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Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Titel: Eine verlockende Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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zweiten Versuch, seine Würde zurückzugewinnen und aufzustehen. Dieses Mal gelang es ihm.
    Er schaute seinen Enkel über Emmas Bett hinweg an, und die stolze Haltung seiner Schultern war ihr schmerzlich vertraut. »Du bist genauso aufsässig und stur wie deine Mutter. Ich versuche ja nur zu verhindern, dass dich dasselbe Schicksal ereilt.«
    Nach dieser letzten Salve in dem – wie es Emma schien – langwierigen inneren Konflikt drehte er sich um und verließ polternd das Zimmer, dicht gefolgt von Mags. Nach einem Moment erhob sich der riesige Hund geräuschlos und trottete ihnen hinterher.
    Jamie stand da und blickte eine Weile zur offenen Tür, einen stürmischen Ausdruck in den Augen. »Er hat nie aufgehört, sich einzubilden, er sei der Laird eines mächtigen Clans und Herrscher über ein großes Reich. Er vergisst, dass seine einzigen Untertanen eine heilkundige Alte und ein ergebener Jagdhund sind.«
    »Es ist sein Herz, nicht wahr?«, fragte Emma leise, die früher einmal eine Tante gehabt hatte, die unter einer ähnlichen Krankheit gelitten hatte. Letztlich war sie daran gestorben.
    »Ja. Er verbirgt es gut, aber die Schwächeanfälle kommen häufiger und werden schlimmer. Ich hätte nicht gewusst, wie häufig, wenn Mags mich nicht letztes Mal, als ich hier war, beiseitegenommen und es mir gesagt hätte.«
    »Und das war der Moment, in dem du erkanntest, dass für dich die Zeit zu beweisen, dass der Earl of Hepburn der Mörder deiner Eltern war, knapp wird. Du kamst zu dem Entschluss, das am schnellsten zu erreichen bestünde darin, seine Braut zu stehlen.«
    Jamie sah sie mit einem unendlichen Bedauern in den Augen an. »Mein Großvater hatte bei einer Sache recht. Ich wollte sie stehlen … aber nicht, dass sie angeschossen wird.«
    Emma griff nach seiner Hand, aber er ging schon vom Bett weg zum einzigen Fenster in dem Zimmer, eine große Glasscheibe, die viel Platz in der Wand einnahm.
    Während er in den düsteren Himmel schaute, richtete sie sich mühsam in eine sitzende Stellung auf. Schließlich war sie doch wach genug, ihre Umgebung wahrzunehmen.
    Es war, als sei sie in dem einzigen Gebäude in Schottland gelandet, das aus Holz statt aus Steinen errichtet war. Das Fenster zog von jedem Platz in dem großen achteckigen Raum den Blick an, sodass er sie mehr an einen Ausguck erinnerte als an ein Schlafzimmer. Alles hier – von dem mit Schnitzereien verzierten Holzbett mit den weichen Kissen angefangen über den gemauerten Kamin bis zu den Holzbalken über Emmas Kopf – war übergroß, als ob es für eine Rasse gälischer Hünen gemacht sei.
    Trotz der Pracht der Möbel lag über allem ein Hauch von Vernachlässigung. Spinnweben hingen in gespenstischen Schleiern von den Balken, und dem Hund war gestattet worden, ein paar halb abgenagte Knochen in der Asche rund um den Kamin zu lagern. Es gab keinen noch so kleinen Hinweis auf weiblichen Einfluss zu sehen. Bis auf das unter ihrem Kopf gab es keine gemütlichen Kissen, keine zierlichen Kerzenhalter aus Silber, keine Frisierkommode mit Bürsten und Duftflakons, keine Blumenaquarelle an den raubehauenen Wänden. Es war leicht zu verstehen, wie so eine Umgebung einen Mann hatte hervorbringen können, der so männlich und kraftstrotzend wie Jamie war.
    »Hast du deinem Großvater erzählt, du hättest Beweise, dass Hepburn deine Eltern ermordet hat?«, fragte sie ihn.
    Er sprach, ohne sich umzudrehen. »Es gibt nichts zu erzählen. Hepburn hat meine Forderung nicht erfüllt. Es war alles umsonst.«
    Emma schüttelte den Kopf und fragte sich, ob der Blutverlust ihrem Verstand geschadet hatte. »Das verstehe ich nicht. Ich habe doch gesehen, dass du mit Ian geredet hast und er dir etwas gegeben hat.«
    »Hepburn hat etwas geschickt, aber nicht das Halsband. Er hat mir das eine verweigert, was ich verlangt hatte – die Wahrheit.« Er kehrte zum Bett zurück, zog ein zusammengefaltetes Blatt Pergamentpapier aus seinem Hemd und reichte es ihr. »Er hat stattdessen das hier geschickt.«
    Emma faltete das Blatt auseinander. Es sah aus, als sei es mehr als einmal zerknüllt und wieder glatt gestrichen worden. »Was du verlangst, steht nicht in meiner Macht zu geben«, las sie laut und rätselte, was die Worte bedeuteten.
    »Ich hätte wissen müssen, dass der alte Bastard zu gerissen ist, mir den Beweis auszuhändigen, der ihn des Mordes an seinem eigenen Sohn hätte überführen können.«
    »Vielleicht wollte er nicht den Rest seines Lebens – wie kurz es

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