles. Es war toll, wie alle mitgeholfen haben. Ohne eure Hilfe wäre ich nie fertig geworden.«
    »Dafür sind Freunde schließlich da. So, und jetzt gehst du ins Bett, damit du dich mal wieder richtig ausschlafen kannst.«
    Während Sam im zweiten Badezimmer duschte, nahm Cathy ihr angekündigtes Schaumbad und träumte dabei von Tom.

15
    Am nächsten Morgen fühlte sich Morgan wesentlich besser als am Tag zuvor. Natürlich tat ihm noch vieles weh, aber sein Kopf war klar, und sein Bewegungsdrang meldete sich mit Nachdruck. Er hatte noch nie lange still liegen können. Vorsichtig schlüpfte er aus dem Bett und machte einige leichte Dehnübungen. Er zuckte zusammen, als der Schmerz durch seine Rippen fuhr. Aber das konnte ihn nicht davon abhalten, dem Rest seines Körpers ein wenig Betätigung zukommen zu lassen. Zu gerne hätte er endlich mal wieder eine heiße Dusche genossen, aber das musste wohl warten, bis die Verbände abgenommen wurden. Die Ärztin war abends noch einmal in sein Zimmer gekommen und hatte sich die Verletzungen angeschaut, bevor sie sie neu bandagiert hatte. Anscheinend war sie sehr zufrieden mit seinen Fortschritten. Doch sie hatte ihm auch geraten, es noch einige Tage ruhig angehen zu lassen.
    Das hatte er auch vor, vorausgesetzt, Zach brachte ihm Informationen vom FBI, die ihm zeigten, dass sich dort auch wirklich jemand um Gerald White und seine Bande kümmerte. Er würde nicht so verrückt sein, mit seinen kaum verheilten Verletzungen loszurennen, um kurz darauf wieder auf der Nase zu liegen. Nein, so unruhig er auch war, er würde hier ganz geduldig ausharren und nicht wieder so unvorbereitet handeln wie beim letzten Mal. Das Einzige, was er zu seiner Entschuldigung vorbringen konnte, war der wahnsinnige Schmerz, der nach Maras Tod in ihm getobt hatte, und die dadurch entstandene Wut auf die Untätigkeit der Polizei. Hätte er damals so klar denken können wie heute, dann hätte er zumindest zwei oder drei Sicherungen in seinen verrückten Plan eingebaut. Aber nein, er hatte sich einfach so in die Höhle des Löwen begeben, ohne überhaupt jemandem zu erzählen, wohin er ging und was er dort wollte.
    Er schnitt eine Grimasse und richtete sich auf. Was er für ein Idiot gewesen war! Nun, auf jeden Fall hatte er seine gerechte Strafe bekommen. Jeder quälende Atemzug würde ihn noch für einige Zeit daran erinnern, dass er nächstes Mal vorsichtiger sein sollte. Bedächtig ging er ins Badezimmer, wo er sich, so gut es ging, um die Wunden herum wusch. Sein Brustkorb war unter dem Verband noch grünlich verfärbt. Aber immerhin sah alles schon besser aus als das erste lila-schwarze Stadium der Prellungen. Sein Gesicht wirkte dank der Haarfarbe immer noch farblos, seine grauen Augen fast durchscheinend. Richtig unheimlich. Seine kräftig sprießenden Bartstoppeln trugen auch nicht gerade dazu bei, ihn attraktiver aussehen zu lassen. Immerhin verdeckten sie aber ein wenig die Verfärbung und Schwellung am Kinn. Missmutig fuhr er mit den Fingerspitzen über die Stoppeln. Verdammt, das juckte. Sowie diese Sache ausgestanden war, würde er sich das Gestrüpp sofort wieder abrasieren. Er versuchte noch, seine wirren Haare zu bändigen, aber auch das war vergebene Liebesmüh.
    Er stieg die Treppe hinunter, bemüht, seine Rippen nicht unnötig zu erschüttern. Gestern um diese Zeit hatte er sich noch wesentlich schlechter gefühlt. Fast ein wenig beschwingt legte er die letzten Schritte zum gemütlichen Wohnzimmer zurück. Dort entdeckte er, dass er doch nicht alleine im Haus war. Sein nicht ganz freiwilliger Gastgeber saß

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