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Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Titel: Eine verlockende Braut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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wurde.«
    »Ich?«
    »Aye. Der alte Hepburn hat einen Meuchelmörder angeheuert. Der Kerl muss sich im Baum oben versteckt haben, bevor meine Männer eintrafen.« Als sie die Hand hob, um den Rand des sauberen Verbandes zu berühren, der aus dem Ausschnitt ihres Nachthemdes lugte, gelang ihm ein angespanntes Lächeln. »Dem Himmel sei Dank, dass es ein sauberer Durchschuss war. Die Kugel ist geradewegs durch deine Schulter hindurch. Es hat dich eine Menge Blut gekostet, und es gab auch eine kleinere Entzündung, aber Mags ist es gelungen, sie mit ihren Wickeln abzuwehren. Ein bisschen Ruhe noch, und du bist wieder so gut wie neu.«
    Emma berührte mit zwei Fingern ihre Stirn, bemühte sich, sich an die Augenblicke zu erinnern, bevor die Welt um sie herum dunkel geworden war.
    Sie erinnerte sich, dass sie über die sonnenbeschienene Wiese von Jamie fortgegangen war, in dem Wissen, dass sie ihn nie wiedersehen würde. Sie erinnerte sich an das fröhliche Vogelgezwitscher, während ihr Herz gebrochen war.
    »Ich habe dich meinen Namen rufen hören«, flüsterte sie. »Wenn ich mich nicht umgedreht hätte …«
    Sie blickte ihm ins Gesicht, las die Wahrheit in seinen Augen. Wenn sie sich nicht zu ihm umgedreht hätte, in genau dem Moment, als der Mörder seinen Schuss abgefeuert hat, hätte die Pistolenkugel sie direkt ins Herz getroffen.
    »Ich weiß wirklich nicht, was du dir dabei gedacht hast, so ein mageres Mädchen den Berg hier heraufzuschleifen«, bemerkte der ältere Sinclair beiläufig. »Die Kleine sieht nicht kräftig genug aus, einen Frühling in den Highlands zu überstehen, geschweige denn einen Winter.« Sein abfälliger Blick glitt über Emmas Hüften, die sich unter der Felldecke abzeichneten. »Wird auch nicht sonderlich gebärfreudig sein, wette ich, es sei denn, du mästest sie vorher mit Blutpudding und Haggis.«
    Emma schnappte nach Luft, empört, dass sie gewogen und für zu leicht befunden worden war – wie eine preisgekrönte Zuchtsau auf dem Viehmarkt.
    »Versteht ihr jetzt, warum ich seit zwei Monaten nicht mehr mit ihm gesprochen habe?«, fragte Jamie gedehnt. »Berücksichtigt man seinen unwiderstehlichen Charme, könnte es einen wirklich überraschen, dass es zu einer Art Bruch zwischen uns kommen konnte.«
    Sein Großvater musterte ihn finster. »Achte nicht weiter auf ihn, Mädel. Das ist einfach seine Art zum Ausdruck zu bringen, dass ich recht hatte. Er hätte gar nicht erst auf diesen Berg zurückkehren sollen. Er hätte seinem Schatten für immer entkommen können.«
    »Wie du es getan hast?«, erkundigte Jamie sich spöttisch. Er ließ Emmas Hand los und stand auf. »Dieser Berg ist mein Zuhause, so wie er das für jeden Sinclair gewesen ist, der vor mir kam. Ich werde ihn nicht verlassen. Und ebenso wenig werde ich mich von jemandem wie Hepburn von hier vertreiben lassen. Oder von dir.«
    Die Stimme seines Großvaters wurde lauter, und sein Gesicht wurde mit jeder Minute röter. »Wenn du auf mich gehört und den Hepburn nicht beachtet hättest, würde die Kleine jetzt nicht hier mit einem hässlichen Loch in ihrer reizenden Schulter in dem Bett liegen.«
    Echter Ärger loderte in Jamies Augen auf, doch er konnte die Wahrheit dieser Worte nicht in Abrede stellen. »Wenn du gewollt hättest, dass ich den alten Hepburn ignoriere, hättest du mir nie verraten sollen, dass er derjenige ist, der meine Eltern niedergemetzelt hat.«
    »Nun, ich bin jetzt älter. Und weiser. Ich habe gelernt, dass es zu nichts führt, schlafende Geister zu wecken. Lass sie in Frieden ruhen, sage ich, oder sie lassen dir deine Ruhe nicht.« Sein Großvater versuchte aufzustehen, schaffte es aber nur zur Hälfte, bevor er gezwungen war, sich wieder auf den Stuhl sinken zu lassen. Um Luft ringend umklammerte er die breiten hölzernen Armlehnen, und sein Gesicht wurde ganz fahl.
    »Das reicht jetzt!«, schalt Mags. Sie schlurfte an die Seite des alten Mannes und bewegte sich schneller, als es ihr hätte möglich sein sollen. »Wenn Sie schon nicht an Ihre eigene Gesundheit denken, Sie alter Narr, dann nehmen Sie wenigstens auf die Kleine Rücksicht. Das Letzte, was sie jetzt gebrauchen kann, ist, euch beiden dabei zuzuhören, wie ihr aufeinander losgeht wie ein Paar mürrischer alter Hunde.«
    »Ist schon gut, Mags«, beschwichtigte Emma sie. »Ich kann mir denken, sie bellen nur, beißen aber nicht. Oder wenigstens hoffe ich das.«
    Ramsey Sinclair schüttelte die Hand der alten Frau ab und unternahm einen

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