Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1
Supermarkt gehen. Ich muss noch Lebensmittel für die Zwillinge besorgen, solange ihr drei hier seid.”
Lissianna wollte gerade aufatmen, als ihre Mutter und ihre Tante zur Tür gingen, doch sie erstarrte gleich wieder, als ihre Mutter sich noch einmal umdrehte und sie mit einem durchdringenden Blick bedachte. „Ich weiß, dass du bald zur Arbeit gehen musst, Lissianna, aber du wirst doch hinterher hierher zurückkommen, nicht wahr? Ich glaube, es ist besser, wenn du diese Woche hierbleibst, damit du mehr Zeit mit deinen Cousinen verbringen kannst.”
Lissianna wusste genau, dass das keine Frage oder Bitte war, und da sie bereits wegen Greg genug Ärger hatte, wollte sie sie nicht noch mehr gegen sich aufbringen. Also nickte sie zustimmend.
„Gut. Ich erwarte dich nach deiner Arbeit”, sagte ihre Mutter, und dann schweifte ihr Blick zu Thomas und Jeanne Louise. „Es würde euch nicht wehtun, wenn ihr beide ebenfalls mehr Zeit mit euren Cousinen verbringen würdet.”
„Ja, Ma’am”, sagte Jeanne Louise sofort.
Thomas grinste nur und sagte: „Du kennst mich doch, Tante Marguerite. Ich verbringe immer gerne Zeit mit hübschen Damen.”
Mit einem dünnen Lächeln sah sie Mirabeau an. „Auch du bist jederzeit will kommen hier, meine Liebe.”
„Oh.... äh.... ”
Lissianna lächelte amüsiert, als ihr klar wurde, dass Mirabeau verzweifelt nach einer Ausrede suchte, um das Angebot ablehnen zu können. Bevor ihr jedoch etwas eingefallen war, sagte Marguerite: „Dann ist es also abgemacht.”
Mit diesen Worten folgte sie Martine aus dem Zimmer.
Thomas lachte leise. „Willkommen in der Familie, Mirabeau.”
8
Greg legte auf, lehnte sich auf der Couch zurück und sah sich etwas irritiert in seinem Wohnzimmer um. Nach all den Sorgen wegen seines Fluges nach Cancün hatte er am Ende gar nichts verpasst der Flug war wegen technischer Schwierigkeiten gestrichen worden, was immer das bedeutete.
Er hatte versucht, einen Platz für den nächsten Flug zu buchen, aber herausgefunden, dass vor Mittwoch nichts mehr frei war. Es kam ihm albern vor, den ganzen Mittwoch unterwegs zu sein, nur um bis zu seinem Rückflug am Samstag zwei Tage in Cancün verbringen zu können. Also hatte er die letzte halbe Stunde damit verbracht, sein Hotel und den Rückflug abzusagen.
Die letzten vierundzwanzig Stunden waren die ungewöhnlichsten seines Lebens gewesen, ganz zu schweigen von all den Aufregungen, aber sie hatten seine Urlaubspläne nun doch nicht berührt. Die hätten offenbar ohnehin zu nichts geführt. Vielleicht hatte das Schicksal etwas anderes als eine Woche voll Sonne, Sand und halbnackten tanzenden Frauen mit ihm vorgehabt, dachte Greg und fuhr sich mehrmals zerstreut mit der Hand über den Hals.
Sein Hausmeister war der Erste gewesen, der seinen Hals bemerkt hatte. Der Mann hatte ihn breit angegrinst, als er aus dem Fahrstuhl herausgekommen war. „Haben sich ausgeschlossen, wie?” Dann war er näher getreten, hatte einen prüfenden Blick auf ihn geworfen und gesagt: „Was haben Sie denn da am Hals? Einen Vampirbiss?”
Der Mann hatte schon bei der Frage gelacht, aber Greg war nicht in der Stimmung für einen Scherz gewesen und hatte seine Bemerkung mit einer Handbewegung abgetan, als der Hausmeister seine Wohnungstür öffnete. Dann hatte er sich bei ihm bedankt und ihm erklärt, dass er Ersatzschlüssel sowohl für seine Wohnung als auch für die Haupttür des Hauses brauchte.
Der Hausmeister hatte versprochen, sich darum zu kümmern und das Gewünschte so schnell wie möglich herbeizuschaffen, als er wieder zum Fahrstuhl zurückgegangen war. Greg hatte die Bemerkung über seinen Hals zu diesem Zeitpunkt schon wieder vollkommen vergessen gehabt.
Nachdem er die Tür hinter dem Hausmeister geschlossen hatte, lehnte er sich gegen die solide gebaute Holztür, die ihn sicher vor der Außenwelt schützte, und seufzte erleichtert, dass er wieder zu Hause war. Doch schon im nächsten Augenblick runzelte er wieder die Stirn, als ihm einfiel, dass sich Mantel, Schlüssel und Brieftasche noch in jenem Haus befanden. Die Brieftasche nicht mehr zu haben war schlimm genug, denn sie enthielt all seine Kenn- und Kreditkarten, aber in der Aktentasche befand sich der Kalender mit den Terminen und Notizen über die letzten Klienten.
Da ihm nichts einfiel, was er dagegen tun konnte, hatte Greg sich damit beruhigt, dass das alles ersetzbar war, und war ins Schlafzimmer gegangen. Nachdem er die letzten vierundzwanzig
Weitere Kostenlose Bücher