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Eine unzüchtige Lady

Eine unzüchtige Lady

Titel: Eine unzüchtige Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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angeblichen Gentlemen, die beide am nächsten Morgen einen dicken Kopf hatten. Auch wenn mich die Gunst Eurer Anwesenheit in meinem Bett reizt, braucht Ihr Euer Angebot nicht aufrechtzuerhalten.«
    So köstlich leicht bekleidet und auf dem feinen Leinenlaken seines Betts ausgestreckt, schenkte Caroline ihm ein schwaches Lächeln. »Kein Wunder, dass Euer Charme legendär ist, Rothay. Aber denkt Ihr, ich habe mich leichtfertig angeboten? Von den Damen Eures Stands bin ich wahrscheinlich die Letzte, von der man vermutet, sie in Eurem Bett zu finden. Trotzdem bin ich hier, und jetzt ist es an Euch, mich zu verführen, nicht wahr?«
    Sie hatte nicht ganz unrecht. Eine ängstliche, nervöse Frau war nicht das, was er oder Derek im Sinn gehabt hatten, dessen
war er sicher. Aber sie war auf die Männer zugekommen, sie hatten zugestimmt, und er war derjenige gewesen, der so darum bestrebt war, mit ihr allein zu sein.
    »Nur wenn Ihr es wünscht.«
    »Wenn ich es nicht wünschte, wäre ich nicht hier.«
    Warum zum Teufel war sie hier, wenn der Gedanke daran, sein Bett zu teilen, sie aschfahl werden ließ, und sie vor Angst zitterte?
    Sie versicherte ihm, mit nur einem Hauch Verzweiflung: »Ich will das hier.«
    Stimmte das? Sein ungebärdiger Körper drängte ihn weiterzumachen, aber er rührte sich nicht. Jede Affäre hatte ihre Regeln, und jede Frau war anders. Aber diese Situation ließ ihn wahrlich zögern. Er hatte das Gefühl, der Aufwand, den es sie kostete, gefällig und willig dazuliegen, war enorm.
    Es war entmutigend.
    Was zur Hölle hatte Wynn ihr angetan? Oder besser: Was hatte er nicht mit ihr getan?
    »Seid Ihr noch Jungfrau?« Er stellte die Frage ruhig, obwohl er nicht sicher war, wie er weitermachen sollte, wenn sie diese mit Ja beantwortete. Er würde nicht so tun, als hätte er ihre Reaktion auf seinen Kuss nicht bemerkt. Es ging nicht länger um die lächerliche Wette. Ihm wurde langsam bewusst, dass es für sie nie darum gegangen war.
    Sie blickte beiseite und schluckte sichtlich. Die Muskeln ihrer schmalen Kehle bewegten sich. »Nein.«
    Das eine, kleine Wort barg eine ganze, bedeutungsschwere Welt in sich.
    Mehr als nur ein bisschen verlegen stand Nicholas noch immer vor dem Bett. Er wusste alles über die sexuellen Spielarten, denen Männer und Frauen sich hingaben, aber nicht, wie er hiermit umgehen sollte. Es ging zumindest nicht um eine
leichtherzige Verführung. Er setzte sich auf den Bettrand und berührte sie federleicht am Kinn, damit sie ihm das Gesicht zuwandte. Tränen glitzerten in ihren Wimpern, stellte er mit leichtem Schrecken fest.
    »Verführt mich«, flüsterte sie in die um sich greifende Stille. »Bitte.«

Kapitel 8
    Wenn die Dinge so weitergingen wie bisher, würde sie die einzige Frau auf der Welt sein, die beinahe nackt im Bett des verrucht sinnlichen und hinreißenden Duke of Rothay gelegen hatte und der er verwehrte, mit ihm zu schlafen.
    Sie hatte ihn sogar geradezu darum angefleht.
    So erniedrigend das auch war, überraschte es sie doch, dass ein Wüstling über das nötige Feingefühl verfügte, um ihre Angst zu bemerken. Er wirkte, als wäre er ebenso unsicher, wie sie sich fühlte, und das sagte ihr etwas. Unter anderen Umständen wäre sie vielleicht amüsiert gewesen.
    »Das möchte ich, wie ja offensichtlich ist«, murmelte er schließlich. Ein kleines, ironisches Lächeln umspielte seinen fein modellierten Mund, als er auf die beeindruckende Beule hinabblickte, die sich unter dem Stoff seiner Hose abzeichnete.
    Lieber Gott, er wirkte so … riesig.
    Aber weinerliche, unerfahrene und frostige Witwen waren nicht seine gewohnte Kost. Er musste sich ihr nicht erklären. Wer konnte es ihm verdenken? Es zählte nicht, wie sie aussah, denn Sinnlichkeit war nicht ihre Stärke.
    Aber hier war sie, entkleidet, ihr Haar gelöst. In seinem Bett.
Wenn sie ihrer Feigheit jetzt nachgab, würde die Gelegenheit ungenutzt verstreichen.
    »Küsst mich noch einmal«, drängte sie ihn und blickte in seine Mitternachtsaugen. Unter seinem aufgeknöpften Hemd konnte sie die harten Muskeln seiner nackten Brust sehen, und das rief ein merkwürdiges Gefühl in ihrer Magengrube hervor. Tiefschwarzes Haar, geschmeidig und nur ein bisschen zerzaust, streifte seinen starken Hals an der Stelle, wo sein Hemd aufklaffte. Seine dunkle, männliche Schönheit war verlockend, aber dann dachte sie erneut daran, dass auch ihr Gatte ein gutaussehender Mann gewesen war. Vielleicht nicht ein solches

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