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Eine unzüchtige Lady

Eine unzüchtige Lady

Titel: Eine unzüchtige Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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sie Huw als Boten nutzte, um ihre Nachricht zu überbringen. Schließlich hatten sie sich nach Aylesbury getrennt, ohne eine weitere Vereinbarung zu treffen. Er hatte ihr damals keinen Antrag gemacht, was zum Großteil daran lag, dass er nicht darauf vorbereitet war. Er hatte keinen Ring, hatte sich die Worte nicht zurechtgelegt und auch keine Ahnung, dass er bereits ernstlich darüber nachdachte, sein Leben für immer zu verändern. Caroline hatte ihn nicht um eine ähnliche Liebeserklärung gebeten und auch nicht um das Versprechen, sich zu einem späteren Zeitpunkt wiederzusehen. Und weil seine Gefühle
in so großem Aufruhr waren, hatte er dankbar ihr Schweigen über die Zukunft akzeptiert.
    Aber auf dem Ritt zurück nach London war er sich der Tiefe seiner Gefühle bewusst geworden. Es wäre ihm unmöglich, sie in der Öffentlichkeit zu sehen und sich von ihr fernzuhalten. Er sehnte sich danach, mit ihr an seiner Seite aufzuwachen. Den ganzen Weg grübelte er darüber nach, und das Wort »Heirat« manifestierte sich immer mehr. Nachdem er nun das Problem aus dem Weg geräumt hatte, dass seine Mutter die Verbindung missbilligen könnte, musste er nur noch Caroline überzeugen, dass er einen geeigneten Ehemann für sie abgab.
    Wie er bereits seiner Mutter erklärt hatte, war Caroline weder an seinem finanziellen noch seinem gesellschaftlichen Status interessiert. Aber er wusste nur zu gut, wie wenig ihr sein Ruf gefiel. Das allein könnte sie dazu bringen, ihn abzulehnen - und da hatte er noch nicht bedacht, dass es ihr widerstrebte, die Kontrolle über ihr Leben aufzugeben. Untreue war in ihrer Gesellschaftsschicht eine Tatsache, besonders unter Männern. Er hatte sich bestimmt noch nie Gedanken darüber gemacht, einer Frau treu zu sein.
    Aber genau das würde er ihr bieten, wenn sie ihn akzeptierte.
    War das Liebe?
    Huw wartete vor dem Kamin. Er drehte nervös seine Kappe in den Händen, und sein lockiges, dunkles Haar wirkte zerzaust. Ein unglücklicher Ausdruck lag auf seinem Gesicht. Nicholas betrat sein Arbeitszimmer, schloss die Tür hinter sich und fragte ohne Einleitung: »Was ist los?«
    »Meine … Mylady weiß nicht, dass ich hier bin, Euer Gnaden«, stammelte der junge Mann. »Ich habe auf eigene Faust gehandelt.«
    Erneut erfasste ihn eine unheilvolle Ahnung. Nicholas durchquerte
den Raum und setzte sich hinter seinen Schreibtisch. Er wies auf einen freien Stuhl. »Dann bleibt das hier unter uns. Sag mir, was los ist.«
    Huw fühlte sich nicht wohl in seiner Haut und blickte zu dem samtbezogenen Lehnstuhl, als fürchtete er, ihn zu beschmutzen. Aber dann ließ er sich auf der Stuhlkante nieder und räusperte sich. »Es geht um ihn, Sir. Lord Wynn, dieser Mistkerl. Ich habe gedacht, Ihr solltet es wissen.«
    Nicholas erinnerte sich, dass Caroline den Mann voller Abscheu erwähnt hatte. Barsch fragte er: »Was ist mit Lord Wynn?«
    »Er is’ immer rumgeschlichen. Sie wollte ihn nicht sehen, darum hat er gewartet oder einen seiner Diener geschickt, damit der wartet, bis sie nach Hause kommt.« Seine Hände zerknüllten die Kappe, und die Fingerknöchel wurden sichtlich weiß. »Und heute früh, da ist er reingeplatzt, hat sich einfach an Norman vorbeigeschoben, und dann … dann … also, Euer Gnaden, es gibt keine guten Worte, das zu sagen. Er hat versucht, sie sich zu Willen zu machen, das hat er getan.«
    Nicholas spürte, wie die Wut in seinem Kopf explodierte. »Wurde sie verletzt?«
    »Nein, Sir. Eine junge Dame sprach vor und hat Seiner hohen und verdammten Lordschaft eins über den Kopf gegeben. Jones und ich haben ihn in seine Kutsche geschleift und seinem Kutscher gesagt, er solle den Dreckskerl heimbringen. Ich denke, da ist er jetzt und pflegt einen höllischen Kopfschmerz. Aber er wird’s ihr heimzahlen, da könnt Ihr mich beim Wort nehmen. Ob nun schick gekleidet oder in Lumpen, ich kenne seinesgleichen. Er will ihr Geld. Ist kein Geheimnis. Da sie nichts mit ihm zu tun haben will, wollte er sie ruinieren und sie zwingen, ihn zu heiraten.«
    Obwohl er nicht bemerkt hatte, dass er aufgestanden war, stand Nicholas hinter dem Schreibtisch. »Danke, dass du mir
davon erzählt hast, Huw.« In seiner Stimme lag etwas Todbringendes, als er hinzufügte: »Ich werde mich um Lord Wynn kümmern.«
     
    Margaret blickte Derek schicksalsergeben über den Rand ihrer Teetasse an. In ihrer Stimme schwang leiser Tadel mit. »Die Worte ›je schneller, umso besser‹ lassen für mich nur einen Schluss

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