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Eine unmoralische Affäre

Titel: Eine unmoralische Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Besitz.
    Ihr Mann lehnte an seinem Schreibtisch. Die Hüften leicht vorgeschoben, die langen Beine lässig ausgestreckt. Zwischen seinen locker gegrätschten Schenkeln eine dunkelhaarige Frau, die sich zärtlich an ihn schmiegte. Mit seinen Händen umschlang er ihre Taille. Ihre signalrot lackierten Fingernägel gruben sich in seine wilden schwarzen Locken.
    Als Jace wie paralysiert die Tür fixierte, schnellte die Frau herum und musterte Katherine von oben herab. Ihre Augen dunkel schmelzend wie Zartbitterschokolade. Sie ließ Jace nicht los. Stattdessen meinte sie mit seidig sirrender Stimme: »Sie sind bestimmt Katherine. Freut mich echt, Sie kennen zu lernen.« Sie schmiegte sich abermals an Jace und setzte betont hinzu: »Oh, verzeihen Sie. Ich hab mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Lacey Newton Manning, Jasons Frau.«

10
    Es fehlte nicht viel, und Katherine hätte sich der Länge nach hingelegt. Sie war geplättet. Rang um Fassung und musste sich schwer zusammenreißen, um nicht ihrem Fluchtinstinkt nachzugeben. Stattdessen ballte sie die Fäuste, dass sich ihre Nägel schmerzhaft in ihre Handballen bohrten. Ihre Lunge rebellierte, der Atem entwich leise zischend ihren Lippen, als hätte man einen Luftballon angepiekst. Schließlich schluckte sie und holte tief Luft.
    Ihr Blick schoss von Laceys triumphierend schadenfroher Miene zu Jace. Seine Wangenmuskulatur zuckte leicht resigniert, um seine Augen lag ein harter, unnachgiebiger Zug. Wie in Zeitlupe löste er sich aus Laceys Umarmung. Er straffte sich und schob sie von sich.
    »Das ist nicht richtig, Lacey. Du bist meine Ex-Frau. Ich denke, das ist ein himmelweiter Unterschied«, korrigierte er sie.
    Soso, demnach war er mit dieser Frau verheiratet gewesen , überlegte Katherine. Sie hatte sich an den winzig feinen Hoffnungsfaden geklammert, dass diese Lacey lediglich eine gute alte Freundin von ihm war, die es mit ihrer Wiedersehensfreude ein bisschen übertrieb. Von wegen alte Freundschaft. Der schmollende, verführerische Blick, den
die Brünette Jace zuwarf, sagte mehr als tausend Worte. Das sah jeder Idiot.
    »Oh, Jace«, mokierte Lacey sich, »du warst schon früher so entsetzlich genau. Ich fühle mich noch immer mit dir verheiratet. Und werde dich auch weiterhin als meinen Ehemann bezeichnen. Vor unserem Schöpfer bleiben wir ohnehin Mann und Frau.«
    »Ach ja?« Jason hob skeptisch eine Braue. »Lacey, lass den da oben aus dem Spiel. Wenn es so wäre, wäre die Erde von Ehebrechern übervölkert.« Jace hatte noch nie so bitter geklungen, fand Katherine. Nahm er Bezug auf ihre Ehe? Der Schmerz in ihrem Herzen war unerträglich.
    Seine Augen klebten an Lacey, die sich eben mit der Zungenspitze provozierend über leicht geöffnete Lippen leckte.
    Katherine beschlich das Gefühl, im falschen Film gelandet zu sein. Sie musste schleunigst hier raus! Ihr wurde grottenschlecht von den anzüglichen Blicken, die zwischen den beiden hin- und herflogen. Sie war in deren privates Rendezvous hereingeplatzt, und die beiden fühlten sich sichtlich gestört.
    Sie knallte den Picknickkorb geräuschvoll zu Boden. Hoffentlich geht alles zu Bruch, dachte Katherine gehässig, und die beiden dürfen eine Riesensauerei wegmachen. Oder wenigstens die Flasche Wein. Als ihre Hand die Klinke umschloss, bellte Jace: »Katherine, wo willst du hin?«
    Sie betrachtete ihn mit einer Mischung aus Verärgerung und Fassungslosigkeit. War er jetzt vollkommen durchgeknallt? Glaubte er allen Ernstes, sie würde noch eine Sekunde länger bleiben und zusehen, wie er seiner Ex seine Lust - pardon, seine Liebe - bewies?

    »Ich fahr nach Hause«, versetzte sie eisig. »Ich bin bloß kurz hergekommen, weil ich dir dein Mittagessen bringen wollte.«
    »Na, ist das nicht ganz rei…«, begann Lacey, aber Jace fiel ihr ins Wort.
    »Danke«, sagte er. Seine Miene zeigte keine Regung, nichtsdestotrotz war er ein guter Beobachter. Er streifte hastig ihren Körper, erfasste die Situation mit einem Blick. Und realisierte, dass sie ihn überraschen wollte. Katherine errötete bis zu den Haarwurzeln. Ihr Plan für einen intimen Lunch mit ihrem Mann erschien ihr unvermittelt obszön.
    »Wenn du magst, können wir später zusammen essen«, schlug er vor.
    »Ich glaube nicht«, versetzte Katherine scharf.
    Jace entwich ein gedämpfter Fluch. Jede Faser, jeder Muskel seines Körpers signalisierte seine innere Anspannung. »Trotzdem, fahr noch nicht. Ich möchte mit dir reden.«
    Lacey schwang ihren

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