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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Morgan die Handynummer, die Zach ihm gegeben hatte. »Murdock.«
    »Zach, hier ist Morgan. Bist du schon beim FBI gewesen?«
    »Ich bin gerade dort. Was ist los?«
    »Die Frau, die mich gerettet hat, steckt in ernsthaften Schwierigkeiten. Ich muss nach Salt Lake City und ihr helfen.«
    »Du hast versprochen, im Haus zu bleiben.«
    »Ich weiß. Aber jemand versucht, sie umzubringen, und das vermutlich meinetwegen. Ein anderer unbeteiligter Mann ist deswegen schon umgekommen. Ich kann nicht zulassen, dass noch jemand verletzt wird oder stirbt.«
    »Verdammt! Warte mal kurz.« Morgan wartete ungeduldig, während durch die Leitung Fetzen eines Gesprächs drangen. Dann war Zach wieder da. »Ich habe gerade mit meinem Freund beim FBI gesprochen. Ich kann dir nichts Genaues sagen, nur so viel: Das FBI hat einen Agenten in die Bande eingeschleust. Schon seit einiger Zeit übrigens. Im Fall von Mara wird auch ermittelt. Das FBI sagt, du sollst dich da raushalten. Sie werden von innen heraus ermitteln.«
    Morgan gab ein geringschätziges Grunzen von sich. »Sieht nicht so aus, als wären sie damit sonderlich erfolgreich gewesen. Hör zu, Zach. Ich kann hier nicht einfach herumsitzen und die Frau im Stich lassen. Ich muss zumindest versuchen, ihr zu helfen. Wenn ich sie sicher bei mir habe, werden wir uns verkriechen und den Rest dem FBI überlassen.«
    Zach seufzte. »Das ist kein besonders toller Plan, aber ich verstehe dich. Halt mich auf dem Laufenden, damit ich weiß, wo ich dich erreichen kann.«
    »Mach ich. Bis bald.« Morgan legte auf und drehte sich zu Shane um, der mit über der Brust verschränkten Armen in der Türöffnung stand. »Zach ist nicht begeistert, aber er weiß, warum ich es machen muss.«
    Shane nickte. »Morgan ist es also.«
    »Wie bitte?«
    »Ihr Name. Ich hatte mich schon gefragt, wie Sie wohl heißen.«
    Morgan fluchte unterdrückt.
    Shane lächelte. »Keine Angst, ich werde es für mich behalten.«
    »Danke.«
    Shane nickte, zog eine Schublade auf und holte ein Handy heraus. Er warf es Morgan zu. »Damit Sie unterwegs erreichbar sind.«
    Morgan fing es auf und blickte unsicher darauf. »Aber das …«
    »Nehmen Sie es, ich benutze es sowieso nur selten. Es müsste aufgeladen sein, das mache ich regelmäßig. Sie können es mir dann ja irgendwann wieder zurückgeben.«
    »Ich werde alles zurückzahlen, was Sie für mich getan haben.«
    Shane nickte nur.
    Gemeinsam fuhren sie zum Gebrauchtwagenhändler und kauften im Namen des Arches National Park Service einen alten Wagen, der eindeutig schon bessere Zeiten gesehen hatte. Aber er fuhr und war nicht teuer – das war alles, was im Moment zählte. Morgan war es peinlich, dass sein Gastgeber Geld für ihn ausgab. Aber wenn er heute noch nach Salt Lake City wollte, dann musste er es wohl oder übel annehmen. Im Stillen schwor er sich, jeden Cent zurückzuzahlen. Er würde Zach anweisen, das Geld von seinem Konto zu nehmen, sollte er nicht überleben. Mehr konnte er zurzeit nicht tun.
    So blieb er stumm, während Shane die Kaufabwicklung managte, wie sie es besprochen hatten. Da Morgan keine Papiere hatte, zeigte Shane seinen Führerschein vor. Nachdem alles erledigt war, setzte er sich hinter das Steuer des neu erworbenen Fahrzeugs, während Morgan in den Jeep stieg. Sie fuhren nur um zwei Ecken, dann hielten sie an und tauschten die Wagen. Shane holte aus dem Handschuhfach eine Karte von Utah und reichte sie ihm zusammen mit einem Bündel Geldscheine.
    Morgan nahm es schweigend an und reichte Shane die Hand. »Vielen Dank für alles. Ich hoffe, wir sehen uns irgendwann unter besseren Umständen wieder.«
    Freundlich lächelnd erwiderte Shane den Händedruck. »Das wäre schön. Viel Glück, und passen Sie gut auf sich und Ihre Retterin auf.«
    Morgan nickte und stieg in den Wagen. Er hoffte, er konnte dieses Versprechen halten. Bevor er losfuhr, kurbelte er noch einmal das Fenster herunter. »Kann ich Sie noch etwas fragen?«
    »Sicher.«
    »Warum tun Sie so viel für einen Fremden?«
    Shane lehnte einen Arm auf das Dach des Wagens und beugte sich leicht herunter. »Zuerst habe ich es für Autumn und Zach getan. Dann fiel mir wieder ein, wie viele Menschen mir damals geholfen haben, als Autumn von ihrem verrückten Exfreund entführt worden war. Also finde ich es nur richtig, wenn diesmal ich jemandem helfe, der in Schwierigkeiten steckt.« Er fuhr mit einer Hand durch seine kurzen Haare und blickte Morgan an. »Frage beantwortet?«
    Morgan lächelte.

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