Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
Vom Netzwerk:
schwarze Kugel wärmte meine Hand und begann, hellgrün zu leuchten.
    Liv riss die Augen auf. »Verblüffend.«
    Ich ging ein paar Schritte auf der dunklen Straße und das Licht leuchtete heller.
    Link kam zu mir. »Hallo? Ich will lieber da drüben langgehen. Was soll das?«
    »Sieh dir das an.« Ich ging weiter und hielt das Bogenlicht hoch, um es Link zu zeigen.
    »Eine Wahnsinnstaschenlampe hast du da.«
    Liv las ihr Selenometer ab. »Du hattest recht, es führt uns wie ein Kompass. Die angezeigten Daten bestätigen es. Die magnetische Anziehungskraft des Mondes nimmt zu, wenn wir in diese Richtung gehen, was für diese Jahreszeit völlig unnatürlich ist.«
    Link schüttelte den Kopf. »Ich hätte es wissen müssen. War ja klar, dass es nicht die sonnige Wiese, sondern die unheimliche Straße sein muss. Wahrscheinlich lauert uns wieder ein Vex auf.«
    Bei jedem Schritt leuchtete das Bogenlicht heller und das Grün wurde intensiver. »Okay, wir gehen in diese Richtung.«
    »Natürlich, wohin auch sonst.«
    Link hatte sich damit abgefunden, dass wir dem sicheren Tod entgegengingen, tatsächlich aber war die dunkle Straße nichts weiter als eine dunkle Straße. Es passierte nichts, als wir zu dem Motel-Schild gingen. Im rechten Winkel zweigte eine andere Straße ab, in der sich eine dunkle Tür neben die andere reihte. Zwischen dem Motel-Schild und dem Nachbarhaus befand sich eine steile Treppe. Sie führte ganz offensichtlich zu einem anderen Tunnelzugang.
    »Gehen wir nach links oder nach rechts?«, fragte Liv.
    Ich warf einen Blick auf das smaragdgrün schimmernde Bogenlicht. »Weder noch. Wir gehen nach oben.«
    Ich ging die Treppe hoch und stieß die schwere Tür auf. Unter einem wuchtigen steinernen Torbogen stolperten wir ins helle Sonnenlicht, das durch die Zweige einer riesigen Eiche fiel. Eine weißhaarige Frau in weißen Shorts und weißem T-Shirt fuhr auf einem weißen Fahrrad in einiger Entfernung an uns vorbei; in ihrem weißen Fahrradkorb saß ein weißer Pudel. Ein großer Golden Retriever jagte hinter dem Fahrrad her und zog den Mann, der ihn an der Leine hielt, mit sich. Lucille warf einen Blick auf den Hund und schon sauste sie wie ein geölter Blitz ins Gebüsch.
    »Lucille!« Ich bückte mich und bog die Zweige zur Seite, aber sie war verschwunden. »Na toll. Jetzt ist die Katze meiner Tanten schon wieder abgehauen.«
    »Eigentlich ist sie ja deine Katze. Sie wohnt bei dir.« Link stapfte zwischen den Eichen hindurch. »Mach dir keine Sorgen. Die kommt bestimmt zurück. Katzen haben einen sehr guten Orientierungssinn.«
    »Woher weißt du das?«, fragte Liv belustigt.
    »Aus der Katzenshow . Die ist so ähnlich wie die Haifischshow , nur eben mit Katzen.«
    Ich sah ihn entgeistert an.
    Link wurde rot. »Was? Meine Mutter sieht sich andauernd irgendwelche komischen Sendungen im Fernsehen an.«
    »Komm weiter.«
    Als wir zwischen den Bäumen ins Freie traten, stieß Link mit einem Mädchen zusammen, das violett gefärbte Haare hatte und bei dem Aufprall beinahe einen riesigen Skizzenblock fallen ließ. Wir waren in einem Park mit üppigen Azaleen und großen, Schatten spendenden Eichen, um uns herum Hunde, Menschen, Fahrräder, Skater.
    In der Mitte stand ein kunstvoller Brunnen, auf dem nackte Wassermänner sich gegenseitig mit Wasser bespritzten. Von dort führten Spazierwege in alle Richtungen.
    »Was ist denn jetzt los? Wo sind wir hier?« Link war noch ratloser als sonst.
    »In irgendeinem Park«, sagte Liv.
    Ich lächelte, denn ich wusste sehr genau, wo wir waren. »Das ist nicht irgendein Park, das ist der Forsyth-Park. Wir sind in Savannah.«
    »Wie bitte?« Liv wühlte in ihrer Tasche.
    »Savannah, Georgia. Ich bin als kleiner Junge oft mit meiner Mutter hier gewesen.«
    Liv faltete eine Karte auf, die aussah wie eine Sternenkarte des Caster-Himmels. Ich erkannte den siebenzackigen Südstern, der am richtigen Caster-Himmel verschwunden war. »Das ist doch Unsinn. Wenn es die Weltenschranke tatsächlich gibt, was ich wie gesagt bezweifle, dann ist sie bestimmt nicht mitten in einer Stadt der Sterblichen.«
    Ich zuckte die Schultern. »Hierher hat uns das Bogenlicht geführt. Was soll ich dazu sagen?«
    »Wir sind bestenfalls eine halbe Meile weit gegangen. Wie können wir dann in Savannah sein?« Link hatte noch immer nicht begriffen, dass in einem Caster-Tunnel alles anders war.
    Liv drückte auf ihren Kugelschreiber und murmelte vor sich hin: »Zeit und Raum stimmen nicht mit den

Weitere Kostenlose Bücher