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Eine unmoralische Affäre

Titel: Eine unmoralische Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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massierte. Gleichwohl belastete Katherine das Thema Allison. Obwohl sie sich wünschte, er möge nie aufhören, sie zu streicheln, musste diese Sache schleunigst geklärt werden. Sie räusperte sich und fragte rundheraus: »Jace, wie haben Sie sich in punkto Allison entschieden?«
    Seine Hände hielten in der Bewegung inne, ließen ihren Fuß jedoch nicht los. »Wie soll ich mich denn Ihrer Meinung nach entscheiden?«
    Sie schluckte schwer, um das Engegefühl in ihrer Kehle zu vertreiben, und strich nervös mit der Zunge über ihre Lippen. »Ich finde, Sie sollten das Kind in meiner Obhut belassen.«
    Woraufhin er ihr seelenruhig antwortete: »Nein, Katherine, das kann ich nicht.«
    Sie schluchzte trocken und riss ihm ihren Fuß weg. Bevor er ihr hilfsbereit eine Hand reichen konnte, sprang sie
von der Mauer, kniete sich in das feuchte Gras und tastete hektisch nach ihren Pumps.
    »Katherine, bitte gehen Sie jetzt nicht«, sagte er. Er umschlang ihre Taille und zog sie zu sich hoch. Sie sträubte sich, aber er ließ sie nicht los. Er war stärker, und schließlich kapitulierte sie. Seufzend sank sie an seine Schulter.
    Seine Hände strichen begütigend über ihre Oberarme. Er schmiegte sie an sich, presste sie an seinen warmen stählernen Körper. Er senkte den Kopf, koste den Ansatz ihrer Haare, die sie auf einer Seite streng zurückgesteckt hatte. Geschickt löste er einen Kamm, woraufhin die schweren Strähnen weich sein Gesicht streiften. Ein leises Stöhnen entfuhr seiner Kehle.
    Mit seinen Fingerspitzen streichelte er ihren Nacken. Er hauchte fedrige Küsse auf ihre Wange, legte seine Hand auf ihre nackte Schulter, während er mit dem Daumen zart ihr Schlüsselbein massierte.
    Was erlaubte er sich eigentlich? Katherine war entrüstet, welche Freiheiten er sich herausnahm. Und wieso stieß sie ihn dann nicht rigoros weg? So viel Freizügigkeit hatte sie noch keinem Mann zugebilligt. Niemandem!
    Aber sie war wie paralysiert, jeglicher Protest erstarb auf ihren Lippen. Die Glut seines Körpers zog sie magnetisch an. Sie vermochte sich nicht zu rühren, ihre Beine schienen den Dienst zu versagen. Sie schnupperte sein würzig frisches Eau de Cologne, hätte in seinem Duft versinken mögen. Es war so einfach, sich an seine breiten Schultern zu lehnen und diesen himmlischen Empfindungen nachzugeben.
    Fühlte er ihr aufgewühltes Herzklopfen unter seinen Fingern? Hilfe, seine Hand! Wie war die überhaupt dorthin
gekommen? Es fühlte sich alles so richtig, so gut an, dass sie gar nicht gemerkt hatte, wie er mit zärtlich kreisenden Bewegungen ihren Busen angepeilt hatte. Dieser Schuft!
    An ihren Lippen hauchte er leise ihren Namen: »Katherine.« Die weiche Fläche seiner Hand, die eben noch auf ihrer nackten Schulter geruht hatte, senkte sich auf ihre Brust. Sie schob ihn heftig weg und rang nach Atem.
    »Man merkt, Sie sind ein Manning«, fauchte sie wütend.
    Er fiel aus allen Wolken. »So, wie Sie das sagen, klingt der Name wie eine Drohung«, meinte er verdutzt.
    »Bingo, Sie haben es genau richtig erfasst«, giftete sie. Ihre ganze Panik und Bedrücktheit der letzten Stunden mischte sich in ihre Worte, als sie ihn wütend anfuhr: »Nach der Verlobung mit meiner Schwester wusste Ihr Bruder nichts Besseres zu tun, als mich anzumachen. Und wenn Sie jetzt glauben, ich hätte ihn dazu ermutigt, sind Sie schwer auf dem Holzweg! Bei seiner Hochzeit war er im Übrigen noch perverser.«
    Sie schauderte bei der Erinnerung daran, wie Peter mit seiner Zunge feucht ihre Wange gestreift hatte. Spontan trat das Bild vor ihr geistiges Auge, wie Jace das Gleiche machte, und die Vorstellung war kein bisschen unangenehm. Hastig verdrängte sie den Gedanken und knirschte stattdessen ärgerlich: »Und jetzt probieren Sie, in die Fußstapfen Ihres Bruders zu treten. Meinen Sie ernsthaft, ich ließe mich von Ihnen einwickeln? Nicht für Geld und gute Worte! Allison bleibt bei mir, und das ist mein letztes Wort in dieser Angelegenheit. Niemand nimmt sie mir weg, haben Sie das kapiert? Finger weg von dem Kind - und von mir.« Sie wich
vor ihm zurück, aber letztlich auch vor ihrer eigenen Befindlichkeit. Wenn sie ehrlich mit sich selbst war, hätte sie sich am liebsten in Jasons Arme gestürzt.
    Sie stürmte zu ihrem Wagen und rüttelte an der Tür. Mist, Jason hatte die Schlüssel eingesteckt. Er folgte ihr mit kurzem Abstand. Öffnete wortlos die Beifahrertür und hielt sie Katherine höflich auf. Er machte jedoch keinerlei Anstalten,

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