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Eine unzüchtige Lady

Eine unzüchtige Lady

Titel: Eine unzüchtige Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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würde ihr sehr schwer fallen, dieses absurde Katz-und-Maus-Spiel gegen ihn aufrechtzuerhalten, während ihr Herz so heftig schlug wie die Hufe eines von Nicholas’ legendären Rennpferden auf der Bahn. »Es scheint mir eine recht einfache Frage.«
    Doch er war nicht bereit, darauf zu antworten. »Ich bin sehr interessiert daran, das Ergebnis zu erfahren. Sagt mir: Ist Manderville gescheitert? Hat er nicht die erforderliche Leistung erbracht? Ich habe gehört, er sei als Erster angekommen, aber er blieb nicht sonderlich lange. Andererseits habt Ihr mit dem Duke einige Nächte zusammen verbracht. Dann hat also Rothay gewonnen?«
    Sie fühlte sich einer Ohnmacht nahe, als ihr plötzlich mit
entsetzlicher Deutlichkeit bewusst wurde, dass er tatsächlich Bescheid wusste.Von allen Leuten war Franklin der Letzte, dem sie ein solches Druckmittel gegen sich in die Hände legen wollte. Sie versuchte verzweifelt, die Haltung zu bewahren. Das war ihre einzige Verteidigung gegen Edward gewesen, und sie brauchte sie auch in diesem entsetzlichen Augenblick.
    Mit gefasster Stimme erwiderte sie: »Habt Ihr irgendeinen Grund, warum Ihr herkommt und diese skandalösen Anschuldigungen gegen mich erhebt?«
    Franklin schnalzte mit der Zunge. »Lieber Himmel, Ihr seht aber plötzlich blass aus. Kann ich Euch etwas holen lassen?«
    Geht, schrie ihr Verstand. Verschwindet . Aber andererseits wollte sie nicht, dass er ging, ehe sie nicht wusste, warum er überhaupt zu ihr gekommen war.
    »Es geht mir gut, vielen Dank.«
    »Tatsächlich. Ihr seid hübsch. Ich mag diese Farbe an Euch, aber Ihr seid unbestreitbar schön, egal was Ihr tragt. Oder - auch da bin ich sicher - was Ihr nicht tragt. Ich vermute, wenn Ihr nackt und mit gespreizten Beinen in meinem Bett liegt als die kleine Hure, die zu sein Ihr ja vortrefflich bewiesen habt, werdet Ihr besonders schön sein.«
    Galle stieg ihr in der Kehle auf. Ihre zitternden Hände hatte sie so fest geballt, dass ihre Fingerknöchel schmerzten. Einen Augenblick konnte sie nichts anderes tun, als das sadistische und hämische Grinsen auf seinem Gesicht anzustarren. Die Ähnlichkeit zu Edward gab ihr das Gefühl, einen Albtraum erneut zu durchleben. Sie hatte dieses lüsterne Glitzern in diesen ebenso blassen Augen schon einmal gesehen und am eigenen Leib erfahren müssen, was es für sie bedeutete.
    »Es ist egal, welche unflätigen Behauptungen Ihr über mich zu verbreiten droht. Ich werde nicht Eure Mätresse«, sagte sie mit eiskalter Überzeugung.

    »Ach, aber das verlange ich doch nicht von Euch.« In seiner Stimme schwang Spott mit, und er lächelte, dass sogar ein Reptil verglichen mit ihm anziehend wirken würde. »Ich mache Euch einen Heiratsantrag. Eure lose Moral ist etwas, das ich durchaus übersehen kann, wenn ich an das Vermögen denke, das ich durch diese Verbindung gewinnen kann.«
    Eine Ehe mit einem Mann, der sie so sehr an ihren brutalen, gefühllosen ersten Ehemann erinnerte, dass der bloße Anblick sie krank machte? Der Gedanke war so abscheulich, dass sie ein hysterisches Lachen unterdrücken musste. Nein, der gesellschaftliche Ruin war dieser Aussicht vorzuziehen.
    Caroline blickte ihm in die Augen. »Niemals.«
    Seine hellen Augen verengten sich, und seine bleichen Wangen röteten sich. »Ich glaube, Ihr missversteht mich. Ihr habt keine Wahl.«
    »Ich habe die Wahl.« Sie stand auf und wies zur Tür. »Bitte verlasst mein Haus.«
    Die Betonung hatte den gewünschten Effekt. Sein Mund verhärtete sich. Er stand ebenfalls auf, unternahm aber keine Anstalten, zur Tür zu gehen. Stattdessen machte er einen Schritt auf sie zu. »Ich werde Euch zerstören. Ich werde Euren Namen verleumden, dass kein Gastgeber Euch noch empfängt. Ebenso wenig wird ein anständiger Mann in Eure Richtung sehen, es sei denn, ihm ist nach einer kurzen Episode mit einer berüchtigten Dirne.«
    »Niemand wird Euch Eure bösartigen Lügen glauben, Mylord. Meine Reputation als tugendhafte Frau, die Distanz wahrt, ist weithin bekannt.« Es war ein Bluff, doch es kümmerte sie nicht. Alles, was sie wollte, war, dass er verschwand.
    »Ich habe den Beweis. Die Männer, die ich angeheuert habe, damit sie Euch beobachten, meine liebe Caroline. Außerdem habe ich die schriftliche Aussage des Gastwirts. Er sagt, Ihr seid
mit dem einen Mann gekommen und mit dem anderen abgereist. Habt Ihr geglaubt, das bleibt unbemerkt? Wenn Ihr Euch dann besser fühlt, kann ich Euch noch sagen, dass die Frau des Gastwirts die

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