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Eine unzüchtige Lady

Eine unzüchtige Lady

Titel: Eine unzüchtige Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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Ankunft des Dukes recht romantisch fand. Andererseits glaube ich, die meisten Frauen lassen sich von einem Mann wie Rothay bezirzen. Sie konnte Euch und die beiden Männer perfekt beschreiben.«
    »Warum solltet Ihr mir gefolgt sein?« Das Letzte, was sie wollte, war diese Unterhaltung weiterzuführen, aber er war eindeutig ihr Feind. Ihr Umgang mit Edward hatte sie gelehrt, dass es besser war, die Taktik seiner Feinde zu studieren. Es hatte ihr geholfen zu überleben, ohne allzu großen Schaden davonzutragen. Zumindest hatte sie sich das eingeredet.
    »Ihr habt etwas, das ich will.«
    »Das Geld.« Sollte sie ihn bestechen? Einen kurzen Augenblick fragte sie sich, ob es das wert war, wenn sie ihm das Vermögen aushändigte, das sie geerbt hatte. Ob sie ihn dann los war.
    Dann jedoch maß er ihren Körper mit einem bewusst herausfordernden Blick. »Ihr habt sogar zwei Dinge, die ich will«, korrigierte er leise.
    Das stand nicht zur Debatte. »Verschwindet«, befahl sie. Es machte sie stolz, dass ihre Stimme fest und bestimmt war. »Und Eure Beteuerungen, uns verbinden Familienbande, bedeuten mir nichts. Tut Euch keinen Zwang an, nie wieder bei mir vorzusprechen.«
    Er machte einen weiteren Schritt auf sie zu. Jetzt stand er so dicht vor ihr, dass er sie berühren konnte. Eine Drohung glomm in seinem Blick auf. »Dieses Haus hätte schon damals meins sein sollen. Und das solltet auch Ihr. Alles, was einst Edward gehörte, sollte mir gehören. Der Titel bedeutet mir wenig ohne das Vermögen, das er lieber Euch hinterließ. Ich bin entschlossen, es auf die eine oder andere Weise zu bekommen.«

    Seine kalte Stimme ließ sie frösteln. Sie war beunruhigt, doch wich sie nicht vor ihm zurück. »Ich lasse jemanden rufen, der Euch hinausgeleitet, Mylord.«
    »Nein, das werdet Ihr nicht tun.«
    Sein plötzliches Vorschnellen traf sie unvorbereitet. Es war nicht so, dass sie ihm vertraut hatte, aber Gentlemen in lavendelfarbener Hose, Spitzenbesatz an den Manschetten und mit geprägten Visitenkarten waren nicht gerade bekannt dafür, nach ihrer Gastgeberin zu greifen und eine unnachgiebige Hand auf ihren Mund zu drücken.
    Außer sich vor Wut begann sie, gegen seine Hand anzukämpfen. Sie war sich entsetzlich dessen bewusst, wie verloren sie angesichts seiner Größe war. Schreckliche Erinnerungen überschwemmten sie, gaben ihr ein Gefühl von Machtlosigkeit, das sie überwältigte. Als er sie zu einem kleinen Sofa in der Ecke drängte und sie darauf niederzwang, wurde sie in seinen Armen fast schlaff, ihre Glieder erstarrten, und ihre Gedanken waren erfüllt von dem Entsetzen an das Unausweichliche, das ihr nun passieren würde.
    Franklin schob sein Gesicht nah an ihres und zischte: »Du eiskalte Hure. Schaust mich immer an, als wäre ich ein Parasit, meidest mich, wenn ich bei dir vorspreche, und tust so, als wärst du nicht daheim, selbst wenn ich weiß, dass du da bist. Mein Cousin muss es sehr genossen haben, mit dir zu verkehren, sonst hätte er dir nicht sein Vermögen vermacht. Und ich will auch davon kosten. Ich bestehe darauf, egal wie sehr du wünschst, es mir zu verweigern. Danach bleibt es dir überlassen, mein Angebot zu akzeptieren, oder du kannst dich von dem Gedanken an ein respektables Leben verabschieden.«
    Nein.
    Nein. Sie hatte das hier allzu oft ertragen und ließ es nicht noch einmal geschehen. Die Zärtlichkeit von Nicholas’ Berührung,
sein verführerisches, sündiges Lächeln, die Leidenschaft in seinen dunklen Augen … all das verschwamm in ihrer Erinnerung. Er hatte ihr nicht direkt die Ehe angetragen, aber nachdem er ihr das Versprechen ihrer Liebe abgerungen hatte, hoffte sie, er würde es vielleicht - vielleicht! - trotz der Unfähigkeit ihres defekten Körpers, ein Kind zu gebären, tun.
    Sie biss um sich, erwischte die Hand ihres Peinigers und grub ihre Zähne in die Handfläche. Sie schmeckte das bittere Eisen seines Blutes. Einen Moment lang lockerte Franklin seinen Griff und fluchte. Sie stieß einen leisen, unterdrückten Schrei aus.
    »Du kleine Hure.« Franklins Gesicht war vor Wut verzerrt und schwebte wenige Zentimeter über ihrem. Sie war sicher, er hätte sie in diesem Moment geschlagen, wenn er nicht vor allem darum bemüht gewesen wäre, sie zum Schweigen zu bringen. Sie wand sich, kämpfte gegen das erdrückende Gewicht seines Körpers und versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien. Seine Hand umfasste ihren Oberschenkel, als er ihre Röcke hochriss.
    Nein, nicht das. Nicht

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