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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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in einem Sessel mit der Tageszeitung in den Händen und einer kleinen getigerten Katze auf dem Schoß. Morgan räusperte sich, bevor er das Zimmer betrat.
    Shane senkte die Zeitung und blickte ihn an. Ein Lächeln überzog sein Gesicht. »Hallo, ich hätte Sie fast nicht erkannt. Geht es Ihnen besser?«
    Langsam trat Morgan in das Zimmer. »Ja, danke. Viel besser. Ich hoffe, ich störe Sie nicht.«
    »Aber nein. Kommen Sie mit in die Küche, dann können wir gemeinsam frühstücken.«
    »Ich hoffe, Sie haben nicht extra auf mich gewartet?«
    Shane lachte. »Nein, dazu hatte ich zu viel Hunger. Aber ein zweites Frühstück kann nie schaden.« Damit setzte er die schlafende Katze auf dem Sessel ab und ging in die Küche. Sein prüfender Blick traf Morgan. »Waren Ihre Haare nicht vorher dunkler?«
    Mit einer Grimasse fuhr Morgan durch seinen Haarschopf. »Zach meinte, es wäre besser, wenn ich mein Äußeres verändere.«
    »Würde noch besser wirken, wenn die Prellungen nicht mehr zu sehen wären.«
    Morgan nickte. »Ich arbeite daran.«
    Shane deutete auf den Tisch. »Bedienen Sie sich.«
    Morgans Magen knurrte hörbar. »Danke. Ich scheine in letzter Zeit zu viele Mahlzeiten ausgelassen zu haben.«
    »In Ihrem Zustand nicht verwunderlich. Wobei wir bei dem Thema wären, über das ich mit Ihnen sprechen wollte.« Shane ging nicht gerade subtil vor, aber er hatte wohl ein Anrecht darauf, nachdem er Morgan hier ohne Fragen aufgenommen hatte.
    Morgan blickte ihn wachsam an. »Ja?«
    »Ich vertraue Autumns Meinung und daher auch Zach, aber ich würde gerne von Ihnen hören, was passiert ist und ob ich mir Sorgen um die Sicherheit machen muss.«
    »Ich werde niemandem etwas tun, falls Sie das befürchten.«
    »Das habe ich auch nicht geglaubt, sonst hätte ich Sie gar nicht erst ins Haus gelassen. Aber ich muss wissen, was passiert, wenn derjenige Sie findet, der Sie so zugerichtet hat.«
    »Er wird mich töten.«
    Diese ruhige Feststellung war ganz offensichtlich nicht das, was Shane hören wollte. Mit einer Hand fuhr er über sein Gesicht, bevor er wieder auf den Stuhl deutete. »Setzen Sie sich, und essen Sie.«
    Nach kurzem Zögern folgte Morgan seiner Anweisung. Zwangsläufig, denn er konnte noch nicht so lange stehen, besonders nicht, wenn er etwas zu essen vor Augen hatte und vor Hunger fast umkam. Er steckte einen Toast in den Toaster und wartete darauf, dass das Verhör begann.
    Lange musste er auf die Vernehmung nicht warten. Shane schwieg nur, bis Morgan etwas im Mund hatte, dann begann er mit den Fragen. »Was genau ist mit Ihnen passiert?«
    Morgans Herz schlug schneller, als er sich an jede Einzelheit erinnerte. »Um es kurz zu machen: Ich wurde geschlagen, getreten, wieder geschlagen, in einen Teppich gewickelt, in die Wüste gefahren und dort begraben. Natürlich erst nach ein paar weiteren Schlägen.« Er fasste kurz an seine Stirnwunde. »Fühlte sich nach einer Schaufel an.«
    Shanes Mund hatte sich zu einem Strich zusammengezogen. In seinen schwarzen Augen stand Mitgefühl. »Und wie sind Sie da wieder rausgekommen?«
    Ein Lächeln zuckte über Morgans Lippen. »Ich wurde zufällig gefunden und ausgegraben, bevor ich erstickt bin. Dann hat sie mich in ihr Zelt mitgenommen und die Erstversorgung übernommen. Am nächsten Tag kamen die Schurken wieder, und wir sind geflohen. Sie haben uns verfolgt, sind aber in einem Graben hängen geblieben. Wir haben Glück gehabt.«
    »Sie?«
    Morgan blickte ihn verständnislos an. »Wie bitte?«
    »Sie sagten, ›sie‹ hätte Sie gerettet. Eine Frau war mitten in der Wüste und hat Sie gefunden?«
    Morgan verdrehte die Augen. »Zach hat recht, ich tauge absolut nicht zu Heimlichkeiten. Ja, eine Frau hat mich gefunden und mir geholfen. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie das nicht weitererzählen würden. Ich möchte sie nicht auch noch in Gefahr bringen.« Seine Augenbrauen senkten sich. »Wenn sie das nicht schon längst ist.«
    »Keine Angst, ich sage nichts. Es geht mir nur darum herauszufinden, ob Autumn in Gefahr ist.«
    »Ist sie nicht. Niemand kann wissen, dass ich hier bin. Ich habe keinerlei Verbindungen zu diesem Ort. Und Sie können sicher sein, dass ich auch niemandem erzählen werde, wo ich war, selbst unter Folter nicht.«
    Shane zuckte zusammen. »Sie sind jetzt in Sicherheit, oder nicht? Zach hilft Ihnen doch?«
    »Ja, das versucht er. Aber solange die Bande nicht im Gefängnis ist, werde ich wahrscheinlich nirgends mehr sicher sein.« Er zuckte

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