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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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von meinem FBI-Freund erfahre. Er hat versprochen, mich sofort zu benachrichtigen, wenn sich die Sache erledigt hat.«
    »Okay. Vielen Dank.«
    »Passt auf euch auf.«
    »Machen wir. Bis bald.« Morgan beendete das Gespräch und legte das Handy wieder auf den Beifahrersitz. »Deine Freundin kümmert sich um alles.«
    Sam fiel ein Stein vom Herzen. So musste sie sich wenigstens keine Gedanken um ihre Familie, ihre Arbeit oder ihr Haus machen. Es reichte schon, wenn sie sich Sorgen darum machte, ob sie bald von irgendwelchen mordlüsternen Verbrechern gefunden würden. Außerdem war ihr auch ihr Begleiter ein Rätsel. Sie war sich inzwischen sicher, dass er kein Verbrecher war, was er ja auch bestätigt hatte. Natürlich hätte er lügen können, denn sie hatte keine Möglichkeit, seine Angaben nachzuprüfen, aber sie vertraute ihm. Mehr noch, sie mochte diesen Mann. Zumindest das, was sie bisher von ihm wusste. Was sie jedoch wirklich überraschte, war die starke körperliche Anziehung, die sie zu ihm verspürte. Und das schon seit einiger Zeit. Bereits draußen auf dem Plateau hatte sie erste Anzeichen davon bemerkt, doch seit dem Kuss waren ihre Gefühle noch viel stärker geworden.
    Was sie hauptsächlich davon abhielt, ihrem Verlangen nachzugeben, war Johns Reaktion auf ihre Berührungen. Den Kuss hatten sie beide nicht kommen sehen, daher hatte er sich hingegeben und nicht darüber nachgedacht. Sam hatte seine schiere Leidenschaft jedenfalls fast umgehauen. Doch seitdem zog er sich immer wieder vor ihr zurück, fast als hätte er Angst davor, dass etwas passieren könnte. Warum tat er das? Welchen Grund gab es, der gegenseitigen Anziehung nicht nachzugeben? War er etwa gebunden, hatte eine Frau oder womöglich Kinder? Erschrocken fuhr Sam auf. Konnte er den Gefühlen, die sie in seinen Augen zu erkennen geglaubt hatte, gar nicht nachgeben, weil er nicht frei war?
    »Was ist los?«
    Johns Frage ließ sie zusammenzucken. Zögernd blickte sie ihn an. In der Dunkelheit konnte sie nur noch einen schwachen Umriss erkennen. Das machte es ihr leichter, die Frage zu stellen, die ihr auf der Zunge lag. »Ich habe mich gerade gefragt, ob du verheiratet bist.«
    Johns Schweigen bezeugte seine Überraschung. »Nein, bin ich nicht.«
    »Hast du eine Freundin?«
    Wieder eine Pause. »Nein. Wieso willst du das wissen?«
    Weil ich an dir interessiert bin, Dummkopf. »Nur so. Wir haben uns geküsst, und ich wollte einfach nur wissen, ob ich damit jemandem auf die Füße trete.«
    John räusperte sich. »Hör zu, Sam. Der Kuss war ein Fehler. Das hätten wir nicht tun sollen. Es lag nur an der gefährlichen Situation und hatte nichts zu sagen.«
    Sam versuchte, sich ihre Verletztheit nicht anmerken zu lassen. »Wen versuchst du jetzt zu überzeugen, dich oder mich? Ich für meinen Teil fand den Kuss jedenfalls sehr schön, und ich weigere mich, dafür Ausreden zu suchen.«
    John war anscheinend sprachlos. Nach einigen Sekunden erklang wieder seine raue Stimme im Dunkel der Nacht. »Du weißt nicht, wovon du redest. Es war einfach nur eine überzogene Reaktion, das war alles.«
    Sam baute sich dicht vor ihm auf. »Hast du einfach nur Angst, deine Gefühle zuzulassen? Ich hätte nicht gedacht, dass du in dieser Beziehung so ein Feigling bist. Und noch etwas …«, sie stach zur Bekräftigung ihrer Worte mit dem Finger in seine Brust, »… behandele mich bitte nicht, als wäre ich deine kleine Schwester. Ich bin eine erwachsene Frau und treffe schon seit einiger Zeit meine eigenen Entscheidungen!« John gab einen qualvollen Laut von sich. Sofort verwandelte sich ihr Ärger in Besorgnis. »Habe ich dir wehgetan?« John wehrte sie mit einer Hand ab, als sie näher kommen wollte. Sie sah seine Augen glitzern. Unsicher blieb sie stehen. »John?«
    Rau und kaum zu verstehen kam seine Stimme aus der Dunkelheit. »Geh schon mal ins Auto. Ich komme gleich nach.«
    Verunsichert blickte Sam noch einmal auf seine dunkle Silhouette, dann folgte sie seinem Vorschlag. Was hatte sie getan? Hatte ihr kleiner Stoß ihn wieder verletzt? Eigentlich hatte sie ihn weit oberhalb seiner Rippen berührt. Oder war es etwas gewesen, was sie gesagt hatte? Aber was? War er dermaßen empfindlich? Ihm war doch sicherlich klar, dass sie ein wenig überreagiert hatte. Verunsichert setzte sie sich auf den Beifahrersitz und versuchte, es sich dort so gemütlich wie möglich zu machen. Sie fand das Handy und legte es ins Handschuhfach. Da die Luft langsam kühler

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