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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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kam sie ausgerechnet von Link.
    »Weißt du, was das bedeutet?« Grinsend legte er den Arm um Liv. »Jetzt bekommst du endlich deine Chance. Auf geht’s in den Tunnel der Liebe.«
    Nach dem Jahrmarkt war der Festplatz ein trister Ort. Ich bohrte meine Schuhspitzen in einen Haufen Dreck und Gras.
    Liv deutete auf die Abdrücke im Boden. »Schaut mal, man sieht immer noch die Stellen, wo die Fahrgeschäfte standen.« Sie ging weiter und Lucille trottete hinter ihr her.
    »Ja, aber man erkennt nicht mehr, was wo gestanden ist.« Im Dar-ee Keen hatten wir es noch für eine gute Idee gehalten, aber jetzt befanden wir uns auf einem öden, leeren Feld.
    Link, der vorausgegangen war, winkte und rief: »Ich glaube, das Riesenrad war hier. Man sieht es an den Zigarettenkippen, die überall herumliegen. Der alte Schausteller hat geraucht wie ein Schlot.«
    Wir gingen zu ihm. Liv deutete auf einen schwarzen Flecken ein paar Schritte von uns entfernt. »War das nicht die Stelle, wo Lena uns gesehen hat?«
    »Wie bitte?« Irgendwie passte mir das Wörtchen uns nicht .
    »Ich wollte sagen, wo Lena mich gesehen hat.« Liv wurde rot. »Ich glaube, genau hier ist die Popcorn-Maschine in die Luft geflogen, als Lena vorbeiging. Und danach hat sie die Luftballons des Clowns zum Platzen gebracht und die kleinen Kinder haben zu weinen angefangen.«
    Natürlich, wie hätte ich das vergessen können?
    In dem hohen Gras war es schwierig, die Abdrücke der Buden festzustellen. Ich bückte mich und bog das Gras zur Seite, aber ich fand nichts. Nur ein paar Eistüten aus Papier und Eintrittskarten. Als ich wieder aufstand, spürte ich, wie das Bogenlicht in meiner Tasche warm wurde und zu vibrieren begann. Ich holte es hervor. Es leuchtete in einem hellen Blau.
    Ich winkte Liv zu mir. »Was, glaubst du, hat das zu bedeuten?«
    Sie sah zu, wie die Farbe immer intensiver leuchtete. »Ich habe keine Ahnung. Dass sich die Farbe verändert, stand nirgendwo in den Büchern.«
    »Was ist los, Leute?« Link wischte sich mit dem Saum seines Black-Sabbath-T-Shirts den Schweiß von der Stirn. »Boah, seit wann schimmert das Ding so? Die Farbe wechselt ja wie bei einem Stimmungsring.«
    »Gerade eben hat es angefangen.« Ich wusste nicht, warum, aber ich begann, langsam in eine Richtung laufen. Und bei jedem Schritt leuchtete das Bogenlicht heller.
    »Ethan, was machst du da?« Liv war direkt hinter mir.
    »Ich bin mir nicht sicher.« Ich wechselte die Richtung und die Farbe des Bogenlichts wurde blasser.
    Ich drehte mich um und ging den Weg zurück. Mit jedem Meter wurden das Bogenlicht in meiner Hand wärmer und das Vibrieren stärker. »Siehst du?« Ich machte meine Hand flach, damit Liv das blaue Leuchten sah.
    »Was geht hier vor?«
    Ich zuckte die Schultern. »Ich vermute, je näher wir kommen, desto mehr reagiert es darauf.«
    »Du glaubst doch nicht etwa …« Nachdenklich starrte sie auf ihre staubig-silbernen Sneakers. Wir hatten beide die gleiche Idee.
    Ich ließ die Kugel in meiner Hand hin und her rollen. »Könnte es ein Kompass sein?«
    Die Kugel leuchtete immer heller, und Lucille tollte herum, als wollte sie Leuchtkäfer fangen.
    Als wir an ein vertrocknetes Stück Gras kamen, blieb Liv stehen.
    Das Bogenlicht leuchtete jetzt in einem tiefen Tintenblau. Mein Blick suchte den Boden ab. »Hier ist nichts.«
    Liv bückte sich und schob das Gras beiseite. »Da bin ich mir nicht so sicher.« Sie wischte eine Schicht Erde weg, woraufhin Umrisse zum Vorschein kamen.
    »Hey, seht euch das an. Da ist eine Tür.«
    Liv hatte recht. Es sah aus wie die unter dem Teppich versteckte Falltür in Macons Zimmer. Ich kniete mich neben die beiden, fuhr mit der Hand die Umrisse nach und fegte den letzten Schmutz weg. Ich sah Liv fragend an. »Wie bist du darauf gekommen?«
    »Du meinst, abgesehen davon, dass das Bogenlicht verrückt gespielt hat?«, fragte sie selbstgefällig. »So schwer sind die äußeren Tore gar nicht zu finden, wenn man weiß, wonach man sucht.«
    »Ich hoffe, sie sind auch nicht schwer zu öffnen.« Link deutete auf die Mitte der Tür. Dort war ein Schlüsselloch.
    Liv seufzte. »Sie ist abgeschlossen. Wir brauchen einen Caster-Schlüssel. Ohne den kommen wir nicht rein.«
    Link zog die schwere Gartenschere vom Bio-Raum aus seinem Gürtel. Er kam einfach nie auf die Idee, etwas wieder dorthin zu legen, wo es hingehörte. »Caster-Schlüssel? Scheiß drauf.«
    »Das funktioniert nie und nimmer.« Liv kauerte sich neben Link ins Gras.

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