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Eine unzüchtige Lady

Eine unzüchtige Lady

Titel: Eine unzüchtige Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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behütet. Er murmelte: »Warum warten? Wir könnten es gemütlicher haben, während wir reden.«
    »Reden?«
    »Unter anderem.«
    Ihre Wangen nahmen einen tieferen Rosaton an.
    Im Bett, meinte er. Obwohl er gewöhnlich in dieser Umgebung nicht besonders viel reden wollte, war er durchaus gewillt, es zu tun, wenn es ihr die Sache erleichterte. Er lernte keine Jungfrauen an - niemals. Als herzoglicher Erbe war er über all die Fallstricke einer verlorenen Unschuld unterrichtet worden, seit er alt genug war, das Prinzip zu verstehen. Aber mehr und
mehr bemächtigte sich seiner das Gefühl, dass sie einer Jungfrau so nahe war, wie er vielleicht kommen konnte, ehe er heiratete. Es war offensichtlich, dass sie trotz ihrer Gelassenheit sehr nervös, sich aber auch seiner Männlichkeit bewusst war. Es vergrößerte sein Interesse in überraschendem Maße.
    Nicholas stand auf und ging zu ihr, um ihre Hand zu nehmen und sie sanft auf die Füße zu ziehen. Er blickte auf ihr Gesicht hinab, das zu ihm aufschaute, und er konzentrierte sich auf ihren Mund. »Ihr seid sehr schön, Lady Wynn.«
    Graue Augen schimmerten, ihre Stimme war sehr leise, als sie antwortete: »Ihr müsst das natürlich sagen.«
    »Nicht wenn ich es nicht so meine.« Es war sein Ernst. Frauen in sein Bett zu locken bedeutete nicht, ihnen falsche Komplimente zu machen. Er brauchte sich nicht dazu zwingen, und wenn sie glaubte, es bereite ihm Unbehagen, so war sie unschuldiger, als ihm bisher bewusst gewesen war. Sicher waren einer Frau mit ihrer auserlesenen Schönheit genug dichterische Attribute zuteil geworden, dass es für ein Leben reichte. »Da es nicht das erste Mal ist, dass Ihr derlei hört, warum vertraut Ihr nicht meiner Aufrichtigkeit?«
    Ganz leicht berührte er ihr Haar, nur ein leises Streicheln seiner Fingerrücken über diese lebendigen, seidigen Strähnen. Die Farbe erinnerte ihn an den Herbst, ein üppiges Braun mit rotem Schimmer. Ein paar lose Strähnen umrahmten ihr ovales Gesicht und kitzelten die schlanke, elfenbeinerne Säule ihres Halses. Die warme Farbe stand ihr gut, trotz ihres Rufs, sie sei unterkühlt und distanziert.
    Er war geneigt, eine weitere waghalsige Wette zu platzieren, dass sie tatsächlich nicht in jedweder Form kalt war. Ihr Mann war offensichtlich im Schlafzimmer ein Tölpel gewesen, aber es würde Nicholas ein Vergnügen sein, ihr die Vorteile einvernehmlicher körperlicher Freuden zwischen Mann und Frau zu zeigen.

    Caroline schenkte ihm ein fantastisches Lächeln. »Ich kenne Sie kaum, Nicholas.«
    Er liebte es, wenn sie seinen Namen aussprach. »Sicher haben Sie das gewusst, ehe Sie mir die Nachricht schickten. Welche bessere Möglichkeit gibt es, miteinander bekannt zu werden?«
    Bevor sie sich eine Antwort überlegen konnte, brachte er sie zum Schweigen, indem er den Kopf senkte und ihren Mund nahm. Seine Hände wanderten zu ihrer schlanken Taille, sein Griff war fest, aber nicht nachdrücklich, während er sehr sanft seinen Mund auf ihren presste. Wenn es um Frauen ging, waren seine Instinkte fein geschliffen. Er hatte bereits gespürt, dass Überredungskunst effektiver sein würde als ungestüme Leidenschaft. Es gab viele Damen, die es liebten, von der Leidenschaft davongerissen zu werden, die sie sich von ihrem Liebhaber wünschten, dass er sie nicht nur besaß, sondern auch dominierte. Aber er hatte gewusst, dass Caroline keine dieser Frauen war, bevor er sie das erste Mal berührte.
    Sie schmeckte süß und fühlte sich in seinen Armen unbeschreiblich an. Ihre anschmiegsamen Brüste berührten eben seine Brust, aber als er seine Zunge in ihren Mund schob, zuckte sie mit einer Heftigkeit zurück, die nur ihrer Überraschung entspringen konnte.
    Was um alles in der Welt …?
    Für einen Moment zögerte er, gehemmt durch eine überraschende Erkenntnis.
    Dass eine schon einmal verheiratete Frau nie auf so intime Weise geküsst worden war, war unmöglich. Aber er konnte ihre vorsichtige Antwort auf die Erkundungen seiner Zunge spüren, als hätte sie wenig Ahnung, was sie tun sollte.
    Das war eine interessante Facette dieses Stelldicheins auf dem Lande. Nicholas machte weiter, stellte mit seinem Kuss keine Ansprüche, zog sie jedoch geschickt näher, sodass sich ihre Körper
mehr berührten. Normalerweise hätte er diese besondere Form der Unerfahrenheit entmutigend empfunden, aber er stellte fest, dass er faszinierter von ihr war als zuvor.Vielleicht war es die einmalige Situation, vielleicht ihre

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