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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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immer noch nicht ganz gesund, spürte sie ein warmes Gefühl in ihrer Brust. Es tat gut, ihn wiederzusehen, auch unter diesen Umständen. »Vorhin war ein Detective hier, der mir Fragen gestellt hat. Morgen soll ich ins Präsidium kommen und eine vollständige Aussage machen.« Johns Kopf schnellte zu ihr herum. Bevor er etwas fragen konnte, schüttelte sie den Kopf. »Ich habe ihm nichts von Ihnen erzählt. Ich wollte Sie dadurch nicht noch mehr in Gefahr bringen. Außerdem weiß ich ja im Prinzip auch nicht, worum es eigentlich geht.« Sie verzog den Mund. »Ich war mir nicht sicher, ob die Vorfälle überhaupt miteinander zusammenhängen.«
    John blickte sie dankbar an. »Ich werde Ihnen nachher alles erklären, sobald wir in Sicherheit sind.«
    »Gut. Könnten Sie mir meine Kleidung aus dem Schrank geben?«
    John nickte und humpelte die paar Schritte zu dem eintürigen Kleiderschrank. Er nahm alles heraus und reichte ihr die Sachen. Sam hatte die Beine bereits aus dem Bett geschwungen und saß nun, die Decke um sich geschlungen, auf der Kante.
    »Kann ich Ihnen irgendwie helfen?«
    Sam schüttelte den Kopf. »Nein, danke. Es geht schon.« Sie wartete, bis er sich umgedreht hatte und aus dem Fenster blickte, bevor sie die Decke sinken ließ. Schnell streifte sie das Krankenhaushemd von den Schultern, warf es zur Seite und griff sich ihre spitzenbesetzte Unterwäsche. Röte schoss in ihre Wangen, als ihr bewusst wurde, dass John sie in der Hand gehalten hatte. Wahrscheinlich würde niemand, der sie in Jeans und T-Shirt sah, vermuten, dass sie so etwas darunter trug. Aber sie mochte nun mal schöne Dessous und sah nicht ein, warum sie darauf verzichten sollte, auch wenn sie nie jemand außer ihr zu Gesicht bekam. Nun, jetzt hatte sie jemand gesehen, und nach Johns Gesichtsausdruck zu urteilen hatten sie auch einen Eindruck hinterlassen. Ein leichtes Lächeln überzog ihre Lippen, das aber gleich wieder verflog, als sie versuchte, ihr T-Shirt über den Kopf zu bekomme und damit an ihre wunde Haut stieß.
    Morgan hörte ihren Schmerzenslaut und blickte über seine Schulter. Sam saß nur in ihrer Unterwäsche bekleidet auf dem Bett, das T-Shirt halb über den Kopf gezogen. Anscheinend hatte sie Schwierigkeiten, es anzuziehen. Zögernd trat er ein paar Schritte auf sie zu. »Soll ich helfen?«
    Sam hörte einen Moment auf, sich zu bewegen, dann ertönte ihre Stimme gedämpft durch den Stoff. »Bitte. Der Halsausschnitt ist zu eng und schrappt über meine verbrannte Haut. Könnten Sie ihn vielleicht etwas weiten?«
    Morgan bemühte sich, nicht auf ihre Brüste zu starren, als er sich dicht vor sie stellte und seine Hände unter ihr T-Shirt schob. Es erleichterte seine Situation auch nicht, dass er genau zwischen ihren gespreizten Beinen stand. Über sich und seine Regungen entsetzt, hielt er sich noch einmal deutlich ihren Altersunterschied vor Augen. Aber viel half es nicht. Mit fest zusammengepressten Zähnen fuhr er sanft mit den Händen seitlich an ihrem Kopf entlang, bis er den Ausschnitt erreichte. Seine Finger dehnten den Stoff und wirkten wie eine Sicherheitsglocke für ihr Gesicht. Sowie ihr Kopf herausschaute, zog er, so schnell es ging, seine Hände unter ihrem T-Shirt hervor und trat einen Schritt zurück. Ihr Gesicht war rot angelaufen, was sicher nicht nur an ihren Verletzungen lag.
    Schnell drehte er sich um und marschierte zum Fenster zurück. Doch er nahm nicht mehr wahr, was draußen vor sich ging, sondern sah nur noch ihre weiche, leicht gebräunte Haut vor sich. Gequält schloss er die Augen. Er wollte so etwas nicht empfinden, schon gar nicht für diese Frau und zu diesem Zeitpunkt. Sicher, es war schon länger her, seit er die zarte Haut einer Frau berührt hatte. Aber doch noch nicht so lange, dass er trotz seiner eigenen und ihrer Verletzungen nicht den unwiderstehlichen Wunsch verspürt hatte, seinen Kopf an ihrer Brust zu vergraben. Entsetzt über sich selbst schüttelte er den Kopf. Der Schlag, den er erhalten hatte, musste wohl doch schwerer gewesen sein, als er vermutet hatte. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, damit er nicht etwas tat, was er später garantiert bereuen würde.
    Er bemerkte erst, dass sie hinter ihm stand, als ihre kalte Hand seinen Arm berührte.
    »Ich bin so weit.«
    Morgan nickte und nahm ihr den Rucksack ab. Auf ihren erstaunten Blick hin zuckte er die Schultern. »Den trage ich. Falls wir rennen müssen.« Sam schloss ihren Mund wieder und schluckte. »Haben Sie

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