Eine unmoralische Affäre
Rotwein, nachdem er zuvor die Temperatur geprüft hatte. Auf wundersame Weise war alles auf den Punkt fertig, und sie setzten sich zu ihrem verspäteten Dinner.
Waren ihm die Spagetti diesmal besonders gut gelungen, oder lag es an Katherine, die vor Glück strahlte? Sie plauderten und plauschten, fanden immer neue Themen. Das Essen zog sich über zwei Stunden hin.
Sie erfuhr Jasons Geburtsdatum und dass er demnächst dreiunddreißig wurde. Sein zweiter Vorname war Lawrence. Sie erzählten sich Geschichten und Anekdoten aus ihrer Schulzeit und Jugend, was sie mochten und nicht mochten. Sie diskutierten über persönliche Ressentiments, politische Auffassungen und ihre Lebensphilosophie.
Nachdem sie Spagetti, Salat, Brot verspeist und die Flasche Wein vernichtet hatten, spendierte Jace zum Dessert für jeden eine dicke Kugel Schokoladeneis - und verputzte ihres gleich mit. Während sie gemeinsam die Küche auf Vordermann brachten, rätselte Katherine erneut, wie jemand solche Berge verdrücken konnte und trotzdem kein Gramm Fett ansetzte.
Als sie Arm in Arm an Allisons Wiege standen, fühlten sie sich umso stärker zueinander hingezogen, allein durch die Nähe zu dem Baby, das sie zu einem verantwortungsbewussten, liebenswerten Menschen erziehen wollten. Katherine wechselte die Windel, doch die Kleine wachte nicht auf.
Die Frage, wo Katherine in dieser Nacht schlafen sollte, stellte sich gar nicht. Sie begleitete Jace wie ganz selbstverständlich in sein Schlafzimmer. Bevor sie die Laken glattstreichen konnte, hatte er sich ausgezogen und stürzte sich auf sie. Ließ sich viel Zeit, ihr mit erregenden Fingern die unter ihrem Busen zusammengeknoteten Hemdzipfel zu öffnen, streifte ihr den weichen Stoff von den Schultern. Sie schlüpfte hastig aus ihrem Höschen und krabbelte zu ihm auf das große Bett.
»Ich bin wahnsinnig eifersüchtig«, räumte Jace ein, kraulte dabei ihre Schulterblätter.
»Wie kommst du jetzt darauf?«, fragte sie leise schnurrend wie eine zufriedene Katze.
»Weil … also als du das erste Mal auf diesem Bett lagst, warst du mit Cooper zusammen.«
»Ja«, seufzte sie in gespielter Verzweiflung, »ich tippe mal darauf, ich muss den armen Jim in die Wüste schicken.«
Sie lachten, ehe sie für einen langen Moment schwiegen
und sich in der berauschenden Nähe des anderen verloren.
»Wie fühlst du dich?«, flüsterte Jace in die Dunkelheit.
»Rat doch mal«, versetzte Katherine scheinheilig. Ihre Hand schob sich zaghaft unter das Laken. Er hielt leise zischend den Atem an, als sie das Objekt ihrer Begierde fand. Sie lächelte beseelt, als er unter ihren Fingerspitzen erigierte. »Und, erraten?«
»Oh, Gott«, stöhnte er. »Das war zwar nicht unbedingt das, was ich meinte, aber es reicht mir als Antwort.« Er bemühte sich, seinen aufgewühlten Atem zu kontrollieren. »Ich hatte echt Bedenken, ich könnte dir wehgetan haben. Ich glaube, ich war nicht besonders sanft zu dir.« Er keuchte, als sie zupackender wurde. »Katherine …«, ächzte er. Und dann, eine Spur kontrollierter: »Ich wär nicht mal annäherungsweise auf die Idee gekommen, dass du noch Jungfrau sein könntest.«
»Dachtest du etwa, ich wäre eine von diesen liberal eingestellten Singlefrauen, die häufig Sex mit wechselnden Partnern haben und ihre Lover öfter wechseln als die Unterwäsche?« Sie knabberte an seinem Adamsapfel.
»Nein, natürlich nicht«, stieß er zwischen zusammengebissenen Kiefern hervor. Das Sprechen fiel ihm zunehmend schwer. »Ich hab bloß gedacht, dass jemand, der so hübsch ist wie du, schon … schon mal vergeben war. Ich bin froh, dass es anders ist.«
»Oh, Jace«, murmelte sie, während sie seinen Brustflaum mit sinnlich gespitzten Lippen streifte, ihre Küsse zart wie der Flügelschlag eines Schmetterlings.
»Katherine …«, stöhnte er weich. »Du … du schenkst mir himmlische Wonnen.« Er griff unter das Laken, zog
ihre Hand fort und führte sie an seine Lippen. Er drückte einen leidenschaftlichen Kuss in ihre Handfläche und drehte sie sanft auf den Rücken.
Bravourös die Lust kontrollierend, die sie ihm beschert hatte, nahm er sie abermals und erreichte mit ihr gemeinsam die ersehnte Erfüllung.
Die folgenden Wochen waren idyllisch. Katherine und Jace waren total vernarrt ineinander. Wie alle Liebenden schenkten sie sich heimlich Blicke und Zärtlichkeiten und signalisierten damit jedem, der Augen im Kopf hatte, dass sie ein Paar waren.
Sie lachten und plauderten
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