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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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wurde, zog sie die Tür hinter sich zu. Noch war ein Rest der warmen Nachmittagsluft im Auto. Trotzdem wünschte Sam sich, sie hätte im Einkaufszentrum auch an einen langärmeligen Pullover oder eine Jacke gedacht. Aber jetzt war es zu spät. Sie musste einfach das Beste aus der Situation machen.
    Scheinbar endlos dauerte es, bis John schließlich neben ihr auftauchte. Er öffnete die Tür. »Steig aus, du kannst hinten bestimmt bequemer schlafen.«
    Sam schüttelte den Kopf. »Ich habe es mir hier schon gemütlich gemacht. Leg du dich hinten hin. Dann kannst du auch deine Verletzungen ein bisschen schonen.«
    »Aber …«
    »Ich werde hier bestimmt nicht weggehen. Entweder du nutzt die Rückbank, oder du musst dich hinter das Lenkrad quetschen.«
    John blickte sie schweigend an. Dann seufzte er. »Bist du immer so stur?«
    Sam zeigte grinsend ihre Zähne. »Ja. Gewöhn dich besser dran.«
    Kopfschüttelnd warf Morgan die Tür wieder zu und kletterte auf die Rückbank, nachdem er die Einkäufe in den Fußraum befördert hatte. Mit einem tiefen Seufzer streckte er sich aus, so weit es seine langen Beine zuließen. Es tat wirklich gut, seine verletzten Rippen zu entlasten. Die lange Autofahrt und die Anspannung hatten dazu geführt, dass er den dumpfen Schmerz permanent verspürte, unterbrochen von Phasen reinster Agonie, immer dann, wenn er sich falsch bewegte oder zu tief atmete. Er schloss die Augen und bemühte sich, so ruhig und gleichmäßig wie möglich zu atmen. Der Schlaf rückte immer näher, in wenigen Sekunden würde er schweben …
    »Wie heißt du wirklich?«
    Morgans Augen flogen auf. »Sam!«
    Sie drehte sich zu ihm um. »Ich meine es ernst. Ich kann nicht mit einem Mann schlafen, wenn ich noch nicht mal seinen Namen kenne.«
    Morgan unterdrückte das Verlangen, ihren Mund zu stopfen, vorzugsweise mit seinem eigenen. »Du bist eine echte Nervensäge, weißt du das?«
    »Ja. Also?«
    Morgan kapitulierte. »Morgan.«
    »Ja, der Name passt zu dir, viel besser jedenfalls als John. Gute Nacht.« Ein Lächeln klang in ihrer Stimme mit.
    »Schlaf schön.« Er selbst würde jetzt wohl keinen Schlaf mehr finden. Nach ihrer Bemerkung war er wieder hellwach, alles an ihm. Verdammt! Er brauchte den Schlaf, damit er für die nächtliche Fahrt fit war. Doch alles, an das er denken konnte, war sein breites, bequemes Bett in seiner Wohnung in Denver und eine anschmiegsame Sam neben ihm. Oder unter ihm. Über ihm? Gott, er war unmöglich! Sie hatte es bestimmt nur im harmlosen Sinn gemeint, als sie von »schlafen« gesprochen hatte. Oder?
    Appetitlos schob Cathy die Pizzastücke auf ihrem Teller hin und her. Neidisch beobachtete sie, wie Tom Gabel für Gabel in seinen Mund schob. Wie konnte er in einer Situation wie dieser überhaupt etwas runterkriegen? Schon allein der Geruch verursachte ihr beinahe Übelkeit.
    Tom fing ihren Blick auf und ließ die Gabel sinken. »Du bist dir immer noch nicht hundertprozentig sicher, oder?«
    Cathy schüttelte den Kopf. »Nein. Ich würde zu gerne glauben, dass es Sam gut geht und sie in Sicherheit ist. Aber irgendwie fehlt mir dazu der Beweis.«
    Tom runzelte die Stirn. »Aber hat der Anrufer denn mit irgendeinem Wort angedeutet, dass er ihr etwas antun will?«
    »Nein, es klang alles, als würde er es auch so meinen. Aber das heißt ja nichts.«
    »Ich schlage vor, wir gehen jetzt erst einmal davon aus, dass er die Wahrheit gesagt hat. Und morgen früh rufen wir diesen Detective Gonzalez an und reden mit ihm. Vielleicht hat er eine Lösung.«
    Cathys Gesicht hellte sich auf. »Dann können wir auch gleich danach fragen, ob sich bei ihm ein Detective aus New York gemeldet hat.« Auf Toms fragenden Blick hin erläuterte sie ihre Idee. »Er hat mir gesagt, er kümmere sich darum, als ich erwähnte, dass Gonzalez nach Sam gefragt habe.«
    Tom lächelte. »Siehst du, so einfach können wir das überprüfen. Wir müssen nur eine Nacht darüber schlafen, dann haben wir Gewissheit. Und wenn nicht, dann werden wir den Detective darauf ansetzen. Ich wüsste jedenfalls nicht, was wir beide da ausrichten könnten.«
    »Ich auch nicht. Ich komme mir nur so verdammt hilflos vor. Als wäre ich Zuschauer in einem Kinofilm und könnte nichts an den Geschehnissen ändern.« Sie verzog das Gesicht. »Ich hasse dieses Gefühl!«
    »Das geht mir genauso.«
    Lächelnd umfasste Cathy seine geballte Faust. »Jedenfalls bin ich sehr froh, dass ich wenigstens deine Unterstützung habe.«
    Toms blaue Augen

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